Buffett verkauft Apple, Ryanair warnt erneut und Nio steigt ins Hybrid-Geschäft ein - BÖRSE TO GO
Berkshire Hathaway verkauft Apple ab - liquide Mittel erreichen mit 325 Mrd. US-Dollar neuen Rekord
Warren Buffett stutzte die Beteiligung an Apple um -25 %. Der Bestand an liquiden Mitteln wächst bei Berkshire Hathaway auf einen neuen Rekord von 325 Mrd. US-Dollar. Ryanair warnt erneut die Börse. Aufgrund der Lieferschwierigkeiten bei Boeing hat man das Passagierziel für das kommende Geschäftsjahr reduzieren müssen. Nio ändert seine Strategie. Statt ausschließlich Elektrofahrzeuge zu bauen, wird man ab 2026 auch Hybridfahrzeuge in der EMEA-Region unter einer neuen Marke zum Verkauf anbieten.
Mit einer bemerkenswerten Geschlossenheit und Stärke beginnt der Aktienhandel in Asien die neue Börsenwoche. Alle Benchmarks können sich im Verlauf der Sitzung verbessern, wobei der KOSPI die Liste der Gewinner mit einem Plus von zwischenzeitlich mehr als 1,80 % anführen kann. Auch alle chinesischen Benchmarks zeigen während des Handels Gewinne. Der Terminmarkt ist ebenfalls freundlich gestimmt, wobei insbesondere die amerikanischen Aktienindex-Futures zulegen. Der DAX-Future (Dezember) wird hingegen nur leicht höher bei 19.354,50 Punkten (+0,05 %) vor Eröffnung der europäischen Vorbörse gehandelt. Das sah letzte Woche noch ganz anders aus.
Frankfurt hatte in der vergangenen Woche keine Sonne gesehen. Alle deutschen Benchmarks gaben deutlich ab, wobei sich der DAX mit einer Wochenbilanz von -1,07 auf 19.254,97 Punkte noch mit Abstand am besten halten konnte. Hier unterstützten unter anderem die Kursgewinne bei den Aktien von HeidelbergMaterials (DE0006047004), die in der Woche um 5,66 % auf 102,30 Euro stiegen. Der TecDAX gab hingegen bereits -2,65 % auf 3.329,88 Punkte ab und der MDAX folgte dicht auf mit einem Abschlag um -2,73 % auf 26.514,02 Punkte. Am stärksten erwischte es jedoch den SDAX, der bis einschließlich Freitag -3,76 % auf 13.314,44 Punkte verlor. Der Small Cap Index wurde vor allem von dem Kurseinbruch bei Grenke (DE000A161N30) belastet, deren Marktkapitalisierung um ein Drittel schrumpfte.
Dagegen fielen die Wochenverluste in New York harmlos aus. Der Dow Jones Industrial Average Index schloss nahezu unverändert bei 42.052,19 Punkten (-0,15 %). Der S&P 500 Index schloss -1,37 % tiefer bei 5.728,80 Punkten, dicht gefolgt vom Nasdaq 100 Index, der um -1,57 % auf 20.033,14 Punkte sank. Die größte Belastung in der Tech-Benchmark waren die Aktien von Super Micro Computer (US86800U3023), die in der Woche um -44,19 % auf 26,05 US-Dollar abstürzten, nachdem EY sich weigerte, in Zukunft die Bilanzen zu prüfen.
Buffett stutzt Apple Beteiligung um -25 %
Die einst so wichtige Beteiligung an Apple (US0378331005) hat Warren Buffett stark reduziert. Berkshire Hathaway (US0846707026) meldete am Wochenende, dass das Investmentvehikel im September-Quartal weitere 100 Millionen Apple Aktien verkauft hat und damit die Beteiligung um ein Viertel reduziert hat. Berkshire hielt damit zum Quartalsende immer noch Apple Aktien im Wert von 69,9 Mrd. US-Dollar, aber insgesamt ist die Beteiligung nur noch ein Bruchteil dessen, was sie einmal war. In den vergangenen zwei Jahren hat Berkshire Hathaway Apple Aktien im Wert von 166 Mrd. US-Dollar verkauft. Doch man verkaufte nicht nur Apple Aktien, sondern reduzierte auch die Beteiligungen an anderen wichtigen Positionen wie beispielsweise an der Bank of America (US0605051046), wo man inzwischen mit weniger als 10 % beteiligt ist. Die Käufe hingegen fielen sehr gering aus, was den Bestand an liquiden Mitteln auf einen Rekordwert von 325,2 Mrd. US-Dollar trieb. Im operativen Geschäft litt das Ergebnis leicht aufgrund der Sturmschäden durch Hurrikan Helene, was das operative Ergebnis um -6 % auf 10,1 Mrd. US-Dollar reduzierte. Nach Steuern verdiente die Gesellschaft 26,3 Mrd. US-Dollar nach einem Verlust von -12,8 Mrd. US-Dollar im Vorjahresquartal.
Ryanair warnt erneut die Börse
Am Montagmorgen veröffentlichte Ryanair (IE00BYTBXV33) nicht nur die Zahlen für das 2. Fiskalquartal 2025, sondern gab auch eine langfristige Warnung an die Aktionäre. Aufgrund der anhaltenden Lieferschwierigkeiten bei Boeing (US0970231058) musste man das Passagierziel für das kommende Geschäftsjahr auf 210 Millionen Gäste reduzieren. Es werden schlicht und einfach nicht genügend Maschinen zur Verfügung stehen, um die Nachfrage zu decken. Die Auslastung der Maschinen belief sich im abgelaufenen September-Quartal bei 95 % (Vorjahr: 96 %) und man transportierte insgesamt 59,8 Millionen Gäste (+9 %). Die Ticketpreise sanken jedoch um -7 %, wodurch der Umsatz nur um 3 % auf 5,07 Mrd. Euro stieg. Die Börse hatte sich auf mindestens 5,16 Mrd. Euro eingestellt. Nach Steuern sank der Gewinn von 2,178 Mrd. Euro um -18 % auf 1,791 Mrd. Euro.
Nio ändert die Strategie
Der chinesische Autohersteller Nio (US62914V1061) kündigte an, dass man in das Geschäft mit Hybridfahrzeugen einsteigt. Diesen Schritt zurück Richtung Verbrennermotoren wird man jedoch nur außerhalb Chinas gehen. Man plant in Afrika, im Nahen Osten und in Europa die Hybridfahrzeuge anzubieten. Bis dato produziert Nio ausschließlich Autos mit elektrischen Antrieben. Die neue Ausrichtung wird man unter der Untermarke Firefly am Markt positionieren. Der Verkaufsstart ist für 2026 vorgesehen, aber die ersten Auslieferungen werden erst für das Folgejahr erwartet. Einen ersten Prototyp erwartet die Börse auf dem jährlichen Nio Event am 21. Dezember.
Tagestermine
Die Woche startet am Montag mit einer relativ kurzen Agenda. Am Vormittag ist der wichtigste Punkt die Veröffentlichung des Sentix Konjunkturindex für die Euro-Zone im Monat November um 10:30 Uhr. Der Frühindikator für die Konjunktur lag zuletzt bei -13,8 Punkten. Eine Prognose für November haben die Ökonomen im Vorfeld nicht abgegeben.
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04.11.2024 - Mikey Fritz
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