DWS verliert seinen Chef, Vonovia lässt Adler fallen und Salesforce hebt die Prognose an - BÖRSE TO GO
Die Deutsche Bank schmeisst den DWS Chef nach Razzia raus - Stefan Hoops übernimmt
Die DWS verliert ihren Chef nach der gestrigen Razzia. Nachdem die Staatsanwaltschaft aufgrund des Verdachts auf Kapitalanlagebetrug ermittelt, muss Asoka Wöhrmann seinen Posten verlassen. Vonovia lässt Adler fallen. Die Immobiliengesellschaft gibt den Versuch einer Übernahme nach starker Kritik auf. Salesforce überraschte die Börse mit einem starken Quartalsbericht und einer neuen Prognose. Die Vertriebsplattform hob die Prognose für den Jahresgewinn an.
Der asiatische Handel entwickelt sich heute früh uneinheitlich. Während der Nikkei 225 Index deutlich zulegen kann, notieren der Taiwan Weighted Index und der Hang Seng Index im Minus. Die Börse in Seoul bleibt heute geschlossen. Der Terminmarkt ist hingegen sehr freundlich gestimmt. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse wird der DAX-Future 0,71 % höher bei 14.479 Punkten gesehen.
Ernüchterung trat am Dienstag wieder in Frankfurt ein. Alle deutschen Benchmarks gaben auf Tagesbasis ab und die Liste der Verlierer wurde dabei vom TecDAX angeführt, der um -1,61 % auf 3.174,86 Punkte fiel. Der DAX gab ebenfalls stark um -1,29 % auf 14.388,35 Punkte ab, dicht gefolgt vom SDAX, der bis Handelsschluss um -1,24 % auf 13.787,91 Punkte sank. Der MDAX zeigte etwas relative Stärke und fiel nur um -0,91 % auf 29.913,50 Punkte. Auf Monatsbasis konnten jedoch alle Benchmarks im Plus schließen und wurden dabei vom TecDAX angeführt.
Auch die Wall Street schloss im Minus, aber die Verluste hielten sich in Grenzen. Der Dow Jones Industrial Average Index gab am stärksten ab und sank um -0,67 % auf 32.990,12 Punkte, dicht gefolgt vom S&P 500 Index, der um -0,63 % auf 4.132,15 Punkte fiel. Der Nasdaq Composite Index schloss -0,41 % tiefer bei 12.081,39 Punkten. Im Gegensatz zu Frankfurt konnte in New York keine Benchmark auf Monatsbasis im Plus schließen.
DWS verliert Chef nach Razzia
Die Razzia am Hauptsitz der DWS (DE000DWS1007) sorgte gestern für Schlagzeilen weltweit. Heute Nacht wurde nun bekannt, dass Asoka Wöhrmann, der Chef der Fondstochter der Deutschen Bank (DE0005140008), den Hut nach der Hauptversammlung nehmen muss, nachdem Vorwürfe bezüglich „Greenwashing“ zu den Ermittlungen geführt hatten. Konkret ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Kapitalanlagebetrug. Wöhrmann war bereits angeschlagen, nachdem auch in anderen Bereichen Vorwürfe gegen ihn laut geworden waren. Die Deutsche Bank entschied, dass ab dem 10. Juni Stefan Hoops die Geschäftsführung übernehmen wird. Hoops leitet bisher die Unternehmensbank innerhalb der Deutschen Bank.
Vonovia lässt Adler fallen
Mit Beginn des Skandals bei Adler (LU1250154413) hatte sich Vonovia (DE000A1ML7J1) engagiert und war eine Beteiligung eingegangen. Man war der Ansicht, dass der Börsenkurs seinerzeit unterbewertet war und spekulierte auf eine Erholung der Bewertung oder im Zweifel sogar auf eine Übernahmemöglichkeit des Portfolios. Von diesen Absichten distanzierte man sich inzwischen. Vonovia Chef Rolf Buch kündigte an, dass Vonovia die Beteiligung an Adler nicht weiter ausbauen wird und perspektivisch einen Ausstieg sucht. Man wolle warten, bis ein Investor einen „fairen“ Preis für die Beteiligung zahlen will. Buch reagiert damit auf scharfe Kritik vonseiten der eigenen Aktionäre.
24 % Umsatzwachstum bei Salesforce
Nachbörslich legte Salesforce (US79466L3024) einen starken Quartalsbericht vor. Im 1. Fiskalquartal erlöste die Vertriebsplattform einen Umsatz von 7,41 Mrd. US-Dollar (+24 %), was die Erwartungen der Wall Street schlug. Der bereinigte Gewinn je Aktie erreichte 0,98 US-Dollar je Aktie, was über der durchschnittlichen Prognose lag, die sich bei 0,95 US-Dollar je Aktie eingependelt hatte. Was die Börse jedoch wirklich begeisterte, war, dass das Unternehmen die Prognose für den Jahresgewinn anhob. Den bereinigten Jahresgewinn sieht man nun zwischen 4,74 und 4,76 US-Dollar je Aktie. Eine Erhöhung um 0,12 US-Dollar je Aktie. Die Aktien hatten im regulären Handel stark um -2,94 % auf 160,24 US-Dollar abgegeben. Nach Veröffentlichung der Zahlen kletterten die Notierungen im nachbörslichen Handel jedoch um 8,90 % auf 174,50 US-Dollar.
Tagestermine
Der Handelstag beginnt um 08:00 Uhr mit der Veröffentlichung der deutschen Einzelhandelsumsätze für den Monat April. Im Jahresvergleich mit einem Wachstum von 4,0 % gerechnet, nachdem sich im März noch eine Kontraktion um -2,7 % ergeben hatte. Im Vergleich zum Vormonat wird jedoch ein Rückgang um -0,2 % prognostiziert.
01.06.2022 - Mikey Fritz
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