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ASML löst Erdbeben aus, LVMH unter Druck und Drägerwerk bestätigt Jahresprognose - BÖRSE TO GO

ASML löst ein Erdbeben an der Börse aus - Halbleiter verlieren 420 Mrd. US-Dollar an Wert

NTG24 - ASML löst Erdbeben aus, LVMH unter Druck und Drägerwerk bestätigt Jahresprognose - BÖRSE TO GO

 

ASML löst ein Erdbeben an der Börse aus. Das überraschend schwache Geschäft und die Umsatz- und Gewinnwarnung für 2025 setzen nicht nur die ASML Aktien unter Druck, sondern die gesamte Branche. Die LVMH Aktionäre werden von schlechten Nachrichten heimgesucht. Die Umsätze im 3. Quartal fallen enttäuschend aus und 2025 droht eine hohe Steuerbelastung. Drägerwerk bestätigt die Jahresprognose, nachdem die Zahlen für die ersten neun Monate ein stabiles Geschäft signalisieren. 

Die schwachen Vorgaben aus New York spiegeln sich am Mittwochmorgen im Aktienhandel in Asien wider. Nahezu alle Benchmarks in der Region liegen während der Sitzung im Minus, wobei der Nikkei 225 Index die Liste der Verlierer mit einem Abschlag von -1,87 % auf 39.201,50 Punkte anführt. Der Hang Seng Index erholt sich hingegen und kann zwischenzeitlich mehr als 0,90 % steigen. Der Terminmarkt ist am Morgen jedoch leicht positiv gestimmt. Der DAX-Future (Dezember) wird bei 19.611,50 Punkten (+0,08 %) gehandelt. 

Der Dienstag brachte überwiegend Gewinnmitnahmen für den Handel in Frankfurt. Abgesehen vom MDAX, der sich um 0,15 % auf 26.935,00 Punkte verbessern konnte, gaben alle anderen deutschen Benchmarks nach. Der DAX verzeichnete den geringsten Verlust mit einem Abschlag von nur -0,11 % auf 19.486,19 Punkte. Insbesondere die starken Gewinne bei MTU (DE000A0D9PT0), die um 4,94 % auf 303,90 Euro stiegen, dämpften den Druck, nachdem das Unternehmen die Prognose anhob. Der SDAX gab hingegen deutlich ab und sank um -0,60 % auf 13.838,90 Punkte, ebenso wie der TecDAX, der um -0,67 % auf 3.392,42 Punkte abgab. Bei beiden Indizes belasteten die starken Kursverluste von Nagarro (DE000A3H2200), deren Aktien um -13,88 % auf 79,75 Euro einbrachen nach der neuen Prognose. 

In New York fielen die Gewinnmitnahmen noch deutlicher aus. Alle amerikanischen Benchmarks gaben deutlich ab, wobei der Dow Jones Industrial Average Index mit einem Abschlag um -0,75 % auf 42.740,42 Punkte noch am besten abschnitt. Der S&P 500 Index folgte dicht auf mit einem Tagesverlust von -0,76 % auf 5.815,26 Punkte und der Nasdaq 100 Index verlor stark um -1,37 % auf 20.159,83 Punkte. Angeführt wurde die Liste der Verlierer hier von den Chip-Aktien, nachdem ASML (NL0010273215) einen enttäuschend niedrigen Auftragseingang bekannt gab und die Prognose für 2025 herunterzog. Die Aktien rutschten im amerikanischen Handel um -16,26 % auf 730,43 US-Dollar ab und waren zeitweise vom Handel ausgesetzt. Die Mitteilung des Unternehmens sollte eigentlich erst nach Börsenschluss veröffentlicht werden, wurde aber aufgrund eines Fehlers während des Handels auf der Website veröffentlicht. 

