Öl-Angebot schrumpft drastisch, Führungswechsel bei FMC und Talanx erhöht Dividende kräftig - BÖRSE TO GO
Preiskappung für russisches Öl tritt in Kraft - 240 Millionen Liter Öl pro Tag fehlen
Brüssel würgt europäischen Öl-Markt weiter ab. Mit der Preiskappung für russisches Öl stehen dem Markt rund 240 Millionen Liter Öl am Tag weniger zur Verfügung. Hektischer Führungswechsel bei Fresenius Medical Care. Die neue Vorstandsvorsitzende Kriwet wurde am Montag kurzerhand rausgeworfen. Talanx erlebt ein starkes Geschäftsjahr und beteiligt die Aktionäre. Der Dividendenvorschlag steigt um 25 % auf 2,00 Euro je Aktie.
Auch der asiatische Aktienhandel tendiert am Dienstagmorgen zur Schwäche. Während sich der Nikkei 225 leicht im Plus halten kann, verlieren der KOSPI, der Hange Seng Index und der Taiwan Weighted Index deutlich. Auch die Eröffnung in Frankfurt wird negativ gesehen. Der DAX-Future notiert vor Eröffnung der europäischen Vorbörse -0,28 % tiefer bei 14.437 Punkten.
Die Bullen in Frankfurt hatten zum Wochenauftakt Schwierigkeiten, die hohen Gewinne der vergangenen Wochen zu halten. Alle deutschen Benchmarks gaben ab und wurden von den Risk-On Assets tiefer geführt. Der SDAX war der größte Tagesverlierer mit einem Abschlag von -1,11 % auf 12.530,48 Punkte. Der MDAX sank um -1,07 % auf 25.903,45 Punkte und der TecDAX gab noch -0,84 % auf 3.111,25 Punkte ab. Einzig und allein der DAX zeigte etwas relative Stärke und gab nur -0,56 % auf 14.447,61 Punkte ab.
An der Wall Street waren die Gewinnmitnahmen stärker aufgeprägt. Der Nasdaq Composite Index rutschte bis zum Handelsschluss um -1,93 % auf 11.239,94 Punkte ab, dicht gefolgt vom S&P 500 Index, der um -1,79 % auf 3.998,84 Punkte abgab. Der Dow Jones Industrial Average erlitt ebenfalls hohe Verluste und sank um -1,40 % auf 33.947,10 Punkte.
EU schnürt Öl-Angebot weiter ab
Mit der Begrenzung des Verkaufspreises für russisches Öl nimmt die Europäische Union effektiv ab heute erhebliche Mengen vom Markt. Der Preis für Rohöl hatte sich in den vergangenen Wochen aufgrund der Konjunktursorgen erheblich reduziert. Dazu trug unter anderem bei, dass aus Russland täglich rund 240 Millionen Liter Rohöl mit Schiffen nach Europa gebracht wurden. Mit der neuen Preiskappung, die einen Höchstpreis von 60 US-Dollar je Barrel vorsieht, versiegt jedoch auch diese Quelle, denn Russland weigert sich unter Marktpreisen zu verkaufen. Ab Februar will Brüssel die Lage am europäischen Energiemarkt weiter verschärfen. Dann werden nicht nur Rohöl, sondern auch Raffinerieprodukte wie Heizöl, Diesel und Benzin aus Russland sanktioniert. Und das, obwohl bereits heute Diesel-Mangel in Europa herrscht und Russland der größte Dieselproduzent in der Region ist.
Hektischer Führungswechsel bei FMC
Zum 01. Oktober hatte der langjährige Vorstandsvorsitzende Rice Powell die Führung von Fresenius Medical Care (DE0005785802) an Carla Kriwet übergeben. Kriwet kam auf Empfehlung von Stephan Sturm in die Position, der zuvor Fresenius geleitet hatte. Doch der neue Vorstandsvorsitzende von Fresenius (DE0005785604), Michael Sen, ist offensichtlich mit dem Führungsstil von Kriwet nicht einverstanden. Sen drängte Kriwet am Montag überraschend nach nur zwei Monaten aus dem Amt und ernannte kurzfristig den bisherigen Finanzvorstand Helen Giza ab heute zur Vorstandsvorsitzenden.
Talanx erhöht die Dividende
Das Geschäftsjahr entwickelt sich stark für die Talanx (DE000TLX1005). Daran will man die Aktionäre beteiligen und kündigte für das Geschäftsjahr 2022 einen Dividendenvorschlag von 2,00 Euro je Aktie an. Auf dem aktuellen Kursniveau entspricht das einer satten Bruttodividendenrendite von 4,7 %. Für die Talanx Aktionäre wäre dies eine Erhöhung der Ausschüttungen im Jahresvergleich von 25 %. Und damit nicht genug: Der Vorstand will die Dividende in den kommenden Jahren weiter erhöhen. Bis 2025 will man das Ausschüttungsniveau auf bis zu 2,50 Euro je Aktie steigen lassen.
Tagestermine
Der Handelstag beginnt um 08:00 Uhr mit der Veröffentlichung des deutschen Auftragseingangs der Industrie im Monat Oktober. Nach einem starken Einbruch im September wird nun mit einem minimalen Plus von 0,1 % gerechnet.
06.12.2022 - Mikey Fritz
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