Covestro steht vor der Übernahme – Fresenius will weiter organisch wachsen
Fresenius plant weniger Übernahmen und neuen Fokus auf eigenes Produktportfolio
Die Übernahme des Chemie-Konzerns Covestro soll noch in dieser Woche durchgeführt werden. VAE sichert sich weiteren Zugang zu Deutschlands Wirtschaft. Fresenius kehrt der Übernahmestrategie den Rücken und will primär organisch wachsen.
Bereits seit mehreren Monaten ist sie bekannt, nun soll sie auch noch im Laufe dieser Börsenwoche durchgeführt werden. Die Rede ist von der Übernahme von Covestro (DE0006062144) durch den staatlichen Ölkonzern Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Adnoc lässt sich die Übernahme des Kunstoffkonzerns wohl einiges kosten. Laut mehrerer Medienberichte bewertet der Ölkonzern das Hamburger Unternehmens wohl mit etwa 11,7 Milliarden Euro.
Bekannt geworden sind die Übernahmepläne schon im Laufe des letzten Jahres. Im September 2023 hat Covestro dann auch erstmals öffentlich zugegeben mit Adnoc über konkrete Übernahmepläne zu sprechen, auch wenn die konkreten Verhandlungen erst seit Juni 2024 laufen. Die Ankündigung der Übernahmepläne waren im letzten Jahr noch der Startschuss für eine kleine Rally bei Covestro, nach dem der Aktienkurs von 2020 bis 2022 aufgrund der gestiegenen Energiekosten stark korrigierte.
Das die Übernahme jetzt noch bis zum Ende der Woche beschlossen werden soll, sorgte hingegen lediglich für kleine Kursbewegungen. Im Handel stieg die Aktie um 2,3 % an und schloss bei 57,22 € doch deutlich unter dem gehandelten Übernahmepreis von 62 € je Aktie.
Fresenius mir Kehrtwende
Konzernchef Michael Sen sorgte beim Medizinkonzern Fresenius (DE0005785604) für eine Trendwende in der Wachstumsstrategie. Anders als bisher will der Konzern in den nächsten Jahren primär aus eigenen Mitteln wachsen. Dabei soll das organische Wachstum auch helfen die Fremdkapital-Position in der Bilanz in Zukunft zu verschlanken.
Sen schloss in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zwar den Zukauf von Start-Ups und Wettbewerbern nicht kategorisch aus, möchte sich aber auf das eigene Produktportfolio konzentrieren. Tatsächlich konnte Fresenius bei den Umsatzwachstumsraten in den letzten beiden Jahren, die deutlich über dem historischen Schnitt lagen, den Kapitalmarkt überzeugen.
In Zukunft soll auch Künstliche Intelligenz dabei unterstützen, dass Fresenius weiterwächst, denn in den Kliniken des Konzerns werden jährlich etwa 26 Millionen Menschen behandelt. Der daraus entstehende Datensatz könnte bei der richtigen Analyse und Interpretation wertvoll für die Entwicklung neuer Medikamente und Therapien werden. Zwar sind die Eintrittsbarrieren bei der Anwendung von KI hoch, doch Fresenius sieht sich finanziell auf gutem Weg, um durch eine solide Bilanz in den nächsten Jahren hierfür einen Grundstein zu legen.
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10.10.2024 - Christian Teitscheid
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