Flucht in sichere Häfen, Netflix Prognose enttäuscht und Devisenkrise in Asien - BÖRSE TO GO
Flucht in sichere Häfen - Angriff auf Iran sorgt für Verluste an den Aktienmärkten
Flucht in sichere Häfen. Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Iran und Israel haben sich in der Nacht weiter zugespitzt. Die Prognose von Netflix überzeugt nicht. Die Prognosen für das 1. Quartal konnte die Streamingplattform schlagen, aber der Ausblick für das laufende Quartal ließ die Wall Street kalt. Braut sich eine Devisenkrise in Asien zusammen? Die vietnamesische Zentralbank warnte am Morgen vor einer Intervention im Devisenhandel, nachdem ein riesiger Bankenskandal für Verwerfungen sorgt.
Der Aktienhandel in Asien verläuft am letzten Handelstag der Woche mit hohen Verlusten. Absicherungsgeschäfte vor dem Wochenende belasteten die Kurse. Nicht eine Benchmark in der Region schaffte es ins Plus und die Liste der Verlierer wurden vom KOSPI und Nikkei 225 Index angeführt. Letzterer fällt um -2,66 % auf 37.068,35 Punkte. Auch der Terminmarkt geht mit einer sehr negativen Indikation in den europäischen Handel. Vor Börseneröffnung wird der DAX-Future (Juni) bei 17.816 Punkten (-1,38 %) gehandelt.
Dabei hatten die Bullen am Donnerstag gerade erst wieder Traktion in Frankfurt bekommen. Nahezu alle deutschen Benchmarks konnten sich verbessern. Allen voran der MDAX, der sich um 1,01 % auf 26.189,44 Punkte steigern konnte. Im Mittelpunkt des Interesses standen die Sixt Stämme (DE0007231326), die um 9,65 % auf 94,85 Euro sprangen. Der DAX schaffte noch ein Tagesplus von 0,38 % auf 17.837,40 Punkte und der SDAX verbesserte sich leicht um 0,24 % auf 14.032,37 Punkte. Die große Ausnahme am Donnerstag war jedoch der TecDAX, der um -1,42 % auf 3.210,84 Punkte abrutschte, nachdem die Sartorius Vorzüge (DE0007165631) um -15,41 % einbrachen.
Die Wall Street sah hingegen einheitliche Abgaben. Die meisten Benchmarks in New York sanken, wobei sich die Verluste im Rahmen hielten. Am stärksten traf es den Nasdaq Composite Index, der um -0,52 % auf 15.601,50 sank. Der S&P 500 Index folgte mit einem kleinen Abschlag von -0,22 % auf 5.011,12 Punkte, während der Dow Jones Industrial Average Index mit 37.775,38 Punkten (+0,06 %) nahe dem Schlusskurs von Mittwoch den Handel beendete.
Flucht in sichere Häfen
Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Iran haben sich in der Nacht weiter zugespitzt. Als Antwort auf die Drohnen- und Raketenangriffe vom Wochenende verzeichnete der Iran in der Nacht auf Freitag Explosionen in den Regionen um Täbris und Isfahan. In Täbris ist unter anderem die islamische Revolutionsgarde stationiert, und Isfahan ist ein Standort des iranischen Militärs. Die Börse reagierte auf die Nachrichten mit einer Flucht in Sicherheit. Die Preise für Gold und amerikanische Staatsanleihen stiegen ebenso wie der Preis für Brent Öl, das zeitweise um mehr als 4 % auf über 90 US-Dollar je Barrel sprang. Der Iran äußerte sich nicht detailliert zu dem Angriff, aber die Aktivierung der Luftabwehr deutet daraufhin, dass es Raketenangriffe waren, die die Explosionen auslösten.
Prognose von Netflix überzeugt nicht
Netflix (US64110L1061) gehörte in den vergangenen Monaten zu den Highflyern an der Wall Street. Die Hürden für eine positive Überraschung waren im Vorfeld des Berichts zum 1. Quartal entsprechend hoch. Und die Streaming-Plattform schaffte es dennoch zu überraschen. Im Hinblick auf den „bereinigten“ Gewinn je Aktie hatten die Analysten im Vorfeld mit 4,51 US-Dollar je Aktie gerechnet. Dass Netflix dann 5,28 US-Dollar lieferte, ist außergewöhnlich stark. Eine positive Überraschung von immerhin 17 %. Beim Umsatz schlug man ebenfalls die Erwartungen, wenngleich nur leicht. Statt des erwarteten Umsatzes von 9,27 Mrd. US-Dollar erlöste Netflix 9,37 Mrd. US-Dollar. Die Prognose für das laufende 2. Quartal überzeugte die Börse allerdings nicht. Der Umsatz soll laut Netflix auf 9,49 Mrd. US-Dollar steigen, was nur einem leichten sequenziellen Anstieg von 1 % entsprechen würde. Gleichzeitig sieht das Management das Ergebnis von den 2,33 Mrd. US-Dollar im 1. Quartal auf dann 2,06 Mrd. US-Dollar sinken. Im Vorjahresquartal hatte Netflix allerdings auch nur 1,488 Mrd. US-Dollar verdient. Nach einer starken Rallye nahmen die Anleger daher Donnerstagnacht nachbörslich Gewinne mit, was den Kurs um -4,85 % auf 581,49 US-Dollar drückte.
Devisenkrise in Asien?
An den asiatischen Devisenmärkten braut sich etwas zusammen. Geschwächt durch den brettharten US-Dollar, dessen Außenwert durch die ungewöhnlich starke US-Wirtschaft und das hohe Zinsniveau hochgehalten wird, werden viele kleine und mittlere Währungen in Asien zu einer Belastung für das Wirtschaftswachstum in der Region. Jetzt kommt noch der Skandal um die Saigon Commercial Bank hinzu, die nach einem riesigen Betrug unter die Aufsicht der State Bank of Vietnam gestellt werden musste. Die vietnamesische Zentralbank hat nun die Aufgabe, die Skandalbank zu bereinigen, was bis zu 24 Mrd. US-Dollar kosten soll. Ein Rekordbetrag für ein kleines Land wie Vietnam. In der Folge gerät nun der Dong am Devisenmarkt unter spekulativen Abgabedruck. So stark, dass die Zentralbank am Freitagmorgen offiziell warnte, dass man bereit ist, am Devisenmarkt zu intervenieren. Eine Konstellation, die Erinnerungen an die Asienkrise von 1997 zurückruft, als es der thailändische Baht war, der im Mittelpunkt der Probleme stand in Folge einer Bankenkrise.
Tagestermine
Der Handelstag begann um 08:00 Uhr mit der Veröffentlichung des deutschen Erzeugerpreisindex für den Monat März. Im Vergleich zum Februar wurde mit einem Anstieg um 0,3 % gerechnet, doch stattdessen stagnierten die Preise. Im Jahresvergleich waren die Preise auf Erzeugerebene im Februar noch leicht um -0,4 % gefallen und stiegen nun im März um 0,2 %.
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19.04.2024 - Mikey Fritz
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