Siemens stagniert, schwache Profitabilität bei E.ON und US-Geschäft dominiert Deutsche Telekom - BÖRSE TO GO
Siemens Vorstand optimistisch für 2025 - Umsatz stagnierte zuletzt
Siemens stagnierte zuletzt auf hohem Niveau. Der Vorstand schaut jedoch optimistisch auf das neue Geschäftsjahr. E.ON schwächelt beim Ergebnis. Wie von der Börse erwartet, zeigte der Versorger im 3. Quartal eine enttäuschende Entwicklung bei der Profitabilität. Das US-Geschäft dominiert den Abschluss der Deutschen Telekom. Fast zwei Drittel des Geschäfts findet auf der anderen Seite des Atlantiks statt, das zuletzt leicht stärker wachsen konnte als zuvor.
Asien sieht am Donnerstagmorgen rot. Alle Benchmarks, abgesehen vom KOSPI, geben im Verlauf des Handels ab, wobei insbesondere im chinesischen Handel die Verluste deutlich sind. Am stärksten erwischt es den SZSE Component Index, der zeitweise mehr als -2 % abgibt. Auch der Terminmarkt ist leicht negativ gestimmt. Der DAX Future (Dezember) wird vor Eröffnung der europäischen Vorbörse bei 19.026,50 Punkten (-0,22 %) gehandelt.
Frankfurt bekam auch am Mittwoch keine Traktion. Alle deutschen Benchmarks gaben nach, wobei der SDAX mit einem leichten Abschlag um -0,12 % auf 13.231,95 Punkte noch am besten abschnitt. Hier unterstützte unter anderem der starke Kursgewinn bei Auto1 (DE000A2LQ884), deren Aktien um 13,33 % auf 9,99 Euro sprangen. Auch der DAX hielt sich relativ gut und gab lediglich leicht um -0,16 % auf 19.003,11 Punkte ab. Wichtig war insbesondere, dass der Blue Chip Index über der psychologisch wichtigen Marke von 19.000 Punkten schließen konnte. Der MDAX hingegen gab deutlicher um -0,80 % auf 26.239,67 Punkte ab und der TecDAX schrumpfte um -1,46 % auf 3.332,79 Punkte. Der Tech-Index wurde vor allem von den Halbleitertiteln wie Infineon Technologies (DE0006231004) nach unten gedrückt, deren Aktien um -4,70 % auf 29,40 Euro sanken.
New York stagnierte hingegen auf hohem Niveau. Die Berichtssaison in den USA läuft aus und die Wahl ist gewonnen, womit die Börsianer ohne nennenswerte neue Impulse dastehen. Ein leichtes Plus konnte noch der Dow Jones Industrial Average Index erreichen, der um 0,11 % auf 43.958,19 Punkte stieg. Der S&P 500 Index schloss nahezu unverändert bei 5.985,38 Punkten (+0,02 %) und der Nasdaq 100 Index sank leicht um -0,16 % auf 21.036,16 Punkte.
Siemens stagniert auf hohem Niveau
Der Vorstand von Siemens (DE0007236101) warb am Morgen damit, dass der Industriekonzern einen Rekordgewinn im Fiskaljahr 2024 erreicht hat. Der Gewinn nach Steuern stieg von 8,53 Mrd. Euro um 5 % auf 8,99 Mrd. Euro. Noch stärker wuchs der Gewinn im abgelaufenen 4. Fiskalquartal. Hier ging es um 11 % von 1,90 Mrd. Euro auf 2,12 Mrd. Euro. Allerdings konnte Siemens den Umsatz zuletzt nur um 0,9 % auf 20,81 Mrd. Euro verbessern, womit man sogar unter der Inflationsrate blieb. Noch problematischer war, dass der Rohertrag trotzdem sogar leicht von 8,12 Mrd. Euro auf 7,93 Mrd. Euro sank. Das Gewinnwachstum nach Steuern zog der Konzern vor allem aus dem Beteiligungsergebnis und einer niedrigeren Besteuerung. Die Auftragseingänge stiegen allerdings um 8 % auf 22,9 Mrd. Euro und die Book-to-Bill-Ratio betrug 1,10, was neues Wachstum für das laufende 1. Fiskalquartal signalisiert. Der Vorstand verspricht für das neue Geschäftsjahr ein „bereinigtes“ Umsatzwachstum von 3 % bis 7 %.
Schwache Profitabilität bei E.ON
E.ON (DE000ENAG999) kam im 3. Quartal nicht voran und die Börse hatte dies auch bereits im Vorfeld der Zahlen korrekt antizipiert. Der Umsatz schrumpfte leicht um -1 % auf 16,76 Mrd. Euro. Nach dem starken Umsatzeinbruch in den ersten sechs Monaten war das jedoch eine gute Nachricht. Auf die ersten neun Monate konnte E.ON den Umsatzrückgang nun auf 56,28 Mrd. Euro (-19 %) begrenzen. Der Vorstand fokussiert sich weiterhin auf das „bereinigte“ EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände), das jedoch im 3. Quartal auf dem schwachen Niveau der ersten sechs Monate blieb und um -14 % auf 1,82 Mrd. Euro fiel. Nach Steuern und Anteilen Dritter kam der Versorger im 3. Quartal nur auf einen Gewinn von 96 Mio. Euro. Besser als im Vorjahresquartal (81 Mio. Euro), aber nichts im Verhältnis zum Umsatzniveau oder dem Ergebnis nach Anteilen Dritter im 1. Halbjahr von 2,35 Mrd. Euro. Frankfurt hatte die Aktien allerdings bereits von Mitte September bis Mittwoch tief um -15 % in den Keller geschickt, was die negativen Zahlen am Donnerstag abmildern wird.
US-Geschäft dominiert Deutsche Telekom
Das Mobilfunkgeschäft in den USA dominiert die Gewinn- und Verlustrechnung der Deutschen Telekom (DE0005557508). Bei einem Quartalsumsatz von 28,50 Mrd. Euro erlöste der Konzern allein in den USA über T-Mobile US (US8725901040) 18,29 Mrd. Euro, was einer Gewichtung von fast zwei Dritteln entspricht. Entsprechend ist vor allem interessant, wie sich das US-Geschäft entwickelt, dessen Wachstumsrate zuletzt leicht zulegen konnte. Mit einem Plus von 3,7 % konnte T-Mobile US das Umsatzwachstum der ersten neun Monate auf 2,1 % heben. Insgesamt erlöste die Deutsche Telekom seit Jahresbeginn bisher 84,84 Mrd. Euro. Die Profitabilität in den USA sank jedoch zuletzt und zog damit auch das Gewinnwachstum des Gesamtkonzerns leicht herunter. Das „bereinigte“ EBITDA AL stieg im 3. Quartal noch um 5,8 % auf 11,096 Mrd. Euro. Auf operativer Ebene erzielte man ein EBIT von 6,14 Mrd. Euro (+13,1 %) und nach Steuern und Anteilen Dritter blieb im September-Quartal ein Gewinn von 2,96 Mrd. Euro stehen (+54 %), nachdem der Verlust im Finanzergebnis in diesem Jahr deutlich geringer ausfiel.
Tagestermine
Um 11:00 Uhr erwarten wir heute die vorläufigen BIP-Daten zum 3. Quartal der Euro-Zone. Prognostiziert wird ein leichter Anstieg von 0,6 % auf 0,9 % im Jahresvergleich. Die Industrieproduktion soll allerdings im Jahresvergleich um -2,0 % geschrumpft sein.
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14.11.2024 - Mikey Fritz
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