
AppLovin droht Skandal, secunet mit neuem Rekord und Holcim reduziert Erwartungen - BÖRSE TO GO
Hat AppLovin seine Partner betrogen? Muddy Waters stellt gravierende Vorwürfe in den Raum.
Skandal bei AppLovin? Der Short-Seller Muddy Waters Research hat einen Bericht vorgelegt, der vor einem möglichen Bann des Unternehmens auf den großen E-Commerce und Social Media Plattformen warnt. secunet legte den 11. Umsatzrekord in Folge vor. Das Wachstum blieb insgesamt jedoch 2024 bescheiden. Holcim senkte die Erwartungen. Die Ausschüttungsquote für die Jahre bis 2030 sieht man nur noch bei 50 %.
Zum Wochenschluss verabschiedet sich der Handel in Asien mit deutlichen Gewinnmitnahmen. Keine Benchmark in der Region ist im Verlauf der Sitzung im Plus. Am stärksten leiden die Börsenplätze in Seoul und Tokio unter Abgaben. Der Nikkei 225 Index schloss bei 37.120,33 Punkten (-1,80 %) und der KOSPI fiel um -1,89 % auf 2.557,98 Punkte. Der Terminmarkt ist ebenfalls negativ gestimmt. Vor Eröffnung der europäischen Börsen wird der DAX-Future (Juni) bei 22.773,50 Punkten (-0,54 %) gehandelt.
Die Gewinnmitnahmen in Frankfurt hielten am Donnerstag an. Alle deutschen Indizes schlossen tiefer, wobei sich der DAX mit einem Abschlag um -0,70 % auf 22.678,74 Punkte am besten halten konnte. Die Verluste konnten etwas von den Gewinnen bei Zalando (DE000ZAL1111) abgefedert werden, die um 3,32 % auf 33,00 Euro stiegen. Der MDAX gab -0,82 % auf 28.628,56 Punkte ab und der TecDAX sank um -0,86 % auf 3.695,98 Punkte. Die stärksten Verluste sahen wir beim SDAX, der um -1,12 % auf 15.909,35 Punkte abrutschte. Am deutlichsten belasteten hier die Aktien von ProSiebenSat.1 Media (DE000PSM7770), die um -10,18 % auf 5,87 Euro durchfielen, nachdem der Aktionär MediaForEurope (NL0015000N09) ein Übernahmeangebot machte, aber nur den Mindestpreis zahlen will.
Das gleiche Bild auch in New York. Alle Benchmarks gaben ab, aber die Verluste hielten sich sehr in Grenzen. Der S&P 500 Index kam am besten weg mit einem Abschlag um -0,33 % auf 5.693,31 Punkte. Der Dow Jones Industrial Average Index sank um -0,37 % auf 42.299,70 Punkte und der Nasdaq 100 Index gab am deutlichsten um -0,59 % auf 19.798,62 Punkte ab.
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Skandal bei AppLovin?
Die Aktien von AppLovin (US03831W1080) zählten bis Februar zu den großen Überfliegern an der Wall Street. Im Jahresvergleich ergaben sich in der Spitze Kursaufschläge von mehr als 1.400 %. Dann kam der Absturz. Die Aktien halbierten sich innerhalb weniger Wochen. Jetzt trat der Short-Seller Muddy Waters Research nach und veröffentlichte einen vernichtenden Bericht, der unterstellt, dass AppLovin eventuell gegen Gesetze und Vereinbarungen mit Partnern verstoßen haben könnte. Der Vorwurf lautet, dass der Erfolg von AppLovin im E-Commerce darauf basieren würde, dass man ein Retargeting der Kunden ohne deren Einwilligung vornehmen würde, statt den Erfolg aus echten Neuverkäufen zu ziehen. Da AppLovin selbst nicht über die notwendigen Daten für ein Retargeting verfügt, dränge sich der Verdacht auf, dass das Unternehmen interne Daten der großen E-Commerce und Social Media Plattformen benutze, um prospektive Kunden dann aggressiv außerhalb der Plattformen zu verfolgen und zu bewerben. Ein solches Vorgehen würde gegen die Vereinbarungen mit den Partnern verstoßen und könnte einen Bann von AppLovin auf diesen Plattformen nach sich ziehen. Die Aktien brachen nach Veröffentlichung des Berichts von Muddy Waters um -20,12 % auf 261,70 US-Dollar ein. AppLovin selbst hat bisher keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben.
secunet: 11. Umsatzrekord in Folge
secunet (DE0007276503) erreichte 2024 nicht nur einen neuen Umsatzrekord, sondern den 11. Rekord in Folge. Die Umsätze beliefen sich auf 406,4 Mio. Euro und brachen damit erstmals die Marke von 400 Mio. Euro. Das Wachstum des Cybersecurity-Spezialisten ist allerdings mit 3 % bescheiden. Mehr als 90 % des Geschäfts wird dabei mit Behörden abgewickelt. Die Profitabilität sank allerdings leicht, was zu einem EBIT von 42,5 Mio. Euro und einer Marge von 10,5 % führte. Die Profitabilität will man im laufenden Geschäftsjahr auf dem Niveau des Vorjahres halten. Man sieht eine EBIT-Marge in einer Spanne von 9,5 % bis 11,5 %. Für 2024 schlägt der Vorstand eine Dividendenerhöhung von 2,36 Euro auf 2,73 Euro je Aktie vor. secunet schüttet damit rund die Hälfte des Jahresüberschusses an die Aktionäre aus. Auch ergibt sich ein Wechsel an der Spitze. Der amtierende Vorstandsvorsitzende Axel Deininger bekommt vom Aufsichtsrat keine Verlängerung angeboten, womit sein Vertrag zum 31. Dezember 2025 ausläuft. Ersetzen wird ihn Marc-Julian Siewert, der zum 01. Juli in den Vorstand berufen wird. Siewert war zuvor CEO bei Veridos, ein Joint-Venture zwischen der Bundesdruckerei Gruppe und Giesecke+Devrient, womit er viel Erfahrung im Behördengeschäft mitbringt.
Holcim senkt Dividendenerwartung
Auf den ersten Blick klingt es wie eine gute Nachricht: Holcim (CH0012214059) will zwischen 2025 und 2030 im Durchschnitt 50 % seines Gewinns an die Aktionäre ausschütten. Konkret erwartet man eine Auskehrung von kumulativ 7 Mrd. Franken über die fünf Jahre. Das Problem dabei ist, dass Holcim zuletzt 60 % seines Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet hat, womit diese Information eher als leichte Warnung anzusehen ist, die Erwartungen zu reduzieren. Konkret hatte man für 2024 die Dividende um 11 % auf 3,10 Franken je Aktie erhöht. Allerdings werden die Auskehrungen auch noch durch Aktienrückkäufe ergänzt. Auf die genaue Höhe will sich die Geschäftsführung noch nicht festlegen, aber die Schätzungen gehen in Richtung 4 bis 6 Mrd. Franken, die für Aktienrückkäufe und strategische Deals eingeplant sind.
Tagestermine
Am Vormittag um 09:55 Uhr stehen die deutschen Arbeitsmarktdaten für den Monat März im Mittelpunkt. Erwartet wird eine unveränderte Arbeitslosenrate von 6,2 %. Es wird ein Anstieg der Arbeitslosen um rund 10.000 erwartet.
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28.03.2025 - Mikey Fritz
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