United Internet: Ionos IPO für 2023 geplant
Findet die United Internet Aktie einen neuen Boden?
2022 war kein gutes Jahr für die United Internet Aktionäre. Die Aktien haben sich stark verbilligt, nachdem das Unternehmen umfassende Investitionen vornahm und das Wachstum zu wünschen übrig liess. Doch 2023 bietet neue Perspektiven.
United Internet (DE0005089031) bereitet die Ausgliederung der Ionos Gruppe vor. Die ehemalige 1&1 Internet SE deckt im Konzern das Segment „Business Applications“ ab und fokussiert sich im Kern auf die Bereitstellung von Webhosting-Lösungen. Man bietet kleinen und mittleren Unternehmen, die sich keine On-Premise Lösung leisten können, Remote-Lösungen an, um die eigene Website im Internet zu präsentieren, Online-Shops zu betreiben, elektronische Finanztransaktionen abzuwickeln und Online-Marketing umzusetzen.
Europaweit ist Ionos die Nr. 1 am Markt. Man ist in fast allen europäischen Ländern unter zahlreichen Marken-Auftritten vertreten. Auch in Nordamerika ist man flächendeckend vertreten, hat allerdings bei Weitem nicht die Dominanz wie in Europa. Insgesamt kam Ionos 2021 auf einen Umsatz von 1,1 Mrd. Euro und signalisierte Ende 2022 ein Jahreswachstum von 15 bis 18 %. Die Margen sind allerdings dünn. Man gab eine „bereinigte“ EBITDA-Marge von 32 % für 2021 an. Da das Geschäft kapitalintensiv ist und hohe Abschreibungen mit sich bringt, dürfte das Ergebnis nach Steuern eher bescheiden sein.
Ionos IPO für 2023 geplant
Ein IPO ist für 2023 geplant. United Internet hätte sicherlich gerne einen Börsengang schon 2022 durchgeführt, aber das Umfeld gab das nicht her. Offiziell hatte man Mitte September ein Bankenkonsortium mandatiert, aber bis dato steht noch kein Termin für den Börsengang fest. Man streute jedoch Ende Dezember eine neue „Wunsch-Bewertung“ für Ionos. Diese soll nach Vorstellungen von United Internet bei 5 Mrd. Euro liegen. Eine Überraschung für Frankfurt, denn anfänglich gingen die Banken noch mit einer Bewertung von 4 Mrd. Euro hausieren.
Unklar ist noch, in welchem Umfang bei dem Börsengang neues Kapital aufgenommen werden soll. Denn der Minderheitsaktionär Warburg Pincus will seine ganze Beteiligung in Höhe von rund 25 % verkaufen. Das wäre für einen Börsengang in diesem Umfeld ein relativ grosser Happen. Würde Ionos zusätzlich noch versuchen, frisches Kapital einzusammeln, würde das mit hoher Sicherheit die Aufnahmefähigkeit Frankfurts überfordern. Die United Internet AG hält insgesamt 66,67 % an der 1&1 Ionos TopCo SE (2020).
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07.01.2023 - Mikey Fritz
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