SNB mit Verlust, keine Erholung für Samsung und Unsicherheit bei Infineon - BÖRSE TO GO
-53 Mrd. Franken Bilanzverlust - Schweizerische Nationalbank verzichtet auf Ausschüttungen
Keine Ausschüttungen vonseiten der SNB. Die Schweizerische Nationalbank hat 2023 den Bilanzverlust auf rund -53 Mrd. Franken erhöht. Keine Erholung bei Samsung. Der operative Gewinn schrumpfte im 4. Quartal um ein Drittel und enttäuschte die Börse Seoul. Neue Unsicherheiten bei Infineon Technologies. Der Fall Qimonda kann teurer als befürchtet werden.
Asien präsentiert sich zur Abwechselung einmal von seiner positiven Seite. Nahezu alle Benchmarks in der Region können sich am Dienstagmorgen verbessern. Einzig und allein der KOSPI und TAIEX notieren leicht im Minus, während die chinesischen Indizes und der Nikkei 225 Index zulegen können. Letzterer steigt zwischenzeitlich mehr als 1,1 % ins Plus und setzte ein neues 34-Jahreshoch. Zurückhaltung dagegen am Terminmarkt. Dort notiert der DAX-Future vor Eröffnung der europäischen Vorbörse -0,16 % tiefer bei 16.886 Punkten.
Rebound zum Wochenauftakt in Frankfurt. Nach einem Einstieg mit Verlusten in das neue Börsenjahr konnte sich der deutsche Aktienmarkt am Montag einheitlich positiv entwickeln. Am Ende legte vor allem der TecDAX zu, der um 1,32 % auf 3.268,97 Punkte kletterte, dicht gefolgt vom SDAX, der um 1,20 % auf 13.697,12 Punkte stieg. Der MDAX schaffte ein Tagesplus von 0,99 % auf 26.316,35 Punkte und der DAX schloss 0,74 % höher bei 16.716,47 Punkten.
Analog dazu auch der Handel in New York. Dort waren vor allem die Technologietitel gefragt. Der Nasdaq Composite Index verbesserte sich um 2,20 % auf 14.843,77 Punkte und war damit mit Abstand der Tagessieger. Der S&P 500 Index konnte um 1,41 % auf 4.763,54 Punkte steigen und der Dow Jones Industrial Average Index schaffte noch ein Plus von 0,58 % auf 37.683,01 Punkte.
Erneut Jahresverlust für die SNB
Die Schweiz und ihre Kantone werden dieses Jahr Verzicht üben müssen. Die Schweizerische Nationalbank (CH0001319265) meldete am Dienstagmorgen, dass man für 2023 auf Basis vorläufiger Daten einen Verlust in Höhe von rund -3 Mrd. Franken ausweisen muss. Aufseiten der Fremdwährungspositionen konnte man zwar einen Gewinn von 4 Mrd. Franken erzielen und auch das Bewertungsergebnis für die Goldbestände stieg um 1,7 Mrd. Franken, aber die Frankenpositionen verzeichneten einen Verlust von 8,5 Mrd. Franken. Zusätzlich stellt die SNB 10,5 Mrd. Franken in die Währungsreserven ein, wodurch sich der Bilanzverlust von bisher -39,5 Mrd. Franken auf nun rund -53 Mrd. Franken erhöht. Das Eigenkapital gibt man mit rund 63 Mrd. Franken bei einer Bilanzsumme von 800 Mrd. Franken an. Aufgrund des Bilanzverlustes ist keine Gewinnausschüttung an den Bund und die Kantone möglich und auch keine Dividende.
Keine Erholung für Samsung
Samsung Electronics (KR7005931001) bekommt die Wende nicht hin. Auch im 4. Quartal gab der operative Gewinn um mehr als Drittel nach, obwohl die Chippreise sich bereits wieder im Aufwind befanden. Auf Basis der vorläufigen Zahlen bewegt sich der operative Gewinn bei 2,8 Billionen Won (-35 %). Das liegt zudem weit unter den Schätzungen der Analysten, die sich auf 3,7 Billionen Won eingestellt hatten. Die Umsätze gaben um -4,9 % auf 67 Billionen Won nach. Seit April vergangenem Jahr hatte Samsung im Einklang mit der Konkurrenz bereits die Produktionskapazitäten gesenkt, doch im Gegensatz zu anderen asiatischen Mitbewerbern zeigt Samsung weiterhin ein Problem auf der Kostenseite. Die Analysten sind sich allerdings weiterhin sicher, dass Samsung in diesem Jahr eine deutliche Wende beim Ergebnis schaffen wird.
Unsicherheit bei Infineon Technologies
Der Fall Qimonda holt Infineon Technologies (DE0006231004) wieder ein. Infineon hatte die Speichersparte im Jahr 2006 ausgegliedert und mit zwei Sacheinlagen ausgestattet. Die Gesellschaft musste dann aber drei Jahre später 2009 Insolvenz anmelden. Seit 2010 ist ein Verfahren gegen die ehemalige Mutter anhängig, worin unter anderem der Insolvenzverwalter von Qimonda Geld von Infineon nachfordert. Die Behauptung ist, dass die Sacheinlagen nicht werthaltig gewesen wären. Ein beauftragter Gutachter kam nun zu dem Schluss, dass der Geschäftsbereich Inland einen negativen Wert von -72,3 Mio. Euro und der Geschäftsbereich Ausland einen negativen Wert von -1.045,4 Mio. Euro hatte. Die Haftung von Infineon ist allerdings beschränkt, da man haftungsbeschränkte Geschäftsanteile eingebracht hat. Auch wurden in dem Gutachten die Liquidationswerte nicht beachtet. Infineon hat aktuell 212 Mio. Euro für Qimonda zurückgestellt. Über weitere Maßnahmen will man nach Prüfung des Gutachtens entscheiden.
Tagestermine
Vor Handelsbeginn um 08:00 Uhr bekamen wir die deutsche Industrieproduktion für den Monat November herein. Nach einer Kontraktion von -3,38 % im Jahresvergleich im Oktober war im November mit einem leichten Anstieg um 0,2 % im Vergleich zum Vormonat gerechnet worden. Doch die Industrieproduktion sank unerwartet um -0,7 % und der Anstieg im Vormonat wird zu einer Kontraktion um -0,3 % revidiert. Im Jahresvergleich schrumpfte die Industrieproduktion damit um -4,87 %.
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09.01.2024 - Mikey Fritz
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