
Kurseinbruch bei Nvidia, Auftragseingang bei ASML enttäuscht und Trump senkt Medikamentenkosten - BÖRSE TO GO
Kurseinbruch bei Nvidia nach Börsenschluss - die Exportkontrollen für China werden verschärft
Kurseinbruch bei Nvidia. Die Trump-Administration verschärft die Exportkontrollen für China, was Nvidia mit -5,5 Mrd. US-Dollar belastet. ASML enttäuscht beim Auftragseingang. Die Aufträge lagen im 1. Quartal -18 % unter den Erwartungen der Analysten. Der Pharmabranche geht es in den USA an den Kragen. Trump lässt Medikamente aus Ländern importieren, wo diese billig verkauft werden.
Der gesamte Aktienhandel in Asien notiert am Mittwochmorgen in den roten Zahlen. Alle Benchmarks in der Region verzeichnen Verluste nach den neuen Exportkontrollen der Amerikaner für Halbleiter. Am stärksten wirkt sich das beim Hang Seng Index aus, der zwischenzeitlich mehr als -2,4 % im Minus gehandelt wird. Entsprechend liegt auch der DAX-Future (Juni) vor Eröffnung des Börsenhandels in Europa tief im Minus bei 21.242,00 Punkten (-0,77 %).
Das wird also heute eine kalte Dusche für Frankfurt, denn am Dienstag ging die Rebound-Rallye noch weiter. Am stärksten performte der MDAX, der sich um 2,40 % auf 27.266,31 Punkte steigern konnte und dabei von Renk (DE000RENK730) angeführt wurde, die um 8,48 % auf 51,89 Euro kletterten. Der SDAX folgte dicht auf mit einem Plus von 2,20 % auf 15.201,94 Punkte, während der TecDAX sich um 1,66 % auf 3.444,65 Punkte verbessern konnte. Der DAX bildete das Schlusslicht mit einem Tagesgewinn von 1,43 % auf 21.253,70 Punkte. Zurückgehalten wurde der Blue-Chip-Index unter anderem von Adidas (DE000A1EWWW0), die um -2,03 % auf 198,20 Euro fielen.
Verhalten dagegen die Entwicklung in New York. Der Nasdaq 100 Index war die einzige amerikanische Benchmark, die im Plus schließen konnte. Allerdings sehr leicht mit einem Tagesgewinn von 0,18 % auf 18.830,23 Punkte. Der S&P 500 Index sank hingegen leicht um -0,17 % auf 5.396,63 Punkte und der Dow Jones Industrial Average Index gab -0,38 % auf 40.368,96 Punkte ab. Die eigentlichen Kursbewegungen fanden dann nach Börsenschluss statt.

Sell-off bei Nvidia
Die Trump-Administration kündigte nach Börsenschluss eine neue Beschränkung der Verkäufe von AI-Chips nach China an. Als Reaktion auf die letzten Exportkontrollen hatte Nvidia (US67066G1040) bereits seinen Bestseller-AI-Chip in einer weniger leistungsfähigen Version extra für den chinesischen Markt konzipiert. Durch die neue Verschärfung der Exportkontrollen wird Nvidia auch diesen H20-Chip nur noch mit einer speziellen Lizenz nach China verkaufen dürfen. Was erhebliche Auswirkungen auf das operative Geschäft hat. Nvidia teilte in einer Mitteilung an die amerikanische Börsenaufsicht SEC mit, dass diese Beschränkung voraussichtlich zu einer Belastung in Höhe von -5,5 Mrd. US-Dollar im laufenden Quartal führen wird, das am 27. April endet. Die Aktien von Nvidia hatten bei 112,20 US-Dollar (+1,35 %) geschlossen und gaben dann nachbörslich -7,15 % auf 104,18 US-Dollar ab. Das gleiche Bild bei AMD (US0079031078), deren Aktien nach Börsenschluss um -7,25 % auf 88,38 US-Dollar einbrachen, da ihr MI308-Chip ebenfalls unter die neuen Exportkontrollen fällt.
ASML mit schwachem Auftragseingang
Da hatten die Analysten mehr erwartet. Die niederländische ASML (NL0010273215) meldete am Morgen einen Auftragseingang für das 1. Quartal in Höhe von 3,94 Mrd. Euro (ca. 4,47 Mrd. US-Dollar). Das Problem: Die Auftragseingänge liegen -18 % unter der durchschnittlichen Erwartung von 4,82 Mrd. Euro. Und die Aufträge von heute sind bekanntlich die Umsätze von morgen. Unverändert hoch bleibt auch die Abhängigkeit des Herstellers von Lithografiemaschinen für die Produktion von Halbleitern vom chinesischen Markt. Für ASML ist China der zweitgrößte Absatzmarkt, der im 1. Quartal 27 % des Umsatzes ausmachte. Vor dem Hintergrund des Wirtschaftskrieges zwischen China und den USA ist dem Unternehmen kaum möglich, die Konsequenzen daraus für sich zu prognostizieren. Man geht aber unverändert davon aus, dass der Umsatz 2025 zwischen 30 und 35 Mrd. Euro liegen wird und man eine Rohertragsmarge von 50 bis 53 % erwirtschaften kann. Im 1. Quartal 2025 verzeichnete man einen Umsatzrückgang von 9,26 auf 7,74 Mrd. Euro, eine Rohertragsmarge von 54,0 % und einen Gewinn nach Steuern von 2,355 Mrd. Euro bzw. 6,00 Euro je Aktie.
Trump reduziert Medikamentenkosten
In einem neuen Präsidialerlass, den Präsident Trump in der Nacht unterzeichnete, attackiert das Weiße Haus die hohen Kosten für Medikamente in den USA. Im Schnitt bezahlen die Amerikaner das 3,2-fache für Medikamente wie Patienten in anderen Industrieländern. Der Präsidialerlass ging fast so weit einen „most favoured nation status“ zu etablieren. Damit würden die Pharmakonzerne gezwungen, ihre Medikamente in den USA zu dem tiefsten Preis zu verkaufen, den sie einem anderen Land gewähren. Stattdessen hat Trump die Gesundheitsbehörde FDA angewiesen, Medikamente aus dem Ausland zu importieren, wenn diese dort billiger angeboten werden. Per Dekret wurden auch die Preise für Insulin und EpiPens für Menschen reduziert, die unversichert sind und ein geringes Einkommen haben.
Tagestermine
Am Nachmittag stehen wichtige Wirtschaftsdaten zur Veröffentlichung aus den USA an. Wichtig sind insbesondere die Einzelhandelsumsätze für den Monat März, die um 14:30 Uhr veröffentlicht werden. Die Erwartung ist, dass die Umsätze im Vergleich zu Februar um 1,3 % gestiegen sind. Die Kernrate wird allerdings nur 0,4 % höher erwartet.
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16.04.2025 - Mikey Fritz
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