Gewinnwarnung bei Covestro, Bayer wendet sich von Europa ab und Ford trennt sich von Volkswagen - BÖRSE TO GO
Gewinnwarnung von Covestro - dreistelliger Millionenverlust in 2022
Covestro lieferte eine Gewinnwarnung ab. Die Profitabilität ist im vergangenen Jahr stark eingebrochen und führte zu einem Verlust nach Steuern. Bayer wendet sich von Europa ab. Die Pharmasparte des Konzerns beklagt die „Innovationsfeindlichkeit“ in der Europäischen Union und Großbritannien. Ford trennt sich von Volkswagen. Wolfsburg fällt technologisch zu stark zurück, weswegen die Amerikaner nun eigene Wege gehen.
Der Aktienhandel in Asien startet überwiegend positiv. Insbesondere die chinesischen Onshore-Indizes, der KOSPI und der Taiwan Weighted Index können sich verbessern. Der Nikkei 225 Index und der Hang Seng Index stehen dagegen während der Sitzung unter Abgabedruck. Der Terminmarkt ist hingegen vor Eröffnung der europäischen Vorbörse indifferent. Der DAX-Future notiert nahezu unverändert zum Schlusskurs bei 15.194 Punkten.
Frankfurt beendete am Freitag die Handelswoche erneut mit Gewinnen. Der TecDAX ging damit sowohl auf Tagesbasis als auch auf Wochenbasis als der größte Gewinner aus dem Rennen. Über die gesamte Woche gesehen, stieg der Technologieindex um 5,56 % auf 3.196,00 Punkte. Die schwächste Performance am Freitag und auch in der gesamten Woche verzeichnete der DAX, der am Freitag nur um 0,19 % auf 15.086,52 Punkte stieg und damit in der ganzen Woche ein Plus von 3,26 % erreichte.
An der Wall Street ähnelte sich das Bild, war aber wenig stark ausgeprägt. Wie auch in Europa performten die Technologieaktien am stärksten und schickten den Nasdaq Composite Index am Freitag 0,71 % höher auf 3.999,09 Punkte. Die Benchmark stieg damit um 4,82 % in der gesamten Woche. Die schwächste Performance verzeichneten auch in New York die Blue Chips. Der Dow Jones Industrial Average Index verbesserte sich am Freitag um 0,33 % auf 34.302,61 Punkte und konnte damit eine Wochenperformance von 2,00 % erreichen. Der Handel in New York bleibt heute aufgrund des Martin Luther King Day geschlossen.
Gewinnwarnung von Covestro
Wenn ein Unternehmen Freitagabend nach Börsenschluss eine Pressemitteilung herausgibt, ist es selten eine positive Überraschung. In der Regel ist es eine große Enttäuschung, die möglichst wenig Aufmerksamkeit an der Börse erhalten soll. So ist die Pressemitteilung von Covestro (DE0006062144) zu werten. Den Umsatz konnte man deutlich um auf 17,999 Mrd. Euro von zuvor 15,9 Mrd. Euro steigern. Doch die Profitabilität brach regelrecht ein. Der Chemiekonzern hatte seine EBITDA-Prognose auf 1,7 bis 1,8 Mrd. Euro (2021: 3,1 Mrd. Euro) reduziert und lieferte nun nur 1,61 Mrd. Euro für 2021. Das Ergebnis nach Steuern brach von einem Gewinn in Höhe von 1,62 Mrd. Euro auf einen Verlust von -300 Mio. Euro ein. Die Erwartung lag bei -420 Mio. Euro.
Bayer wendet sich von Europa ab
In einem ungewöhnlich offenen Interview mit der Financial Times wird Bayer (DE000BAY0017) deutlich. Im Pharmabereich sei Europa „innovationsfeindlich“ geworden. Sowohl die Europäische Union als auch Großbritannien würden es immer schwerer machen, eine attraktive Rendite auf die eingesetzten Investitionen zu erzielen. Bayer habe daher damit begonnen, seine Aktivitäten auf die USA umzulenken. Auch die Region Asien würde mehr Investitionen im Pharmabereich erhalten, damit Bayer langfristig wettbewerbsfähig bleibt. Aktuell erwirtschaftet Bayer noch 40 % seiner Pharmaumsätze in Europa. Der Konzern will insbesondere über Übernahmen im Ausland wachsen.
Ford trennt sich von Volkswagen
Die zahlreichen Fehlschläge in der Entwicklung & Forschung bei Volkswagen (DE0007664039) beginnen nun Konsequenzen zu haben. Mit der Entlassung von Herbert Diess und der Übernahme von Oliver Blume wurden viele zukunftsträchtige Projekte auf Eis gelegt, die für Wachstum in der Zukunft sorgen sollten. Das betrifft sowohl die Softwareentwicklung als auch Prestigeprojekte wie Artemis und Trinity. Eine der Konsequenzen daraus ist, dass Ford (US3453708600) die gemeinsame Zusammenarbeit mit Volkswagen stark zurückgeführt und für die Zukunft einen eigenen Weg gehen wird, da Volkswagen technologisch zu weit zurückfällt.
Tagestermine
Am Vormittag wird um 11:00 Uhr die Veröffentlichung des ZEW-Index für Deutschland im Mittelpunkt stehen. Der Index der Konjunkturerwartungen soll im Januar von -23,3 auf -15,5 Punkte gestiegen sein. Bei der Einschätzung der aktuellen Lage wird ein Anstieg von -61,4 auf -57,0 Punkte erwartet.
16.01.2023 - Mikey Fritz
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