Kein Kursfeuerwerk bei Netflix, V-Zug findet einen Boden und Plug Power erhöht Kapital - BÖRSE TO GO

Kein Kursfeuerwerk bei Netflix trotz starker Zahlen und hohem Wachstum

 

Kein Kursfeuerwerk bei Netflix trotz starker Zahlen und hohem Wachstum. Die Wall Street fokussiert sich auf die neue Prognose und findet dort ein Haar in der Suppe. V-Zug findet einen Boden. Das 1. Halbjahr zeigte viele positive Tendenz und das Schweizer Unternehmen ist optimistisch für die zweite Jahreshälfte. Plug Power braucht frisches Kapital. Der chronisch defizitäre Wasserstoffpionier schickte nachbörslich seine Aktien in den Keller. 

Der asiatische Handel entwickelt sich auch am Donnerstag überwiegend negativ. Alle großen Benchmarks fallen, während die chinesischen Onshore-Indizes um die Schlusskurse vom Vortag pendeln. Die größten Verlierer während der Sitzung sind der KOSPI und der Hang Seng Index. Letzterer sinkt zwischenzeitlich mehr als -2,25 %. Der Terminmarkt ist hingegen indifferent. Der DAX-Future (September) notiert vor Eröffnung der europäischen Vorbörse in der Nähe des Schlussniveaus bei 18,476 Punkten. 

Guter Start, aber am Ende blieb nicht viel übrig in Frankfurt. Der DAX startete positiv in den Tag, aber mit der Eröffnung der Wall Street kippte dann die Stimmung. Letztlich schloss der Index dann -0,45 % tiefer bei 18.354,76 Punkten. Verantwortlich dafür waren unter anderem die Aktien von Siemens (DE0007236101), die um -4,42 % auf 170,52 Euro abrutschten. Der TecDAX schloss leicht unter dem Vortagesschlusskurs bei 3.345,65 Punkten (-0,09 %) und der SDAX fast unverändert bei 14.505,00 Punkten (-0,01 %). Einzig und allein der MDAX stach positiv hervor und stieg um 0,22 % auf 25.587,44 Punkte. 

Auch die Wall Street versuchte mit positivem Momentum durchzustarten, doch am Ende überwogen die Gewinnmitnahmen. Die größten Verlierer waren jedoch nicht die Technologietitel, sondern die Blue Chips. Der Dow Jones Industrial Average Index fiel um -1,29 % auf 40.665,02 Punkte und war damit der größte Verlierer. Am meisten fielen hier die Aktien von Goldman Sachs (US38141G1040), die um -3,18 % auf 486,21 US-Dollar abgaben. Der S&P 500 Index folgte mit einem Abschlag um -0,78 % auf 5.544,59 Punkte und der Nasdaq 100 Index sank um -0,48 % auf 19.705,09 Punkte. 

 

Netflix: Buy the rumor, sell the news

 

Die offiziellen Analystenerwartungen für das Juni-Quartal schlug Netflix (US64110L1061) spielend. Der Umsatz erreichte 9,56 Mrd. US-Dollar (Prognose: 9,53 Mrd. US-Dollar) und der Gewinn je Aktie 4,88 US-Dollar (Prognose: 4,74 US-Dollar). Der Umsatz wuchs damit um 17 % im Jahresvergleich und Netflix konnte netto 8 Millionen neue Abonnenten gewinnen. Das lag ganze zwei Drittel über den 4,8 Millionen Neu-Abonnenten, die die Wall Street im Vorfeld taxiert hatte. Besonders großer Beliebtheit erfreute sich das günstigere Abo-Modell mit Werbeeinblendungen, wo Netflix um 34 % wuchs. Der einzige Makel an den nachbörslich berichteten Zahlen war die Umsatzerwartung für das laufende Quartal, wo Netflix sich bei 9,37 Mrd. US-Dollar sieht und die Wall Street 9,81 Mrd. US-Dollar erwartet hatte. Der Gewinn je Aktie soll jedoch mit 5,10 US-Dollar deutlich höher als die prognostizierten 4,74 US-Dollar liegen. Die Aktien ließ dies im nachbörslichen Handel unbeeindruckt. Der Kurs schloss nahezu unverändert zum regulären Schlusskurs bei 642,49 US-Dollar.

 

 

 

V-Zug findet einen Boden

 

Die Halbjahreszahlen von V-Zug (CH0542483745) sind ermutigend. Der Umsatz sank in den ersten sechs Monaten zwar noch um -4,7 % auf 284,1 Mio. Franken (währungsbereinigt: -4,2 %), aber die Verkaufsvolumina kamen in den meisten Märkten wieder zurück. Eine Schwäche bleibt das OEM-Geschäft in Nordamerika. Die Profitabilität erhöhte sich aber spürbar von 5,1 auf 8,8 Mio. Franken. Die EBIT-Marge stieg von 1,7 % auf 3,1 %. Nach Steuern blieben den Aktionären 8,7 Mio. Franken nach 4,3 Mio. Franken im Vorjahreszeitraum. Was für die Börse jedoch besonders interessant ist, ist, dass der Auftragseingang sich verbessert hat. Insofern gab die Geschäftsführung heute früh grünes Licht für die 2. Jahreshälfte und erwartet Verbesserungen beim Umsatz, Volumen und dem Ergebnis. 

 

Plug Power kündigt Kapitalerhöhung an

 

Plug Power (US72919P2020) braucht (wieder einmal) Geld. Der chronisch defizitäre Wasserstoffpionier muss sein Kapital erneut erhöhen, um den Betrieb zu sichern. Man zielt darauf ab, junge Stammaktien mit einem Wert von 200 Mio. US-Dollar zu verkaufen, was rund 10 % des Börsenwertes entspricht. Was genau man mit dem Kapital machen wird, gab Plug Power nicht an.  Man betonte lediglich es für allgemeine Unternehmenszwecke einzusetzen. Der Aktienkurs rutscht nach Bekanntgabe der Meldung um -9,247 % auf 2,65 US-Dollar.

 

Tagestermine

 

Gleich vor Beginn der Börse erwarten wir um 08:00 Uhr die Veröffentlichung des deutschen Erzeugerpreisindex für den Monat Juni. Im Vergleich zum Mai soll sich ein leichter Anstieg um 0,1 % ergeben haben und im Jahresvergleich ein geringerer Rückgang der Inflation auf Erzeugerebene von zuvor -2,2 % auf nun -1,6 %.

 

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19.07.2024 - Mikey Fritz

 

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