BÖRSE TO GO - Berkshire Hathaway, Elring-Klinger und Infineon

Risk-on!

 

Biden-Bump! Die asiatischen Aktienmärkte und die Futures der wichtigsten amerikanischen und europäischen Indizes steigen am frühen Montagmorgen stark. Der DAX-Future notiert vor Eröffnung der europäischen 1,64 % höher bei mehr als 12.690 Punkten. Damit wird der DAX zur Eröffnung des regulären Handels in Frankfurt bei knapp über 12.700 Punkten gesehen. Das würde einem Sprung von knapp 1,8 % im Vergleich zum Schlusskurs am Freitag entsprechen. Der S&P 500 Future wird derweil mehr als 1,4 % höher gesehen über 3.550 Punkten. Am stärksten steigt der Nasdaq-Future, der über 2 % auf mehr als 12.318 Punkte zulegen kann und damit über den Top-Kursen von Mitte Oktober notiert. 

Am Freitag sah die Stimmung noch ganz anders aus. Frankfurt ging mit Verlusten aus dem Handel und beendete eine Woche, die einen starken Rebound gesehen hat, am Ende mit leichten Gewinnmitnahmen. Erneut sorgten sich die Anleger, dass am Wochenende negative Nachrichten auftauchen könnten. Der DAX beendete den Handel -0,70 % tiefer bei 12.480,02 Punkten. Auf die gesamte Woche gesehen ergab sich aber immer noch ein Plus von 5,91 %. Die Aktien von Delivery Hero waren die Wochengewinner mit einem Zugewinn von 15,99 %. Mit deutlichem Abstand folgten die Aktien von MTU Aero Engines mit einem Kursanstieg von 9,98 %.

 

 

Auch an der Wall Street überwog die Sorge leicht, dass die Kurse am heutigen Montag tiefer stehen könnten. Bis auf den Nasdaq Composite Index, der nahezu unverändert bei 11.895 Punkten aus dem Handel ging, sanken alle Benchmarks leicht. Den stärksten Rückgang verzeichnete der Russell 2000 Index, der am Freitag -0,96 % tiefer schloss bei 1.644,16 Punkten. 

In Asien haben sich die Bären heute früh in ihre Höhlen zurückgezogen. Die gesamte Region ist in Kaufstimmung und treibt die Indizes nach oben. In Japan steigt der Nikkei 225 Index zwischenzeitlich mehr als 2,3 % auf über 24.890 Punkte. In Australien steigt der ASX 200 Index während der Handelszeit mehr als 1,6 % auf über 6.290 Punkte. Der gesamte chinesische Aktienmarkt verzeichnet starke Kursgewinne. Die Benchmarks werden vom SZSE Component Index angeführt, der über 2,4 % auf mehr als 14.170 Punkte steigen kann. 

Der Yuan setzte seine starke Aufwertung gegenüber dem US-Dollar nach dem Wahlsieg von Präsident Biden fort. Der US-Dollar notierte heute früh bei 6,58 Yuan. Der US-Dollar wiederum fiel heute früh gegen die wichtigsten Währungen auf den tiefsten Stand seit 2018.

 

Berkshire Hathaway kauft eigene Aktien

 

Berkshire Hathaway sieht sich selbst als wertvolles Asset an. Das Investment-Vehikel von Warren Buffett hat in den ersten neun Monaten 16 Mrd. US-Dollar für den Rückkauf eigener Aktien ausgegeben. Buffett hatte in der Vergangenheit deutlich gemacht, dass für Käufe ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,1 und weniger ausschlaggebend sei, da so durch die Käufe mit der Zeit stille Reserven gehoben werden. Der Umfang des aktuellen Rückkaufprogramms ist drei Mal größer als der bisherige Rekordrückkauf von eigenen Aktien. Die Summe übertrifft auch den Wert der letzten großen Akquisitionen und ist mehr als die Gesellschaft jährlich in neue Apple-Aktien investiert. 

