Streik bei Boeing, Insider trennen sich von Berkshire Hathaway und Kursrutsch bei Adobe - BÖRSE TO GO
Streik bei Boeing - größte Gewerkschaft lehnt Angebot des Management ab
Streik bei Boeing. Zum ersten Mal seit 2008 droht dem Luft- und Raumfahrtkonzern ein langer Streik, nachdem die Mitarbeiter das Angebot des Managements in den Wind schlugen. Insider trennen sich von ihren Berkshire Hathaway Beteiligungen. Ajit Jain verkaufte mehr als die Hälfte seiner Aktien und auch Warren Buffett ordnet sein Vermögen neu. Kursrutsch bei Adobe. Die versprochene AI-Story bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Am letzten Handelstag der Woche verfällt der Aktienhandel wieder in das gewohnte Schema zurück. Nahezu alle Benchmarks in der Region verlieren, wobei die Verluste in Japan dominieren. Der Nikkei 225 Index notiert zwischenzeitlich mehr als -0,85 % im Minus. Die einzige Ausnahme bildet am Freitag der Hang Seng Index, der mit Kursgewinnen von zwischenzeitlich mehr als 0,95 % heraussticht. Der Terminmarkt entwickelt sich im Verlauf der Asien-Sitzung leicht freundlich. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse steigt der DAX-Future (September) leicht um 0,12 % auf 18.594,50 Punkte.
Nur die Wall Street rettete gestern Frankfurt den Tag. Die deutschen Benchmarks reagierten negativ auf die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, konnten sich dann aber mit dem Start der Wall Street wieder erholen. Am stärksten schnitt der DAX ab, der sich um 1,03 % auf 18.518,39 Punkte steigerte, aber im Tief bis auf 18.382,26 Punkte gefallen war. Dabei halfen insbesondere die Aktien von Siemens Energy (DE000ENER6Y0) mit, die um 5,12 % auf 26,69 Euro sprangen. Auch der TecDAX verbesserte sich deutlich um 0,82 % auf 3.284,15 Punkte und der SDAX beendete den Tag bei 13.317,13 Punkten (+0,52 %), dicht gefolgt vom MDAX, der bei 25.233,21 Punkten (+0,51 %) aus dem Handel ging.
New York kannte am Donnerstag nur eine Richtung: nach oben. Der Dow Jones Industrial Average Index sprang wieder über die psychologisch wichtige Marke von 41.000 Punkten und konnte sich am Ende mit einem Tagesplus von 0,58 % auf 41.096,77 Punkte aus dem Handel verabschieden. Der S&P 500 Index schloss knapp unter der Marke von 5.600 Punkten und konnte einen Tagesgewinn von 0,75 % auf 5.595,80 Punkte erzielen. Am stärksten performte der Nasdaq 100 Index, der sich um 0,97 % auf 19.423,07 Punkte steigerte. Hier stachen vor allem die Gewinne der Aktien von Warner Bros Discovery (US9344231041) heraus, die um 10,37 % auf 7,66 US-Dollar sprangen.
Streik bei Boeing
Zum ersten Mal seit 2008 erlebt Boeing (US0970231058) einen Streik. In der Nacht auf Freitag beschloss die größte Gewerkschaft mit einer Zustimmung von 96 %, dass man die Arbeit mit sofortiger Wirkung niederlegen wird. Allein die International Association of Machinists And Aerospace Workers Gewerkschaft vertritt rund 33.000 Arbeiter bei Boeing, die insbesondere an der Westküste vertreten sind. Der Streit entbrannte im Kern über die geforderten Lohnerhöhungen. Das Management bietet eine garantierte Erhöhung von 25 % an, allerdings über einen Zeitraum von vier Jahren. Zudem sollte ein jährlicher Bonus gestrichen werden. Das Angebot lehnten die Gewerkschaftsmitglieder ab. In der Vergangenheit haben große Streiks bei Boeing im Schnitt mehr als 50 Tage angedauert, was den Cashflow des Konzerns um 3 bis 3,5 Mrd. US-Dollar reduzieren kann. Boeing befindet sich bereits seit den Skandalen zum Jahresbeginn in einer schwierigen finanziellen Lage und ächzt unter einer Schuldenlast von 45 Mrd. US-Dollar.
Insider steigen bei Berkshire Hathaway aus
Hinter dem Vorhang ergeben sich bei Berkshire Hathaway (US0846701086) derzeit große Veränderungen. Konkret wurde in der Nacht bekannt, dass Ajit Jain seine Beteiligung an dem Investmentvehikel von Warren Buffett mehr als halbiert hat. Jain leitet sehr erfolgreich das Versicherungsgeschäft von Berkshire Hathaway, das im Kern das Kapital für die zahlreichen Beteiligungen bereitstellt. Wie nun bekannt wurde, hat Jain, der inzwischen 73. Jahre alt ist, am Montag 200 A-Aktien aus seinem Bestand für 139 Mio. US-Dollar verkauft. Nach dem Verkauf bleiben ihm noch direkt und indirekt 166 A-Aktien von Berkshire Hathaway. Die Berkshire Hathaway A-Aktien schlossen am Donnerstag bei 676.390,01 US-Dollar. Gleichzeitig ordnet Warren Buffett selbst im Hintergrund seinen Besitz und hat viele Aktien verkauft und gespendet. Der Löwenanteil der Aktien ging an enge verbundene Investoren, wozu insbesondere die Stiftungen seiner Kinder zählen.
Kursrutsch bei Adobe
Die Aktien von Adobe (US00724F1012) gerieten nach Börsenschluss stark unter Verkaufsdruck. Die Notierungen waren im regulären Handel noch um 1,06 % auf 586,55 US-Dollar gestiegen und hatten auch seit Juni eine deutliche Rallye hinter sich gebracht. Mit Vorlage der Zahlen für das 3. Fiskalquartal ergab sich jedoch ein scharfer Sell-off um -9,12 % auf 533,05 US-Dollar. Die Konsens-Prognose für das abgelaufene Quartal schlug man jedenfalls. Mit einem Umsatz von 5,41 Mrd. US-Dollar (Konsens: 5,37 Mrd. US-Dollar) und einem bereinigten Gewinn je Aktie von 4,65 US-Dollar (Konsens: 4,53 US-Dollar) lag man deutlich über den Erwartungen der Analysten, aber halt nicht über den Erwartungen, die die Anleger in den Kurs eingepreist hatten. Die hatten insbesondere an die AI-Story geglaubt, dass das Management verbreitet hatte, die jedoch bisher keine nennenswerten Cashflows hereingebracht hat. Die Prognose für das laufende 4. Fiskalquartal, die von bis zu 5,55 Mrd. US-Dollar Umsatz ausgeht, konnte in New York niemanden überzeugen.
Tagestermine
Am Vormittag um 11:00 Uhr erwarten wir die Entwicklung der Industrieproduktion in der Euro-Zone im Monat Juli. Prognostiziert wird ein Rückgang um -0,6 % im Vergleich zum Juni. Im Jahresvergleich soll die Industrieproduktion um -2,7 % geschrumpft sein.
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13.09.2024 - Mikey Fritz
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