 

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Das ASML-Beben

 

ASML löste ein weltweites Erdbeben aus. Die Aktien der Holländer, die die globalen Marktführer im Geschäft mit EUV (extreme ultraviolet) Lithographie-Maschinen sind, fielen am Dienstag im europäischen und amerikanischen Handel so stark wie seit 1998 nicht mehr, nachdem die Auftragseingänge im 3. Quartal mit 2,6 Mrd. Euro weniger als die Hälfte der Erwartungen (5,39 Mrd. Euro) betrugen und im Wesentlichen aus China kamen. Obendrein reduzierte ASML die Umsatzprognose für 2025 auf nur noch 30 bis 35 Mrd. Euro. Zuvor hatte die Börse einen Jahresumsatz von bis zu 40 Mrd. Euro erwartet. Parallel dazu reduzierte das Unternehmen die Rohertragsmarge auf nur noch 51 % bis 53 % und lieferte auch für das 3. Quartal 2024 nur eine Marge von 50,8 %. Die geringen Auftragseingänge und die Warnung für das kommende Jahr spiegeln eine tiefgreifende Nachfrageschwäche im Halbleitersektor außerhalb des KI-Geschäfts wider. Die Warnung erzeugte am Kapitalmarkt ein regelrechtes Erdbeben bei den Halbleiteraktien und führte weltweit zu einer Verringerung der Marktkapitalisierung um -420 Mrd. US-Dollar, nachdem sich der Sell-off in der Branche auch im asiatischen Handel fortsetzte. 

 

 

 

LVMH unter Druck im In- und Ausland

 

Die Aktionäre von LVMH (FR0000121014) werden aktuell nicht gerade verwöhnt. Es hagelt schlechte Nachrichten. Nachdem am Dienstagabend bekannt wurde, dass die Umsatzentwicklung im 3. Quartal enttäuschend verlief und die Umsätze in den ersten neun Monaten nun sogar um -2 % im Jahresvergleich auf 60,75 Mrd. Euro gesunken sind, konkretisierten sich auch noch die Steuerbelastungen in der Heimat. Die französische Regierung hat den Haushalt vor die Wand gefahren und greift nun zur Peitsche. Man hat die 400 wichtigsten Unternehmen des Landes dazu verdonnert, im kommenden Jahr Sondersteuern zu zahlen. LVMH und seine Aktionäre wird diese Sondersteuer besonders hart treffen. Erwartet wird inzwischen, dass das Unternehmen zusätzlich zwischen 700 und 800 Mio. Euro an den französischen Staat abführen wird müssen, womit LVMH allein für rund 10 % der gesamten Sondersteuer aufkommen wird. Paris signalisiert, dass die Sonderbesteuerung nur „temporär“ sei, was aber angesichts des unkontrollierten Ausgabeverhaltens der Regierung wenig wahrscheinlich ist. 

 

Drägerwerk bestätigt die Jahresprognose

 

Drägerwerk (DE0005550636) zeigt sich am Mittwochmorgen optimistisch. Das Unternehmen bestätigte die bereits gemachte Jahresprognose, nachdem der Auftragseingang in den ersten neun Monaten stabil bei rund 2,42 Mrd. Euro blieb. Die Medizintechnik verzeichnete etwas weniger Nachfrage, was jedoch durch eine höhere Nachfrage bei der Sicherheitstechnik kompensiert wurde. Der Umsatz lag in den ersten drei Quartalen mit 2,295 Mrd. Euro -1,1 % unter dem Vorjahresniveau, aber Drägerwerk konnte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern leicht um 4 % auf 80 Mio. Euro verbessern. Darin enthalten sind allerdings rund 30 Mio. Euro an positiven Sondereffekten. Für das Gesamtjahr sieht der Vorstand unverändert einen währungsbereinigten Umsatzanstieg um 1,0 bis 5,5 % und eine EBIT-Marge von 2,5 bis 5,5 %. Alle Zahlen sind noch auf vorläufiger Basis. Drägerwerk wird den vollständigen und abschließenden Bericht am 29. Oktober vorlegen.  

 

Tagestermine

 

Japan meldete am Morgen enttäuschende Maschinenbestellungen im Monat August. Im Jahresvergleich kippten die Auftragseingänge von einem Wachstum um 8,7 % in eine Kontraktion um -3,4 %. Im Vergleich zum Juli ergab sich eine Kontraktion um -1,9 %. 

 

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16.10.2024 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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