BioNTech und Pfizer machen große Fortschritte bei einem mRNA-Impfstoff, der ausnahmsweise mal nichts mit Corona zu tun hat
Öfter mal was Neues
Noch immer fällt es schwer, die Begriffe BioNTech und Corona nicht im selben Satz zu verwenden. Doch die Mainzer arbeiten längst nicht nur an Corona-Vakzinen und zuletzt scheint es bei einem anderen Medikament große Fortschritte gegeben zu haben.
So berichtete „Der Aktionär“ kürzlich darüber, dass BioNTech (US09075V1026) und der US-Partner Pfizer (US7170811035) einen Grippe-Impfstoff auf mRNA-Basis in die wichtige dritte Phase der Studien bringen konnten. Dort sollen nun mit 25.000 Freiwilligen die Wirkung des Vakzins sowie mögliche Nebenwirkungen genau untersucht werden.
Die Anleger reagierten kaum auf die Meldung, was auch nicht weiter verwunderlich ist. Ein Erfolg bei einem Grippe-Impfstoff wäre zwar grundsätzlich eine gute Nachricht. Selbst im besten Fall wird BioNTech damit aber nicht annähernd vergleichbare Umsätze wie mit Corona-Impfstoffen erreichen können. Dazu ist die Konkurrenz zu groß und die potenzielle Zielgruppe zu klein.
Das mag ein etwas unfairer Vergleich sein, denn letztlich wird vor der nächsten Pandemie wohl kein Impfstoff jemals wieder an die Bedeutung von Corona-Impfstoffen in den letzten beiden Jahren heranreichen. Doch bei der BioNTech-Aktie haben sich viele Anleger nun mal an Sensationen gewöhnt und kleinere Erfolge werden allzu oft nicht weiter gewürdigt. Immerhin konnte die BioNTech-Aktie am Donnerstag um 0,4 Prozent zulegen, blieb mit 144,30 Euro aber der wichtigen Marke von 150 Euro weiter fern.
Chancen und Risiken für BioNTech
Bleibt also die Frage, ob BioNTech in Zukunft überhaupt noch einmal neue Kursrekorde ins Visier nehmen können wird. Möglich ist das durchaus, allerdings wird es dafür größere Erfolge brauchen. Ein guter Ausgangspunkt dafür wären beispielsweise Erfolge bei der Entwicklung von Krebsmedikamenten. Vielleicht würden auch gute Neuigkeiten rund um die vielen laufenden Rechtsstreitigkeiten weiterhelfen. Momentan sieht es aber danach aus, als könnte die nächste Rallye bei BioNTech noch eine ganze Weile, vielleicht sogar Jahre auf sich warten lassen.
16.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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