Das operative Kerngeschäft musste im 3. Quartal jedoch einen Schlag hinnehmen. Wie am Samstag berichtet wurde, litten die Versicherungsgesellschaften in der Gruppe unter operativen Verlusten. Die ersten in diesem Jahr, nachdem neben der Covid-19 Krise auch Naturkatastrophen wie die Hurrikane Laura und Sally wüteten. Brillieren konnte dagegen das Energie-Geschäft und die Versorger. Der Umsatz kletterte hier um 8,8 % und trug 1,4 Mrd. US-Dollar zum operativen Gesamtgeschäft bei. Der höchste Beitrag seit mehr als einer Dekade. 

 

Wichtige Quartalsberichte am Montag: bet-at-home.com, British American Tobacco, Infineon, JFE Holdings, Mazda Motor, McDonalds, Norwegian Cruise Line, Obayashi, Occidental Petroleum, QSC, Secom, Shimizu, Simon Property Group, Softbank, Sumitomo Metal Mining und Yamaha Motor

 

Elring-Klinger pusht die Brennstoffzelle

 

Elring-Klinger setzte auch am Wochenende die Kampagne für die Brennstoffzelle fort. Der Autozulieferer, der bisher sehr stark vom Verkauf von Komponenten für Verbrennermotor abhängig ist, versucht sich mit der Entwicklung und Produktion von Brennstoffzellen ein neues ertragreiches Geschäftsmodell aufzubauen. Das gelingt jedoch nur, wenn die Antriebsart auch massentauglich wird. Gegen die weite Verbreitung spricht der hohe Kapitalaufwand, um eine dedizierte Infrastruktur für Wasserstofftankstellen aufzubauen, die hohen Kosten für die Brennstoffzelle selbst, die sehr hohen Kosten für die Produktion von grünem Wasserstoff und der niedrige Wirkungsgrad des Antriebs. Der einzige echte Vorteil liegt in der Speicherfähigkeit von Energie. 

Im kommerziellen Bereich hat Wasserstoff größere Chancen. Gerade in der Langstrecke unterliegen die Stromer der Brennstoffzelle deutlich, da die Batterien nicht an die Speicherfähigkeit von Wasserstoff heranreichen. Intensive Diskussionen über die Nutzung bei LKWs und Flugzeugen finden daher weiter statt. Elring-Klinger konnte unter anderem eine erste Kooperation mit Airbus schließen.

 

Infineon mit schwachen Margen

 

Das Geschäft wächst bei Infineon, aber die Margen bleiben weit zurück. Der Halbleiterkonzern konnte im 4. Fiskalquartal einen Umsatz von 2,49 Mrd. Euro erzielen, was gleich 21 % über dem Niveau des Vorjahresquartals lag. Den Vorteil des hohen Wachstums bezahlte das Unternehmen jedoch mit stark gestiegenen Umsatzkosten. Inklusive der deutlich gestiegenen Entwicklungs- und Forschungskosten sowie den höheren Vertriebsausgaben sank das operative Ergebnis im Jahresvergleich um satte -26 % auf 182 Mio. Euro. Nach Steuern blieb nur ein Gewinn von 109 Mio. Euro stehen, was -32 % unter dem 4. Fiskalquartal 2019 lag. Der Vorstand bezeichnete den Ausblick für das laufende neue Fiskalquartal als „verhalten optimistisch“. 

 

Folgende wichtige Aktien werden heute Ex-Dividende gehandelt: American Electric Power, IBM, Paccar und Xilinx

 

Tagestermine

 

Kaum Bewegung am schweizer Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote sank saisonal bereinigt im Oktober leicht von 3,4 % (revidiert von zuvor 3,3 %) auf 3,3 %. Ohne jegliche Bereinigungen blieb die Quote unverändert bei 3,2 %

Um 08:00 Uhr bekommen wir die Außenhandelsbilanz Deutschlands für den Monat September. Der Handelsbilanzüberschuss lag zuletzt im August bei 15,7 Mrd. Euro und für September wird eine leichte Verbesserung auf 15,8 Mrd. Euro von den Ökonomen erwartet. Exporte und Importe sollen auf einem niedrigen Niveau von 2,0 und 2,1 % gewachsen sein. 

Ab 10:25 Uhr erwarten wir heute eine weitere Rede von EZB-Präsidentin Lagarde. 

 

09.11.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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