Eli Lilly enttäuscht erneut, Moderna zieht mit mauen Aussichten BioNTech mit in die Tiefe und auch bei BP herrscht schlechte Stimmung
Es kündigen sich schon die ersten Tiefschläge zur Berichtssaison an
Eigentlich startet die erste Berichtssaison des neuen Jahres erst zum Monatsende richtig durch. Doch aktuell machen bereits einige vorläufige Zahlen und Prognosen die Runde, die leider längst nicht immer positiv ausfallen. Es kündigen sich sogar schon die ersten handfesten Enttäuschungen an, unter anderem im Biotech-Segment.
Dort stimmte Eli Lilly (US5324571083) die Anteilseigner rund drei Wochen vor der Zahlenvorlage schon mal auf schwache Ergebnisse mit seinen Abnehmmedikamenten ein. Im Falle von Mounjaro erwartet das Unternehmen für das vierte Quartal 2024 Umsätze in Höhe von 3,5 Milliarden Euro statt der von Analysten erwarteten 5,25 Milliarden Euro. Bei Zepbound werden 1,9 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt; Analysten sagten eigentlich 2,08 Milliarden Dollar voraus. Verschätzt hat sich Eli Lilly nach eigener Darstellung beim Wachstum in den USA.
Die Anleger können das Ganze nur schwer verkraften, enttäuschte Eli Lilly doch bereits im dritten Quartal mit seinen Absatzzahlen. Es deutet sich an, dass die Aktie des Unternehmens vielleicht mit ein paar Vorschusslorbeeren zu viel ausgestattet wurde. Ein paar davon wurden am Dienstag konsequenterweise wieder kassiert. Der Aktienkurs gab um 6,6 Prozent nach und pendelte sich bei 744,91 Dollar ein. Damit summieren die Verluste der vergangenen sechs Monate sich schon auf rund 21,5 Prozent.
Moderna backt kleinere Brötchen
Mit Abnehmmittelchen hat Moderna (US60770K1079) nicht viel am Hut, doch auch Impfstoffe scheinen zuletzt eher schwach gefragt gewesen zu sein. Bereits am Montag stellte das US-Unternehmen niedrigere Umsätze für das neue Jahr in Aussicht. Statt zuvor 2,5 bis 3,5 Milliarden Dollar beläuft die Prognose sich auf lediglich noch 1,5 bis 2,5 Milliarden Dollar. Auch hier wurden die Erwartungen der Marktexperten klar verfehlt.
Moderna reagiert darauf, indem Kosten gesenkt werden sollen, und das nicht zu knapp. Die Aktionäre ließen sich dadurch allerdings nicht trösten. Am Montag brach die Aktie bereits mehr oder minder unkontrolliert ein und gestern kamen weitere zwei Prozent an Verlusten hinzu. In nur fünf Tagen hat die Moderna-Aktie nun bereits gut 19 Prozent an Wert verloren. Das liegt auch daran, dass den erwarteten Umsatzeinbrüchen bei Corona-Impfstoffen zumindest 2025 keine frischen Chancen entgegenstehen. Der Konzern backt kleinere Brötchen und die Anleger folgen diesem Beispiel letztlich.
BioNTech leidet mit
Konkurrent BioNTech (US09075V1026) tastete seine Prognosen zwar zuletzt nicht an. Dennoch ist die Sorge groß, dass auch die Mainzer unter Druck geraten könnten und die schwachen Aussichten bei Moderna symptomatisch für einen größeren Branchentrend sein könnten. Derartige Befürchtungen trieben die BioNTech-Aktie gestern um 1,05 Prozent bis auf 112,90 Euro in die Tiefe. Auf 5-Tages-Sicht sind Abschläge von etwa acht Prozent zu beklagen.
Die im August gestartete Erholung ist damit noch lange nicht an ihrem Ende angekommen. Das Eis wird jedoch dünner. Bereits bei 110 Euro kündigen sich die ersten Supportebenen an und spätestens unterhalb von 100 Euro dürften viele Marktakteure das Interesse wieder verlieren. BioNTech hat zwar viele interessante Projekte in der Pipeline und gilt als führen bei der Forschung von Krebs-Medikamenten auf mRNA-Basis. Allerdings wird im Jahr 2025 nicht mit irgendwelchen Zulassungen gerechnet. Schwache Absätze von Corona-Impfstoffen könnten daher unschöne Auswirkungen auf die kommenden Bilanzen nehmen.
Auch BP gibt sich vorsichtig
Abseits von BioTech-Aktien hatten auch Öl-Aktien in den letzten Wochen sehr zu kämpfen. In den letzten Tagen machte sich eher zaghaft eine Erholung bei den Ölpreisen bemerkbar. BP (GB0007980591) wird dies bei den Zahlen für das vierte Quartal 2024 aber nicht helfen könnten. Dafür stellte der britische Konzern nun einen Gewinnrückgang in Aussicht. Aufgrund sinkender Raffineriemargen könnte es im Vergleich zum Vorquartal um etwa 300 Millionen Dollar abwärtsgehen. Gegenwind bei der Ölproduktion könnte ebenfalls Spuren hinterlassen.
Bei der Nachfrage zeichnet sich noch immer ein schwieriges Bild ab und über die etwas höheren Ölpreise könnten die Anleger sich nicht recht freuen. Die BP-Aktie landete mit Verlusten von 2,9 Prozent am Dienstag klar auf Seiten der Verlierer. Ganz knapp gaben die Bullen die Marke bei 5 Euro wieder aus den Händen. Per Handelsschluss standen lediglich 4,99 Euro auf der Anzeigetafel. Letztlich können die Anleger nicht die Sorge abschütteln, dass es sich bei der jüngsten Erholung der Ölpreise nur um einen vorübergehenden Effekt handeln könnte.
Ein böses Omen?
Zumindest bei einigen Aktien bekommen Anleger es derzeit mit dunklen Vorzeichen zu tun, was am Gesamtmarkt durchaus Eindruck hinterlässt. Diverse Konjunkturkrisen rund um den Globus werden sich wohl auch 2025 fortsetzen. Doch wie uns bereits 2024 gelehrt hat, muss das nicht zwingend dafür sprechen, dass es mit Dax und Co. In Richtung Süden gehen würde. Wie gehabt gilt es aus Anlegersicht vor allem, Gewinner und Verlierer frühzeitig zu erkennen.
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15.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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