Bei BioNTech liegt der Fokus weiterhin bei Krebsmedikamenten und 2025 werden dafür einige Fortschritte in Aussicht gestellt
BioNTech setzt seinen Kampf gegen Krebs unermüdlich fort
Gewissermaßen kehrt BioNTech derzeit zu seinen Wurzeln zurück. Denn auch wenn der Konzern durch Corona-Impfstoffe weltweit für Aufsehen sorgte und Milliardengewinne erzielen konnte, so standen bei der Gründung doch eigentlich ganz andere Dinge im Mittelpunkt. Verschrieben hatten sich Ugur Sahin und seine Mitstreiter einst dem Ziel, Krebserkrankungen besser zu bekämpfen und bestenfalls heilen zu können. Dies wird 2025 wohl mehr denn je Thema sein.
Bei der JP Morgan Healthcare Conference informierte BioNTech (US09075V1026) am Dienstag über seine Tätigkeiten und Ziele im Jahr 2025. Was es zu hören gab, war nicht unbedingt neu. Doch bekräftigte Mitgründer Ugur Sahin den Fokus auf zwei Therapieansätze gegen Krebs. Dazu zählt die mRNA-Technologie, welche schon bei Corona durchschlagende Erfolge feiern konnte. Dazu kommen sogenannte bispezifische Antikörper. Das größte Potenzial erkennt BioNTech darin, beide Ansätze in einer Therapie miteinander zu kombinieren.
Stark vereinfacht ausgedrückt trainieren mRNA-Medikamente das Immunsystem, sodass auch zur Bekämpfung von Krebs passende Antikörper entwickelt werden könnten. Bispezifische Antikörper sind hingegen dafür verantwortlich, die Immunzellen mit Tumorzellen zueinander zu führen. Das klingt in der Theorie so weit ganz wunderbar, ist aber in der Praxis freilich keine einfache Angelegenheit. BioNTech will 2025 weitere klinische Studien auf den Weg bringen, um ersten Zulassungen ein Stück näher zu kommen. In Aussicht gestellt wird ein erster Durchbruch derzeit schon für 2026.
BioNTech rechnet mit Stabilität
Bis dahin bleibt der Corona-Impfstoff Comirnaty die einzige Umsatzquelle für BioNTech, was aus Anlegersicht natürlich etwas suboptimal ist. Das gilt vor allem, nachdem Konkurrent Moderna jüngst seine Umsatzprognose deutlich nach unten korrigieren musste. Die BioNTech-Aktie bekam dies ebenfalls zu spüren. Am Montag und Dienstag gab der Aktienkurs um rund fünf Prozent bis auf 112,90 Euro nach.
Allerdings ist die Ausgangslage nur bedingt mit Moderna vergleichbar. Der US-Konkurrent kämpft schließlich unter anderem damit, in Europa kaum noch Fuß fassen zu können. Dort bestehen Verträge mit BioNTech, was den Bedarf an Impfstoffen weitgehend abdeckt. Ob das ausreicht, damit BioNTech seine eigenen Erwartungen von stabilen Umsätzen im laufenden Jahr erfüllen kann, sei dahingestellt. Dass etwaige Einbrüche weniger drastisch als bei den Mitbewerbern ausfallen werden, ist aber zumindest als wahrscheinlich anzusehen.
Dennoch wird auch die BioNTech-Aktie mit Corona-Vakzinen keinen Blumentopf mehr gewinnen können. Das Unternehmen muss daher zwingend Forschungserfolge vorweisen können, welche bei den Anlegern die Hoffnung auf eine baldige Zulassung am Leben erhalten. Grundsätzlich bleibt die Aktie eine hochinteressante Angelegenheit. Denn sollte ein Durchbruch gelingen, so würde BioNTech sich den Zugang zu einem Milliardenmarkt sichern können. Anders als bei Corona wäre dies auch eine sehr nachhaltige Geschichte, denn eine Grundimmunisierung gegen Krebs gibt es leider nicht.
Es bleibt spannend bei BioNTech
Der große Hype um BioNTech ist zweifellos vorbei und der Aufwärtstrend der letzten Wochen ist bisher noch nicht viel mehr als eine kleine Erholung im langfristigen Chart. Dennoch fehlt es bei dem Titel nicht an Chancen und die Erfolge aus Pandemiezeiten dürften den Konzern noch eine Weile tragen. Forschungen an neuen Medikamenten sind langwierig, teuer und bieten keinerlei Garantien auf Erfolg. BioNTech ist aber nach gegenwärtigem Stand mit genügend Mitteln ausgestattet, um die Forschung über Jahre finanzieren zu können. Allein das hat in der Branche schon Ausnahmecharakter.
2025 könnte tatsächlich richtungsweisend für die BioNTech-Aktie werden. Denn es wird sich in den nächsten Monaten mehr und mehr herauskristallisieren, ob eine erste Zulassung für ein Krebsmedikament im Jahr 2026 tatsächlich möglich ist oder ob das Management vielleicht etwas zu viel versprochen hat. Daran wird der Aktienkurs sich zweifellos orientieren. Wer über einen Einstieg nachdenkt oder vielleicht sogar schon investiert ist, behält weitere Studienergebnisse sehr genau im Auge.
BioNTech SE-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten BioNTech SE-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BioNTech SE-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu BioNTech SE - hier weiterlesen...
15.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)