
Palantir begeistert mit Zahlen, PepsiCo lockt mit steigenden Dividenden, bei UBS steckt der Teufel im Detail und Infineon wird sehr viel optimistischer
Diese Zahlen bereiten den Anlegern momentan viel Freude
Das politische Chaos können die Märkte natürlich nicht ignorieren und die Reaktionen auf einen drohenden Handelskrieg fielen in dieser Woche teils heftig aus. Doch die Berichtssaison scheint dazu ein angenehmes Gegengewicht zu liefern. Eine ganze Reihe von Unternehmen konnte die Erwartungen von Anlegern und Analysten bereits übertreffen. Einige weitere gesellten sich am gestrigen Dienstag noch dazu.
Ganz klar den Vogel abgeschossen hat das Software-Unternehmen Palantir (US69608A1088). Dort zeigte man sich mit der bisherigen Entwicklung wieder einmal hochzufrieden und schraubte die weiteren Erwartungen massiv in die Höhe. Der Umsatz im laufenden Jahr soll nun bis auf 3,75 Milliarden US-Dollar anziehen, wovon 1,57 Milliarden Dollar als bereinigter Gewinn hängenbleiben sollen. Analysten rechneten im Vorfeld mit lediglich 3,54 und 1,37 Milliarden Dollar bei diesen Posten.
Die Reaktion der Börsianer hätte deutlicher und schöner kaum ausfallen können. Um satte 24 Prozent ging es für die Palantir-Aktie gestern in die Höhe und selbst nachbörslich machten sich kaum Gewinnmitnahmen bemerkbar. Aus dem Handel verabschiedete man sich mit beeindruckenden 103,83 Dollar und am Vormittag konnte mit 106,91 Dollar ein frisches Allzeit-Hoch realisiert werden. Die steile Aufwärtsfahrt scheint noch lange nicht an ihrem Ende angekommen zu sein.
PepsiCo: Das reicht nicht!
Etwas komplizierter war es bei den Zahlen, welche der Getränkeriese PepsiCo (US7134481081) vorlegte. Zwar gab es auch hier Wachstum zu sehen und die Gewinne lagen leicht über den Erwartungen. Beim Umsatz wurde die Analystenschätzung in Höhe von 27,9 Milliarden Dollar allerdings leicht verfehlt. Verbucht werden konnten im vergangenen Quartal nur 27,8 Milliarden Dollar an dieser Stelle. Dadurch bedingt ließ der Aktienkurs um 4,5 Prozent nach und ging mit 143,49 Dollar aus dem Handel.
Gute Neuigkeiten gab es trotzdem, denn trotz der nicht unbedingt sensationellen Ergebnisse hebt PepsiCo seine Dividende erneut an. Es soll für 2025 5,69 Dollar je Anteilsschein und damit fünf Prozent mehr als noch im Vorjahr geben. Es handelt sich u die 52. Dividendenerhöhung in Folge, wie „Der Aktionär“ zu berichten weiß. Damit sicher sich PepsiCo den Status eines Dividendenkönigs und in Kombination mit dem langjährigen Aufwärtstrend könnte die Aktie schon glatt als potenzielles Basis-Investment durchgehen. Allerdings kämpfen die Bullen momentan auch mit einer klaren Delle im Chart, denn abwärts geht es mit den Kursen schon seit dem vergangenen Herbst.
Auch die UBS-Aktie gibt nach
Auch bei der UBS (CH0244767585) waren die Anteilseigner mit eigentlich guten Ergebnissen nicht ganz zufrieden. Die Erwartungen der Märkte konnten im Großen und Ganzen übertroffen werden. Dennoch gab der Aktienkurs um über sieben Prozent bis auf 29,55 CHF nach. Experten machen dafür in erster Linie die Details bei den Bilanzen verantwortlich. Es scheint Unzufriedenheit darüber zu herrschen, in welchen Bereichen die UBS zuletzt genau ihr Geld verdienen konnte.
Erfolgreich war das Schweizer Geldhaus unter anderem beim Investmentbanking, welches aber für heftige Schwankungen bekannt ist. Enttäuschend nahmen Analysten hingegen die Entwicklung bei der Vermögensverwaltung zur Kenntnis, welche als Kerngeschäft angesehen wird. Dort lagen die Umsätze nur innerhalb der Erwartungen und auf de Heimatmarkt landete die UBS mit einigen Kennzahlen sogar unterhalb davon. Der Teufel steckt also klar im Detail. Trösten können die Anteilseigner sich damit, dass der obergeordnete Abwärtstrend im Chart noch nicht zwingend zu seinem Ende gefunden haben muss.
Infineon wird mutiger
Steigende Kurse stellte hierzulande Infineon (DE0006231004) auf die Beine. Dort blickt man sehr viel optimistischer auf die nahe Zukunft. Statt Rückgängen wird für das laufende Jahr eine stabile Entwicklung bei Umsatz und Gewinn in Aussicht gestellt. Mit etwas Glück könnte es sogar leichte Aufschläge zu bewundern geben. Das klingt im ersten Moment nicht weiter sensationell. Es bedeutet aber eine deutliche Aufwertung der bisherigen Prognosen.
Die Markakteure scheinen sich auch kaum daran zu stören, dass in der Hauptsache Währungsschwankungen für die besseren Aussichten verantwortlich sind. Infineon rechnete bisher mit einem Euro-Dollar-Wechselkurs von 1,10 und korrigierte dies nun auf 1,05. Freilich kann sich hier recht schnell einiges ändern, gerade bei der aktuellen politischen Ausgangslage. Dennoch legte die Infineon-Aktie am Dienstag um ansehnliche zehn Prozent bis auf 34,31 Euro zu und die Anteilseigner tankten endlich wieder etwas Selbstvertrauen
Es ist nicht alles schlecht
Die Nervosität an den Märkten bleibt uns noch erhalten, vermutlich auch für längere Zeit. Doch gute Neuigkeiten von den Unternehmen erinnern immer wieder daran, dass es auch in schwierigen Tagen Chancen zu entdecken gibt. So sehr die Marktschreier es einem vielleicht weißmachen möchten und so viel Freude Untergangspropheten am Ausmalen von Horrorszenarien haben mögen. Festhalten lässt sich auch heute wieder einmal, dass längst nicht alles schlecht ist. Das gilt für die Börse genauso wie für so ziemlich alle anderen Bereiche unseres Lebens.
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05.02.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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