Volkswagen wird bei Porsche konkret, Bayer kauft sich frei und ArcelorMittal schließt deutsche Werke - BÖRSE TO GO
Der Startschuss für das Porsche IPO wird heute erwartet - Volkswagen will am Montag konkret werden
Volkswagen wird heute konkret. Der Vorstand und Aufsichtsrat werden über die Details zum Porsche Börsengang abstimmen. Bayer kauft sich frei. In einem weiteren amerikanischen Verfahren einigt sich der Konzern außergerichtlich. ArcelorMittal kündigte die Schließung deutscher Werke an. In Bremen und Hamburg sollen in den kommenden Wochen die Lichter ausgehen.
Der asiatische Aktienhandel bewegt sich Montagfrüh überwiegend im Minus. Alle chinesischen Benchmarks und der KOSPI verzeichnen klare Abschläge, wohingegen der Nikkei 225 Index und der Taiwan Weighted Index um die Schlusskurse vom Freitag herum handeln. Auch der Terminmarkt bewegt sich vor Eröffnung der europäischen Vorbörse überwiegend im Minus. Besonders stark erwischt es den DAX-Future, der -0,77 % tiefer bei 12.606 Punkten gesehen wird. Der Euro rutschte unter die Marke von 0,99 US-Dollar.
Am Ende einer schwierigen Woche erlebte Frankfurt am Freitag noch starke Short-Eindeckungen. Vor dem heutigen Feiertag in den USA zogen viele ihre Absicherungen wieder zurück und ließen damit am Freitag alle deutschen Benchmarks steigen. Der DAX konnte sich kräftig um 3,33 % auf 13.050,27 Punkte verbessern und erreichte damit auch als einziger deutscher Index ein kleines Wochenplus. Der MDAX stieg ebenfalls deutlich um 3,06 % auf 25.162,05 Punkte. Dicht auf folgte der TecDAX mit einem Tagesgewinn von 2,56 % auf 2.934,64 Punkte und der SDAX, der 2,50 % höher bei 11.876,11 Punken schloss.
Die Wall Street setzte hingegen ihren negativen Wochentrend auch am Freitag fort. Alle US-Benchmarks schlossen im Minus. Der Dow Jones Industrial Average Index sank um -1,07 % auf 31,318,44 Punkte, ebenso wie der S&P 500 Index, der um -1,07 % auf 3.924,26 Punkte fiel. Deutlichere Verluste beim Nasdaq Composite Index, der um -1,31 % auf 11.630,86 Punkte rutschte und damit auch der größte Wochenverlierer war. Sowohl in den USA als auch in Kanada wird heute der Tag der Arbeit begangen. Der Börsenhandel bleibt geschlossen.
Volkswagen wird konkret
Schon seit Dezember laufen die Vorbereitungen für den Börsengang der Porsche AG. Heute wollen der Vorstand und Aufsichtsrat von Volkswagen (DE0007664039) konkret werden und den genauen Fahrplan für das IPO des Sportwagenherstellers bekannt geben. Angeboten werden sollen ausschließlich Vorzugsaktien. Unklar ist auch noch, welche Bewertung Volkswagen anstreben wird. Porsche hat zwar trotz der Pandemie, dem Ukraine-Krieg und den Sanktionen gegen Russland starke Absatzzahlen vorgelegt, aber die Börse in Frankfurt ist derzeit alles andere als aufnahmebereit für Börsengänge. Um die Porsche Vorzüge bestmöglich zu verkaufen, hat Volkswagen eine Reihe von amerikanischen Investmentbanken mit der Durchführung des IPOs beauftragt, die eine Bewertung von 60 bis 80 Mrd. Euro für Porsche ansetzen.
Bayer kauft sich frei
Erneut ist Bayer (DE000BAY0017) in den USA mit dem Gesetz in Konflikt geraten. In einer Whistleblower-Klage gegen das Unternehmen, die vom amerikanischen Justizministerium geführt wurde, wurden Vorwürfe erhoben, dass Bayer zur Unterstützung des Vertriebs von drei Medikamenten verdeckte Provisionszahlungen an Ärzte und Krankenhäuser geleistet hat. Der Vorstand von Bayer gestand zwar keine Schuld ein, zahlte aber 40 Mio. US-Dollar an die US-Regierung, um das Verfahren außergerichtlich zu beenden. Konkret drehten sich die Vorwürfe um die Medikamente Avelox, Baycol und Trasylol.
ArcelorMittal schließt deutsche Werke
Immer mehr Werke in Deutschland schließen den Betrieb, weil die Energiekosten die Produktion unwirtschaftlich machen. Besondere Aufmerksamkeit zog die Stilllegung von SKW Piesteritz auf sich. Einer der größten AdBlue- und Düngemittelhersteller im Land wird aufgrund der hohen Gaspreise den Betrieb vorerst nicht wieder aufnehmen. Auch zahlreiche Betreiber von Hochöfen haben in Europa bereits den Betrieb eingestellt. Zuletzt kam ArcelorMittal (LU1598757687) hinzu, die ihre Stahlproduktion in Bremen Ende September und in Hamburg im 4. Quartal einstellen werden. Im Gegensatz zu privaten Verbrauchern haben Unternehmen in Deutschland keinen Anspruch auf Grundversorgung und sind daher den rapide gestiegenen Energiepreisen schutzlos ausgeliefert. Im schlechtesten Fall weigern sich die Versorger sogar, neue Verträge abzuschließen.
Tagestermine
Der finale deutsche Einkaufsmanagerindex für den Monat August wird um 09:55 Uhr veröffentlicht. Im Vergleich zu den vorläufigen Daten wird keine Veränderung erwartet. Der Gesamtindex liegt auf Basis vorläufiger Zahlen bei 47,6 Punkten und signalisiert damit eine kommende Kontraktion der Wirtschaftsleistung.
05.09.2022 - Mikey Fritz
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