Streik bei Volkswagen beginnt, BlackRock will HPS und Lufthansa bekommt grünes Licht - BÖRSE TO GO
Streik bei Volkswagen beginnt - Vorstand hat sich vorbereitet
Der Streit bei Volkswagen eskaliert. Für Montag sind von der IG Metall Arbeitsniederlegungen an gleich neun Standorten geplant. BlackRock will HPS für 12 Mrd. US-Dollar übernehmen. Der Vermögensverwalter will noch tiefer in das Private Credit Geschäft einsteigen. Grünes Licht für die Deutsche Lufthansa. Die Europäische Kommission hat die Übernahme der italienischen ITA abschließend ohne weitere Auflagen genehmigt.
Der Aktienhandel in Asien geht freundlich in die erste Dezemberwoche. Im Verlauf des Montagmorgens können alle Benchmarks in der Region steigen und werden dabei vom Nikkei 225 Index und den chinesischen Onshore-Indizes angeführt, wo der Shanghai Composite Index mit einem Plus von zeitweise mehr als 1,25 % die Liste der Gewinner anführt. Der Terminmarkt ist hingegen leicht negativ gestimmt. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse wird der DAX-Future (Dezember) bei 19.635,50 Punkten (-0,17 %) gehandelt.
Die Börse Frankfurt hat die vergangene Woche durchweg mit Gewinnen abschließen können. Keine übertriebene Rallye, aber ein klares Plus für alle deutschen Benchmarks. Die Liste der Gewinner wurde vom SDAX angeführt, der in der Woche um 1,93 % auf 13.557,80 Punkte steigen konnte. Dabei halfen unter anderem die Aktien von Auto1 (DE000A2LQ884), die um 24,98 % auf 13,11 Euro sprangen, und Eckert & Ziegler (DE0005659700), die um 24,76 % auf 46,06 Euro kletterten. Der TecDAX erreichte eine Wochenperformance von 1,77 % auf 3.429,57 Punkte und der DAX verbesserte sich um 1,57 % auf 19.626,45 Punkte. Einzig und allein der MDAX hinkte hinterher und stieg nur um 0,54 % auf 26.320,47 Punkte.
Auch die Wall Street schloss die Woche mit einem positiven Saldo ab. Alle amerikanischen Benchmarks konnten steigen und wurden dabei vom Dow Jones Industrial Average Index angeführt, der um 1,39 % auf 44.910,65 Punkte steigen konnte. Insbesondere die Kursgewinne bei Boeing (US0970231058) stießen hervor, deren Aktien sich um 8,24 % auf 155,44 US-Dollar verbesserten. Der S&P 500 Index konnte sich über der psychologisch wichtigen Marke von 6.000 Punkten etablieren und beendete die Woche bei 6.032,40 (+1,08 %). Der Nasdaq 100 Index lief hinterher und konnte sich um 0,74 % auf 20.930,37 Punkte verbessern.
Streit bei Volkswagen eskaliert
Der Streit zwischen der IG Metall und dem Vorstand von Volkswagen (DE0007664039) eskaliert weiter. Für den heutigen Montag sind Arbeitsniederlegungen an insgesamt neun Standorten geplant, nachdem am Samstag eine Vereinbarung auslief, die Arbeitsniederlegungen ausschloss. Volkswagen teilte bereits am Sonntag mit, dass man sich auf einen Streik vorbereitet hat. Unklar ist noch, wie lange die IG Metall streiken will. Die Arbeitsniederlegung ist als Warnschuss gedacht, kann aber in einen unbefristeten Streik ausgeweitet werden. Volkswagen verlangt von seinen Mitarbeitern eine Gehaltskürzung um -10 % und droht damit zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte Fabriken in Deutschland zu schließen. Doch es ist nicht nur Volkswagen, die tief in der Krise sitzen, sondern die gesamte Branche ist in Bedrängnis. Aus Japan ist zu hören, dass die Probleme bei Nissan Motor (JP3672400003) eskalieren und das Unternehmen noch 12 bis 18 Monate Zeit hat, um eine Insolvenz abzuwenden. Die Lage bei Stellantis (NL00150001Q9) ist jetzt schon so schwierig, dass der CEO Carlos Tavares am Sonntag das Handtuch warf und seinen sofortigen Rücktritt ankündigte. Schon seit September sucht der Aufsichtsrat nach einem Nachfolger, doch bisher war erwartet worden, dass Tavares bis Anfang 2026 bleiben wird. Stellantis, wozu unter anderem die Marken Fiat, Peugeot und Jeep gehören, ist der weltweit viertgrößte Autohersteller.
BlackRock will HPS übernehmen
BlackRock (US09247X1019) ist bereits heute der weltweit größte Vermögensverwalter. Aber in einem Bereich hat man noch Nachholbedarf und das ist Private Credit. Dabei handelt es sich um den Kreditmarkt, der sich abseits des Bankensektors gebildet hat, nachdem die Regulierung für die Banken als Folge der großen Finanzkrise so stark ausgeweitet wurde, dass die Banken in vielen Bereichen gegenüber privaten Anbietern nicht mehr wettbewerbsfähig sind. HPS Investment Partners ist eine solche Private Credit Gesellschaft, die stattdessen das Geschäft macht und BlackRock verhandelt aktuell über eine Übernahme. Der Kaufpreis bewegt sich zum aktuellen Stand der Verhandlungen bei 12 Mrd. US-Dollar und mehr, wobei BlackRock allerdings nicht ausschließlich in bar bezahlen möchte, sondern in einer Mischung aus eigenen Aktien und Bargeld. Angestrebt wird ein Verhandlungsergebnis zum Ende des Jahres. BlackRock verwaltet 11,5 Billionen US-Dollar an Vermögen, wobei allerdings nur 500 Mrd. US-Dollar dem Bereich Alternative Assets zuzuordnen sind, wozu auch Private Credit gehört.
Gute Nachrichten für die Lufthansa
Das Ringen um den Einstieg bei der italienischen ITA hat endlich ein Ende gefunden. Am Wochenende bestätigte die Europäische Kommission abschließend, dass man der Deutschen Lufthansa (DE0008232125) keine Steine mehr in den Weg legen wird und die Beteiligung genehmigen wird. Die Deutschen mussten dafür im Gegenzug erhebliche Zugeständnisse machen, wozu unter anderem zählt, dass man wertvolle Slots für Starts und Landung am wichtigen italienischen Flughafen Mailand-Linate an Konkurrenten übertragen muss. Mit der italienischen Regierung hatte die Lufthansa den Einstieg mit 41 % der Aktien für einen Gegenwert von 325 Mio. Euro vereinbart. Geplant ist zudem, dass im Jahr 2025 die restlichen Aktien für mehr als 800 Mio. Euro von der Lufthansa übernommen werden. Die ITA ist die Nachfolgegesellschaft der insolventen Alitalia.
Tagestermine
Am Montag steht um 16:00 Uhr der amerikanische ISM Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe für den Monat November im Mittelpunkt des Interesses. Der Index soll sich von 46,5 auf 47,5 Punkte verbessert haben, womit immer noch eine Kontraktion signalisiert würde, aber der Index wenigstens positives Momentum hätte.
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02.12.2024 - Mikey Fritz
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