Kursänderung bei der Fed, Detroit in Gefahr und Lenovo mit starkem Geschäft - BÖRSE TO GO
Kursänderung bei der Fed - Jerome Powell nimmt der Wall Street den Wind aus den Segeln
Jerome Powell bereitet die Börse auf eine Kursänderung vor. Der im Spätsommer avisierte Zinssenkungskurs stößt auf eine US-Wirtschaft, die sich wesentlich stärker als erwartet entwickelt. Trump wirbelt die amerikanische Automobilindustrie durcheinander. Gerüchten zufolge sollen die Subventionen für Elektrofahrzeuge im kommenden Jahr gestrichen werden. Lenovo kann den gegen negativen Markttrend starkes Geschäft vorweisen. Insbesondere die AI-Laptops verkaufen sich wie geschnitten Brot.
Der Aktienhandel in Asien ist am letzten Börsentag der Woche in zwei Lager aufgeteilt. Während die chinesischen Onshore-Indizes geschlossen abgegeben, können alle anderen Benchmarks in der Region zulegen. Die stärksten Gewinne sehen wir beim Hang Seng Index und dem Nikkei 225 Index. Die japanische Benchmark kann zwischenzeitlich mehr als 0,70 % zulegen. Der Terminmarkt ist hingegen sehr negativ gestimmt. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse stehen vor allem die amerikanischen Aktienindex-Futures unter Abgabedruck, aber auch der DAX-Future (Dezember) wird tiefer bei 19.244,00 Punkten (-0,18 %) gehandelt.
Am Donnerstag ging Frankfurt in den Rebound. Die Bullen schlugen zu und kauften auf der ganzen Breite. Der MDAX verbesserte sich dabei um 0,89 % auf 26.474,41 Punkte und bildete damit nur das Schlusslicht. Der SDAX stieg um 1,09 % auf 13.376,49 Punkte, wobei insbesondere der Kurssprung bei Adesso (DE000A0Z23Q5) um 21,11 % auf 80,90 Euro den Small Cap Index unterstützte. Dicht auf den SDAX folgte der DAX, der um 1,37 % auf 19.263,70 stieg. Die Liste der Gewinner wurde jedoch vom TecDAX angeführt, der um 1,59 % auf 3.385,81 Punkte kletterte. Der größte Tagesgewinner im Tech-Index waren die Aktien von Elmos Semiconductor (DE0005677108), die um 6,45 % auf 67,70 Euro stiegen.
New York hingegen baute nach Handelsschluss in Europa deutlich ab. Am Ende schlossen alle drei Benchmarks klar im Minus, wobei der Nasdaq 100 Index den größten Tagesverlust mit einem Abschlag von -0,66 % auf 20.896,67 Punkte erlitt. Die Aktien von Super Micro Computer (US86800U3023) führten die Liste der Verlierer an und rutschten um -11,41 % auf 18,01 US-Dollar. Der S&P 500 Index gab -0,60 % auf 5.949,17 Punkte ab und der Dow Jones Industrial Average Index fiel um -0,47 % auf 43.750,86 Punkte.
Powell: Keine Eile!
Fed-Chair Jerome Powell nahm der Wall Street am Donnerstagabend den Wind aus den Segeln. In Dallas betonte der Chef der US-Notenbank, dass sich die US-Wirtschaft bemerkenswert stark entwickelt, was der Geld- und Zinspolitik mehr Raum und Zeit gibt, um zu wirken. Die Wirtschaft würde keine Signale senden, die die Notenbank zu einem scharfen Zinssenkungskurs drängen würden. Das ist eine wichtige Umpositionierung, denn der Dot-Plot der Fed hatte einen raschen Zinssenkungskurs signalisiert. Entsprechend reduzierten die Anleger ihre Erwartungen für die kommenden Fed-Sitzungen. Die gehandelte Wahrscheinlichkeit, dass die Federal Reserve am 18. Dezember den Zins erneut senkt, wurde von 80 % vor der Rede auf nur noch 60 % reduziert. Für die Fed-Sitzung im Januar geht die Wall Street inzwischen überwiegend von einer Zinspause aus.
Detroits EV-Geschäft in Gefahr
Eines der ersten Opfer der neuen Trump-Administration kann das EV-Geschäft der amerikanischen Autohersteller sein. Die Biden-Administration hatte großzügige Subventionen für den Kauf von elektrischen Fahrzeugen eingeführt, die insbesondere den Aufbau des EV-Geschäfts bei den alteingesessenen Automobilherstellern wie Ford Motor (US3453708600) und General Motors (US37045V1008) fördern sollen. Privatkäufer erhalten aktuell noch 7.500 US-Dollar beim Kauf eines elektrischen Fahrzeuges. Wie aus Washington zu hören ist, geht die Planung der Trump-Administration jedoch dahin, diese Subventionen zu streichen. Überraschenderweise findet der Vorschlag die Unterstützung von Elon Musk, denn der Absatz von Tesla (US88160R1014) würde durch den Wegfall der Subventionen beeinträchtigt. Es ist jedoch zu erwarten, dass gerade die alteingesessenen Autohersteller ohne die staatliche Unterstützung nicht mehr konkurrenzfähig sind, da ihre Kostenbasis zu hoch ist. Ähnlich wie in Deutschland könnte der Wegfall der Subventionen somit die Autobranche in den USA kräftig durchschütteln.
Lenovo profitiert vom AI-Boom
Der chinesische PC-Hersteller Lenovo (HK0992009065) präsentierte am Freitagmorgen starke Zahlen für das 3. Quartal. Man konnte den Umsatz zuletzt um 24 % auf 17,85 Mrd. US-Dollar steigern, nachdem vor allem die Laptops die Konkurrenzangebote ausstechen konnten. Der Gewinn sprang sogar im Jahresvergleich um 44 % auf 358,5 Mio. US-Dollar, was Lenovo auf die neuen AI-Features zurückführt, die man den Kunden bietet. Unter anderem liefert der Computerhersteller seine Geräte mit dem Copilot von Microsoft (US5949181045) aus. Die Stärke bei Lenovo ist insofern bemerkenswert, da der gesamte PC-Markt aktuell unter einer Absatzschwäche leidet, nachdem die Nachfrage während der Pandemie zu einem vorgezogenen Investitionsboom geführt hatte, der nun den normalen Aktualisierungszyklus negativ beeinflusst.
Tagestermine
Die Wirtschaftsdaten aus China für den Monat Oktober geben immer noch keine Entwarnung. Der Einzelhandel erholte sich zwar stärker als erwartet, was positiv zu werten ist, aber sowohl die Anlageinvestitionen als auch die Industrieproduktion wuchsen schwächer als prognostiziert. Auch schrumpften die Immobilienpreise im Jahresvergleich um -5,9 %.
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15.11.2024 - Mikey Fritz
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