Beiersdorf überrascht positiv, Thyssenkrupp übernimmt Wismar und Bayer erringt juristischen Sieg - BÖRSE TO GO

Von Schwäche keine Spur - Beiersdorf sieht Wachstum am oberen Ende

 

Beiersdorf überraschte die Anleger positiv. Der Vorstand bekräftigte die Prognose und sieht Wachstum am oberen Ende. Thyssenkrupp übernimmt den Standort Wismar. Die Werft der insolventen MV Werften geht an die Tochter Thyssenkrupp Marine Systems. Bayer erringt einen kleinen juristischen Sieg. Die Tochter Monsanto setzt sich in Kansas City gegen eine Glyphosat-Klage durch. 

Der asiatische Handel entwickelt sich heute früh zweigeteilt. Während die chinesischen Onshore-Indizes zulegen können, geben die restlichen Benchmarks in der Region geschlossen ab. Am stärksten sind die Verluste in Südkorea und Japan. Auch der Terminmarkt ist heute früh zweigeteilt. Während die US-Aktienindex-Futures deutlich steigen, liegt der DAX-Future vor Eröffnung der europäischen Vorbörse deutlich im Minus bei 14.080 Punkten (-0,80 %).

Frankfurt war schon im Vorfeld der EZB-Sitzung vorsichtig und baute dann nach der Entscheidung die Verluste deutlich aus. Alle Benchmarks schlossen am Ende deutlich im Minus und wurden dabei vom SDAX tiefer geführt, der -2,33 % auf 13.565,11 Punkte verlor. Der TecDAX folgte dicht auf mit einem Verlust von -2,20 % auf 3.109,58 Punkte. Der MDAX sank um -1,75 % auf 29.649,89 Punkte und der DAX gab -1,71 % auf 14.198,80 Punkte ab. 

Das gleiche Bild an der Wall Street, die Europa tiefer folgte. Auch hier verloren die Risk-On Assets am stärksten. Der Nasdaq Composite Index beendete den Handel mit einem tiefen Verlust von -2,75 % auf 11.754,23 Punkte. Der S&P 500 Index sank um -2,38 % auf 4.017,82 Punkte und der Dow Jones Industrial Average Index verlor -1,94 % auf 32.272,79 Punkte. 

 

Beiersdorf ist optimistisch

 

Entgegen dem Pessimismus an der Börse gegenüber Konsumgüteraktien konnte Beiersdorf (DE0005200000) die Anleger überraschen. Der Vorstand bekräftigte die Prognose und konkretisierte, dass das Wachstum am oberen Ende liegen wird. Insbesondere die Nachfrage nach Sonnencremes hebe den Umsatz. Auch die Hauptmarke Niveau erfährt sehr gute Umsätze im 2. Quartal. Im Hinblick auf die Profitabilität bestätigte der Vorstand die bisherige Prognose, dass man eine EBIT-Marge von 13 % anstrebt, was auf dem Niveau von 2021 liegt. Die Anleger hatten dagegen auf eine Enttäuschung gewettet und mussten ihre Short-Positionen eindecken. Die Aktien stiegen entsprechend um 4,16 % auf 98,72 Euro.

 

 

Thyssenkrupp übernimmt Wismar

 

Lange hatte Thyssenkrupp (DE0007500001) nach einem Käufer für die Tochter Thyssenkrupp Marine Systems gesucht. Mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs und der politischen Wende in Berlin änderten sich jedoch die Zukunftsperspektiven. Der Stahlkonzern setzt nun darauf, die Bundesregierung in ihrem Bestreben einer Aufrüstung zu unterstützen. Die Tochter Thyssenkrupp Marine Systems wird in diesem Zusammenhang den Standort der MV Werften in Wismar übernehmen. Man spekuliert darauf, dass man einen Auftrag für den Bau der Korvette K130 zugeteilt bekommt. MV Werften hatte Insolvenz angemeldet, was die Frage aufwarf, was mit der strategisch wichtigen Werft passieren soll. Besonders groß war das Interesse der Bundeswehr an dem Standort. 

 

Bayer erringt Sieg vor Gericht

 

Bayer (DE000BAY0017) konnte heute Nacht einen kleinen Sieg in den USA vermelden. In einem Gerichtsverfahren in Kansas City entschied das Gericht gegen den Kläger und zugunsten der Bayer Tochter Monsanto. Der Kläger Allan Shelton hatte den Vorwurf erhoben, dass seine Krebserkrankung auf die Benutzung des Glyphosat-Produktes Roundup zurückzuführen sei. Das weitaus bedeutendere Verfahren wird jedoch weiterhin vor dem Supreme Court geführt. Monsanto hat das oberste Gericht um Annahme eines Falles aus dem Jahr 2019 gebeten, um die Glyphosat-Klagewelle in den USA grundsätzlich zu klären. Es bleibt aber weiterhin unklar, ob der Supreme Court die Klage annehmen möchte. 

 

Tagestermine

 

Alle Augen werden heute um 14:30 Uhr auf die Veröffentlichung der amerikanischen Inflationsdaten für den Monat Mai gerichtet sein. Nach einem leichten Rückgang von 8,5 % auf 8,3 % im April wird die Hoffnung hochgehalten, dass die Inflation auch im Mai bei 8,3 % lag. 

 

10.06.2022 - Mikey Fritz

 

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