BÖRSE TO GO - 1&1 Drillisch, Stripe und Talanx
Stripe erreicht 95 Mrd. US-Dollar Bewertung - Wertvollste Silicon Valley Gesellschaft jemals
Diese Woche haben die Notenbanken das Wort. Bis Mittwochabend steht die Börse im Bann der anstehenden Sitzung der Federal Reserve. Am Donnerstag folgt die Sitzung der Bank of England und am Freitag erwarten wir die jüngste Entscheidung der Bank of Japan. Sidney und Tokio konnten sich heute früh gut halten, aber der chinesische Aktienmarkt erlitt einen Sell-Off. Alle wichtigen Benchmarks rutschten im heutigen Handel durch.
Auch die wichtigsten Futures stehen heute früh unter Druck. Eine Viertelstunde vor Eröffnung der europäischen Vorbörse notiert der DAX-Future -0,19 % niedriger bei 14.535 Punkten, der S&P 500 Future ist nahezu unverändert bei 3.931 Punkten und der Nasdaq-Future sinkt leicht um -0,16 % auf 12.904 Punkte.
Frankfurt zog es am Freitag mit der Wall Street Eröffnung nach unten. Und im Gegensatz zu New York konnte sich Frankfurt von dem Dip am Freitag nicht mehr erholen. Alle deutschen Benchmarks gaben ab, wobei sich der SDAX mit einem Minus von nur -0,03 % auf 15.397,84 Punkte noch am besten halten konnte. Der größte Verlierer des Tages war der TecDAX, der um -0,91 % auf 3.329,44 Punkte abgab. Der DAX sank um -0,46 % auf 14.502,39 Punkte und der MDAX schloss -0,49 % tiefer bei 31.779,28 Punkten.
Die Wall Street eröffnete am Freitag schwach, konnte sich aber im restlichen Handel wieder nach oben arbeiten. Alle Benchmarks bis auf den Nasdaq Composite Index (-0,59 %) konnten im Plus schließen und schlossen eine insgesamt starke Woche ab. Am stärksten konnte am Freitag der Dow Jones Industrial Average Index den Tag beenden. Mit einem Plus von 0,90 % auf 32.778,64 Punkte erreichte der Blue Chip Index erneut ein neues Allzeithoch. Ebenso wie der Russell 2000 Index, der sich um 0,61 % auf 2.352,79 Punkte verbesserte. Der S&P 500 Index stieg nur leicht um 0,10 % auf 3.943,34 Punkte.
1&1 Drillisch treibt die Planungen voran
Man hat sich hohe Ziele gesetzt. 1&1 Drillisch (DE0005545503) will ein eigenes 5G-Netzwerk aufbauen. Allerdings ein virtuelles Netzwerk, das auf der Open-Ran-Technologie aufsetzt. Diese neue Technologie fördert eine hohe Kompatibilität der Standards untereinander, die bisher kaum bestand. Das Ziel von Open-Ran soll es sein, dass aus den bestehenden Technologie-Silos eine Cloud-ähnliche Struktur wird. Um dieses Großprojekt umzusetzen, hat sich 1&1 Drillisch unter anderem an die japanische Rakuten (JP3967200001) gewandt, die mit einem eigenen Open-Ran-Netzwerk in Japan bereits Erfahrung gesammelt hat. Einen festen Vertrag gibt es aber noch nicht, die beiden Gesellschaften verhandeln noch. Für die Übergangszeit, bis das Netzwerk fertiggestellt ist, wird 1&1 Drillisch das Netzwerk von Telefónica (DE000A1J5RX9) benutzen. Der Vertrag dafür ist vor Kurzem abgeschlossen worden. Die Aktien von 1&1 Drillisch schlossen am Freitag auf Xetra bei 25,82 Euro (+0,86 %).
Stripe erreicht 95 Mrd. US-Dollar Bewertung
Der Boom unter den Online-Zahlungsdienstleistern hat seine Spitze noch nicht erreicht. In der jüngsten Finanzierungsrunde konnten die beiden irischen Brüder Patrick und John Collison 600 Mio. US-Dollar an frischem Kapital für ihre Gesellschaft Stripe einsammeln, was dem Unternehmen eine Bewertung von 95 Mrd. US-Dollar gibt, ohne an der Börse gelistet zu sein. Stripe setzte damit einen neuen Rekord im Silicon Valley. Keine Gesellschaft von der Westküste hat vor einem Börsengang eine so hohe Bewertung erreicht. Nicht einmal Facebook (US30303M1027) und Uber (US90353T1007) erreichten so hohe Werte vor ihrem jeweiligen Börsengang. Auch die Rate der Veränderung ist bemerkenswert. Der Wert von Stripe hat sich innerhalb von weniger als einem Jahr verdreifacht.
Talanx mit solidem Jahresabschluss
Die Talanx Gruppe (DE000TLX1005) kommt am Ende mit einem blauen Auge durch 2020. Aufgrund der breiten Diversifikation im Versicherungsgeschäft konnte die Gruppe ihre gebuchten Bruttoprämien im vergangenen Jahr insgesamt sogar um 4 % auf 41,1 Mrd. Euro verbessern. Aufgrund der hohen und außerordentlichen Schäden aus der Covid-19-Krise litt jedoch das Ergebnis. Die Krise hat die Talanx Gruppe insgesamt 1,5 Mrd. Euro gekostet. Die kombinierte Schaden- / Kostenquote stieg so auf 100,9 % von zuvor 98,3 %. Das operative Ergebnis sank daher um -29 % auf 1,7 Mrd. Euro und das Konzernergebnis fiel um -28 % auf 673 Mio. Euro. Der Vorstand betonte, dass das Ergebnis ohne die Covid-19-Krise ein neues Rekordhoch erreicht hätte. Für 2021 hat man sich als Ziel ein Konzernergebnis von 800 bis 900 Mio. Euro gesetzt und wird für die Hauptversammlung eine unveränderte Dividende von 1,50 Euro / Aktie vorschlagen. Die Aktien von Talanx hatten am Freitag in Frankfurt bei 36,26 Euro (+0,39 %) geschlossen.
Tagestermine
Die jüngsten Wirtschaftsdaten für den Monat Februar aus China sehen auf den ersten Blick stark aus. Was im Wesentlichen mit der Schwäche des Vergleichsmonats zu tun hat und dem daraus entstehenden Basiseffekt. So stiegen die Anlageinvestitionen um 35,0 % im Jahresvergleich und die Industrieproduktion um 35,1 %. Auch die Einzelhandelsumsätze kletterten um 33,78 %. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote von 5,2 % auf 5,5 %. Die Börse hatte jedoch mehr erwartet. Nach Veröffentlichung der Wirtschaftsdaten weiteten die chinesischen Benchmarks ihre Verluste aus.
In Europa kommen die wichtigsten Daten gleich um 08:00 Uhr heraus. So veröffentlicht Deutschland den Großhandelspreisindex für den Monat Februar. Es liegen keine Prognosen vor. Im Jahresvergleich stagnierte der Index im Januar bei 0,0 %.
15.03.2021 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de
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