China verspricht Wachstum, Oracle enttäuscht die Hoffnungen und TSMC wächst dank AI - BÖRSE TO GO
China verspricht „unkonventionelle“ Maßnahmen, um neues Wirtschaftswachstum zu erzeugen
China verspricht neue „unkonventionelle“ Maßnahmen, um den Konsum kräftig anzukurbeln, den Aktien- und Immobilienmarkt zu stabilisieren und das Wirtschaftswachstum voranzutreiben. Der Aktienmarkt reagiert mit Kursgewinnen. Oracle wächst, aber nicht so schnell wie von den Anlegern erhofft. Die Aktien des SAP-Konkurrenten sacken nachbörslich ab, nachdem das Umsatzwachstum im 2. Fiskalquartal nicht die hohen eingepreisten Erwartungen erreichte. Starkes Wachstum bei TSMC. Insbesondere die hohe Nachfrage nach AI-Chips steigerte zuletzt die Wachstumsrate weiter, aber nicht auf das hohe erwartete Niveau, was die Analysten prognostiziert hatten.
Starker Rebound im asiatischen Handel. Am Morgen klettern alle Benchmarks in der Region deutlich und erholen sich von dem schwachen Wochenstart. Die Liste der Gewinner wird dabei vom KOSPI und den chinesischen Onshore-Indizes angeführt, die mit starken Käufen auf die Ankündigung einer lockeren Geldpolitik in China reagieren. Die südkoreanische Benchmark kann zwischenzeitlich mehr als 2,30 % und der CSI 300 Index mehr als 3,30 % steigen. Der Terminmarkt entwickelt sich hingegen im Verlauf der asiatischen Sitzung leicht negativ. Der DAX-Future (Dezember) wird bei 20.317,00 Punkten (-0,13 %) gehandelt.
Frankfurt legte einen durchwachsenen Start in die neue Börsenwoche hin. Die Gewinner und Verlierer hielten sich die Waage, und die Stimmung wurde insbesondere durch den schwachen Start der Wall Street eingetrübt. Der SDAX konnte sich positiv absetzen und stieg um 0,58 % auf 14.079,55 Punkte, wobei natürlich die starken Kurssprünge bei den Aktien der CompuGroup (DE000A288904) halfen, die um 31,43 % auf 21,66 Euro kletterten. Auch der TecDAX konnte sich verbessern und stieg leicht um 0,25 % auf 3.537,64 Punkte. Der DAX hingegen rutschte um -0,19 % auf 20.345,96 Punkte und MDAX gab deutlich um -0,77 % auf 27.099,60 Punkte ab.
New York sah hingegen Gewinnmitnahmen auf der ganzen Breite. Der Dow Jones Industrial Average Index kam noch am besten weg und sank um -0,54 % auf 44.401,93 Punkte, wobei die Aktien von Boeing (US0970231058) um 2,02 % auf 157,04 US-Dollar stiegen und damit die Liste der Gewinner anführten. Der S&P 500 Index sank um -0,61 % auf 6.052,85 Punkte und der Nasdaq 100 Index war der größte Verlierer mit einem Rückgang um -0,84 % auf 21.440,82 Punkte. Heruntergezogen wurde der Technologieindex dabei von den Applovin (US03831W1080) Aktien, die um -14,68 % auf 342,54 US-Dollar zurückfielen.
Politbüro verspricht „unkonventionelle“ Maßnahmen
Peking wird es zu bunt. Seit Jahren wurschtelt die Kommunistische Partei sich durch die Wirtschaftsschwäche, doch keine der neuen Maßnahmen hat bisher den gewünschten Erfolg gebracht, nachdem man aus eigenen Stücken das langjährige Erfolgsmodell der chinesischen Wirtschaft eingerissen hatte. Die Folge ist, dass China das schwächste Wachstum seit der Öffnung des Landes in den 90er-Jahren zeigt. Am Dienstagmorgen zog das Politbüro unter der Leitung von Präsident Xi Jinping nun die nächste rote Linie und kündigte „unkonventionelle“ Maßnahmen an, um das Wirtschaftswachstum voranzutreiben und um den Aktienmarkt und den Immobilienmarkt zu stabilisieren. Darüber hinaus versprach man, den Konsum „kräftig anzukurbeln“ und signalisierte die Bereitschaft, die Staatsverschuldung für die Umsetzung der Ziele zu erhöhen. Diese vier Punkte sind exakt die Schwachstellen der chinesischen Wirtschaft, was jedoch keine neue Erkenntnis ist. Entscheidend für den Erfolg wird sein, dass Peking die Ziele nicht wie in der Vergangenheit nur halbherzig angeht, sondern Maßnahmen trifft, deren Umfang den Problemen entsprechen. Der Aktienmarkt reagierte positiv auf die Ankündigungen.
Oracle enttäuscht die Anleger
Oracle (US68389X1054) wächst, aber der Börse nicht stark genug. Dank des Cloudgeschäfts konnte der Gesamtumsatz im 2. Fiskalquartal um 9 % auf 14,059 Mrd. US-Dollar gesteigert werden, was unter den Erwartungen der Analysten blieb, die mit mindestens 14,12 Mrd. US-Dollar gerechnet hatten. Die Anleger hatten allerdings ein deutlich höheres Umsatzwachstum erwartet und die Aktien im Vorfeld der Zahlen bei 190,45 US-Dollar gepreist. Da Oracle jedoch nur bei den Cloud-Dienstleistungen wuchs und dort mit einem Wachstum von 12 % unter den Hoffnungen blieb, rutschten die Aktien nachbörslich um -7,82 % auf 175,55 US-Dollar ab. Auch im Hinblick auf den „bereinigten“ Gewinn je Aktie verfehlte der SAP (DE0007164600) Konkurrent die Analystenprognosen mit 1,47 US-Dollar je Aktie knapp. Insgesamt steigert Oracle den Gewinn nach Steuern jedoch deutlich um 26 % auf 3,15 Mrd. US-Dollar bzw. 1,10 US-Dollar je Aktie. Die vierteljährliche Dividende wurde bei 0,40 US-Dollar je Aktie festgelegt und wird am 23. Januar 2025 ausgeschüttet.
Starkes Wachstum bei TSMC
Die AI-Story geht ohne Einschränkungen weiter. Der weltweit größte Auftragshersteller im Halbleitersektor - TSMC (US8740391003) - hat am Morgen die Umsatzdaten für den Monat November veröffentlicht. Diese weisen im Jahresvergleich von Januar bis November einen Anstieg von 31,8 % aus. Der Umsatz im Monat November wuchs isoliert betrachtet um 34,0 %. Das starke Wachstum entspricht allerdings nicht den Prognosen der Analysten, die für das laufende Gesamtquartal ein Umsatzwachstum von mehr als 36 % in Aussicht stellen. Die Aktien von TSMC sind seit Jahresbeginn um rund 80 % gestiegen.
Tagestermine
Die chinesischen Außenhandelsdaten für den Monat November geben ein durchwachsenes Bild ab. Der Handelsbilanzüberschuss stieg zwar von 95,27 Mrd. Yuan auf 97,44 Mrd. Yuan (Prognose: 94,00 Mrd. Yuan), aber diese positive Überraschung resultierte daraus, dass die Importe stärker zurückgingen. Hier war eine Stagnation erwartet worden, doch sie sanken um -3,9 % im Vergleich zum Oktober. Die wichtigen Exporte, die die Stärke der Wirtschaft widerspiegeln, stiegen jedoch nur um 6,7 %, während ein Anstieg um 8,5 % erwartet wurde.
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10.12.2024 - Mikey Fritz
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