Der neue Corona-Impfstoff von BioNTech und Pfizer geht in die entscheidende Phase
Die Kauflaune kehrt zurück
Schon seit Längerem blicken die Anleger mit viel Spannung auf einen an Omikron angepassten Corona-Impfstoff von BioNTech. Der sollte ursprünglich schon im Frühjahr seinen Weg an den Markt finden. Mit etwas Verzögerungen könnte es nun im Herbst so weit sein. Den Grundstein dafür hat der Konzern in den letzten Wochen gelegt.
Zu Wochenbeginn kündigte BioNTech (US09075V1026) nun an, zusammen mit dem US-Partner Pfizer (US7170811035) in den USA eine Notfallzulassung beantragt zu haben. Sollte die FDA die entsprechenden Zusagen erteilen, könnte noch im kommenden Monat die Auslieferungen der Impfstoffe beginnen. Das sorgt bei den Anlegern spontan für gute Laune.
In einem mehr als herausfordernden Marktumfeld konnte die BioNTech-Aktie sich am Montag um 2,4 Prozent verbessern und zählte damit zu den Top-Performern des Tages. Zwar reichte es am Ende nicht, um die wichtige Linie bei 150 Euro wieder nach oben zu durchbrechen. Mit 149,50 Euro waren die Bullen aber verdammt nahe dran, eben hier ein wichtiges Ausrufezeichen zu setzen und vielleicht legen sie im heutigen Handel ja noch einmal nach.
Charttechnisch könnte sich damit entscheiden, ob die BioNTech-Aktie einen Weg zurück in den Aufwärtskanal findet oder sich zunächst doch eher in Richtung Süden orientiert. Einfach vorherzusagen ist nicht, wie die Anteilseigner sich jetzt verhalten werden. Denn der nun eingereichte Antrag hat erst einmal keine direkten fundamentalen Folgen und selbst wenn eine Zulassung erteilt werden sollte, bleiben noch einige Fragezeichen bestehen. Allem voran ist vor allem unklar, wie hoch die Nachfrage nach dem neuen Vakzin ausfallen wird. Mit einem ähnlichen Rund wie bei den ersten Impfstoffen ist aber wohl eher nicht zu rechnen.
BioNTech tritt aufs Gas
Erwartet wird von den meisten Beobachtern, dass vor allem vulnerable Gruppen von dem neuen Impfstoff profitieren könnten. Ob erneute Massenimpfungen nötig sind, darüber gehen die Meinungen derweil auseinander. Zumindest einige Experten sprachen zuletzt davon, dass die Grundimmunität aufgrund der diversen Omikron-Wellen schon ausgeprägt genug sei, um auf erneute Massenimpfungen zu verzichten. Andere halten es allerdings für sinnvoll, möglichst weite Teile der Bevölkerung zu impfen um neue Infektionswellen und damit hohe Belastungen bei den Intensivstationen zu vermeiden.
BioNTech selbst würde sich natürlich darüber freuen, wenn sich möglichst viele Impflinge für den neuen Impfstoff finden. Entsprechend hat der Konzern neben den USA auch schon den Rest der Welt im Blick. In Europa soll schon bald ebenfalls ein Antra auf Zulassung gestellt werden und weitere Regionen dürften in nicht allzu ferner Zukunft folgen. Selbst wenn die Nachfrage nicht so hoch ausfallen sollte wie bei den Vakzinen im vergangenen Jahr, so winken für BioNTech weitere Milliardeneinnahmen.
Da hilft nur Abwarten
Es lässt sich wohl nur abwarten, ob BioNTech ein weiteres Mal einen ähnlichen Hype wie 2021 bei den Anlegern auslösen können wird. Unbedingt damit zu rechnen ist nicht, allerdings können auch kleinere Erfolge ausreichen, um den Aktienkurs wieder in Richtung Norden zu befördern. Mit Zugewinnen von 2,4 Prozent am schwarzen Monat in dieser Woche haben die Käufer in jedem Fall ein kleines Ausrufezeichen hinterlassen. Sollte die FDA nun alsbald ein positives Urteil mitteilen, könnte das zunächst für weiteren Rückenwind sorgen.
Langfristig bleibt die BioNTech-Aktie aber eine spekulative Angelegenheit und Corona-Impfstoffe allein sind hier nur ein Teil des Bilds. In Zukunft werden andere Projekte in der Pipeline immer mehr an Bedeutung zulegen. Vor allem Behandlungen gegen Krebs stehen bei vielen Anlegern klar im Fokus. Wer hier noch an den einen oder anderen Durchbruch glaubt, für den sind die aktuellen Kurse noch immer ein recht günstiger Einstieg. Erfolgsgarantien gibt es aber freilich nicht und es wird auch sehr viel mehr Geduld gefragt sein als im Falle von Corona-Vakzinen, für die sich sehr schnell und unproblematisch Probanden für Studien finden.
23.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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