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Moderna im Sturzflug, auch BioNTech bekommt es mit Gegenwind zu tun, Rückschlag für Eli Lilly in Europa und Novo Nordisk bleibt trotz positiver Studiendaten ebenfalls im roten Bereich

Die US-Regierung setzt nun auch Biotech-Aktien heftig zu

NTG24 - Moderna im Sturzflug, auch BioNTech bekommt es mit Gegenwind zu tun, Rückschlag für Eli Lilly in Europa und Novo Nordisk bleibt trotz positiver Studiendaten ebenfalls im roten Bereich

 

Sollte es das Ziel der Trump-Administration sein, Aktienkurse möglichst spektakulär crashen zu lassen, so ist sie dabei recht erfolgreich. Schwere Verunsicherung herrschte jüngst aufgrund von neuen Zöllen, die US-Präsident Trump in Aussicht stellt. Sein Gesundheitsminister Robert F. Kennedy ist derweil auch nicht untätig.

Kennedy gilt als bekennender Impfskeptiker und scheint mit seinen verqueren Ansichten die Medizinbehörde FDA unter Druck gesetzt zu haben. Dort meldete der Impfstoffaufseher Peter Marks nun überraschend seinen Rücktritt an. Begründet wurde dies in einem Schreiben explizit mit Spannungen zwischen ihm und dem US-Gesundheitsministerium. Die Meldung wurde an den Märkten als schwerer Schlag für die Impfstoffbranche aufgefasst, was die Aktie von Moderna (US60770K1079) um fast elf Prozent in die Tiefe beförderte.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeMarks ließ wissen, dass er generell bereit dazu gewesen sei, auf Bedenken von Kennedy hinsichtlich der Sicherheit und Transparenz von Impfstoffen eingehen zu wollen. Der Gesundheitsminister sei an Wahrheit und Transparenz aber gar nicht interessiert und verlange stattdessen nur die Bestätigung seiner eigenen Fehlinformationen. Marks sei letztlich nur noch die Wahl gegeben worden, selbst zu kündigen oder gefeuert zu werden. Die Stelle dürfte mit jemandem neu besetzt werden, der dem Kurs von Kennedy folgt.

 

 

 

Brechen BioNTech nun die Umsätze weg?

 

Bis zu 10.000 Stellen bei den US-Gesundheitsbehörden will Robert F. Kennedy ersatzlos streichen und Beobachter rechnen damit, dass davon vor allem Corona-Impfkampagnen betroffen sein dürften. Die Erwartungen reichen bis hin zu Szenarien, in denen entsprechende Vakzine nicht länger durch Krankenkassen bezahlt werden oder ihnen im Extremfall sogar die Zulassung entzogen wird.

Entschieden ist zwar noch nichts, doch die Anleger stellen sich schon mal auf unschöne Entwicklungen ein. So rutschte auch die Aktie von BioNTech (US09075V1026) gestern um etwas mehr als fünf Prozent in die Tiefe und schlug an den hiesigen Handelsplätzen bei 82,45 Euro auf. Für die Mainzer wären Umsatzeinbußen bei Corona-Impfstoffen schwer zu verdauen, denn bisher handelt es sich um die einzige Umsatzquelle, welche die Quartalsverluste zumindest etwas mindern kann.

 

Eli Lilly gibt nicht auf

 

Weniger stark betroffen davon ist Eli Lilly (US5324571083), doch der Pharmakonzern bekommt es dafür mit Gegenwind in Europa zu tun. Dort hat die EU-Kommission beschlossen, dem Wirkstoff Donanemab keine Zulassung zu erteilen. Das Medikament soll dabei helfen, Alzheimer im Frühstadium zu verlangsamen. Es wäre das erste in der EU zugelassene Medikament zur Behandlung von Alzheimer-Patienten gewesen.

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Werbebanner Immobilienbewertung DresdenDie Behörden schätzen die Risiken auf Nebenwirkungen, die bis hin zu tödlichen Schäden reichen können, jedoch als zu hoch ein. Eli Lilly kündigte an, eine erneute Prüfung beantragen zu wollen. Die Börsianer verlassen sich aber nicht darauf, dass dies auch Früchte tragen wird. Der Aktienkurs des US-Pharmakonzerns weitete seine Verlustserie am Montag aus und notierte zu Handelsschluss am Montag mit 751,50 rund sechs Prozent tiefer als noch vor einer Woche.

 

Novo Nordisk: War was?

 

Gute Neuigkeiten konnte Novo Nordisk (DK0062498333) vor wenigen Tagen vorweisen. Erkenntnisse aus der SOUL-Studie sollen zeigen, dass Ryblesus das Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes merklich reduziert. Hinter dem Medikament steckt der Wirkstoff Semaglutid, der anders als bei Wegovy auf oralem Wege verabreicht wird. Perspektivisch könnte daraus ein Abnehmpräparat entstehen, dass vollkommen ohne Spritzen auskommt.

Die erfreulichen Studienergebnisse verpufften am Montag aber in einem insgesamt schlecht gelaunten Segment und der allgemein angeschlagenen Marktstimmung. Der Aktienkurs gab um ein Prozent nach und zu Handelsschluss standen müde 63,02 Euro auf dem Ticker. Am Nachmittag wurde bei 61,93 Euro sogar ein neues 52-Wochen-Tief etabliert. Die Aufmerksamkeit der Anteilseigner liegt weiterhin vordergründig auf reinen Abnehmmedikamenten. Alles andere scheint in den Hintergrund zu rücken. Die Talfahrt wird von zahlreichen Analysten als übertrieben angesehen, doch auch das konnte die Bullen bisher nicht aus ihrer Deckung herauslocken.

 

Es wird ungemütlich

 

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Werbebanner EMH PM TradeEs bleibt offen, wie das US-Gesundheitsministerium künftig mit Pharmakonzernen umgehen wird. Die Zeichen stehen jedoch auf Konfrontation und eine Zukunft, in welcher die Behörden Gefühlen und Vermutungen mehr Gewicht beimessen werden als Fakten und Studiendaten. Das könnte für die USA-Aktivitäten der Branchen zu einer schmerzhaften Angelegenheit werden. Da es sich dabei um einen der größten Märkte auf dem Planeten handelt, ist die Zurückhaltung derzeit nur nachvollziehbar.

 

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01.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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