Gewinnwarnung von Nestlé, Google soll Chrome verkaufen und Milliardenverlust bei Thyssenkrupp - BÖRSE TO GO
Nestlé veröffentlicht eine Gewinnwarnung - mittelfristige Ziele sind nicht zu halten
Nestlé muss die mittelfristigen Unternehmensziele kassieren. Ein Sparkurs wird eingeschlagen, da die Profitabilität nicht zu halten ist und das Wachstum niedrig bleiben wird. Die Attacken des US-Justizministeriums gegen Google gehen weiter. Um das Monopol bei Suchmaschinen zu brechen, soll Google seinen Browser Chrome verkaufen, so die Forderung des Staates. Thyssenkrupp legte die Bilanz für das Geschäftsjahr 2023/24 vor und wies erneut einen Milliardenverlust aus. Der Vorstand bleibt dennoch optimistisch.
Der Aktienhandel in Asien präsentiert sich am Dienstagmorgen volatil. Insbesondere die chinesischen Onshore-Indizes gaben ab, aber auch der Hang Seng Index und der KOSPI hatten Schwierigkeiten den Vortagesschlusskurs zu halten. Zum Ende der Sitzung dreht jedoch alles ins Plus. Sehr positiv entwickelt sich auch der Terminmarkt, der geschlossen vor der Eröffnung der europäischen Vorbörse steigt. So wird der DAX-Future (Dezember) bei 19.275,00 Punkten (+0,42 %) gehandelt.
Frankfurt startete am Montag dagegen mit leichten Verlusten in die neue Woche. Der SDAX zeigte nach den starken Verlusten in den letzten Wochen etwas relative Stärke und ging am Montag nahezu unverändert aus dem Rennen bei 13.408,79 Punkten (+0,02 %). Die Kursgewinne bei SMA Solar Technology (DE000A0DJ6J9), deren Aktien um 6,00 % auf 12,72 Euro stiegen, unterstützen den Small Cap Index. Der DAX gab leicht um -0,11 % auf 19.189,19 Punkte ab, während der TecDAX um -0,56 % auf 3.333,56 Punkte fiel und der MDAX deutlich um -0,82 % auf 26.195,18 Punkte sank. Die Aktien von Delivery Hero (DE000A2E4K43) waren hier die größten Verlierer, die um -4,03 % auf 35,98 Euro fielen.
Deutlich freundlicher präsentierte sich New York vor den Nvidia (US67066G1040) Zahlen. Der Dow Jones Industrial Average Index sank zwar leicht um -0,13 % auf 43.389,60 Punkte, aber der S&P 500 Index stieg um 0,39 % auf 5.893,62 Punkte und der Nasdaq 100 Index verbesserte sich deutlich um 0,71 % auf 20.539,19 Punkte. Die Liste der Gewinner führten dabei die Aktien von Super Micro Computer (US86800U3023) an, die einen starken Rebound um 15,93 % auf 21,54 US-Dollar erlebten, nachdem BDO zum neuen Wirtschaftsprüfer ernannt wurde, um ein Delisting abzuwenden.
Gewinnwarnung von Nestlé
Der heutige Kapitalmarkttag von Nestlé (CH0038863350) begann mit schlechten Nachrichten für die Aktionäre. Zum einen bestätigte der Lebensmittelkonzern, dass man auch mittelfristig nur mit einem schwachen Umsatzwachstum rechnet. Der CEO formuliert es vorsichtig, dass man ein organisches Umsatzwachstum von 4 % und mehr erwartet, wenn die Konjunktur mitspielt. Organisch bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Wechselkursveränderungen und sonstige Sondereffekte herausgerechnet werden. Das eigentliche Umsatzwachstum kann also deutlich unter der Prognose liegen. Gleichzeitig stimmt man die Börse auf eine anhaltend niedrigere Profitabilität ein. Der Vorgänger von Chief Executive Officer Laurent Freixe hatte noch eine bereinigte operative Marge von 17,5 % bis 18,5 % versprochen. Das sei nicht mehr zu halten, weswegen das Ziel auf 17,0 % reduziert wurde. Um das zu ändern, will Nestlé bis 2027 jährliche Kostensenkungen in Höhe von 2,5 Mrd. Franken erreichen. Auch gliedert man zum 01. Januar 2025 das Wassergeschäft in eigene Gesellschaft aus, um diese später zu verkaufen oder separat an der Börse zu notieren. Die Aktien von Nestlé haben bereits seit Jahresbeginn mehr als -20 % an Wert verloren.
Google soll Chrome verkaufen
Das amerikanische Justizministerium wird aggressiv gegenüber der Alphabet (US02079K1079) Tochter Google. Um den Wettbewerb zu schützen, will man den Richter im laufenden Verfahren auffordern, dass Google seinen Browser Chrome verkaufen muss, um das Monopol im Bereich der Suchmaschinen zu brechen. Der Richter hatte bereits im August entschieden, dass Google den Markt für Suchmaschinen illegal monopolisiert hat. Google ist auf den Browser angewiesen, um die Werbung der Geschäftskunden und die eigenen AI-Produkte zu den Benutzern zu bringen. Der Fall gegen Alphabet wurde ursprünglich unter der ersten Trump-Administration vom US-Justizministerium angestoßen und wurde von der noch amtierenden Biden-Administration weitergeführt. Es ist der aggressivste Verstoß gegen ein großes Technologieunternehmen seit dem erfolglosen Versuch vor zwei Dekaden Microsoft (US5949181045) aufzuspalten. Google hatte bereits angekündigt, dass sie in Berufung gehen und sich gegen die Vorwürfe wehren wird. Die Börse reagiert weiterhin sehr entspannt auf die Streitigkeiten und ließ die Aktien von Alphabet nach Börsenschluss lediglich um -1,03 % auf 174,98 US-Dollar sinken.
Erneut Milliardenverlust bei Thyssenkrupp
Das Geschäftsjahr 2023/24 endete bei Thyssenkrupp (DE0007500001) mit einer sehr schwachen Gewinn- und Verlustrechnung. Der Auftragseingang schrumpfte im vergangenen Geschäftsjahr um -11 % auf nur noch 32,82 Mrd. Euro und der Umsatz gab um -7 % auf 35,04 Mrd. Euro nach. Das hatte gravierende Auswirkungen auf die Profitabilität. Schon das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) kollabierte um -47 % von 1,68 Mrd. Euro auf nur noch 895 Mio. Euro, sodass der Konzern schon auf operativer Ebene vor Steuern und Zinsen einen Verlust von -1,04 Mrd. Euro auswies. Nach Steuern und Anteilen Dritter kommt Thyssenkrupp auf einen Verlust von -1,51 Mrd. Euro nach -2,07 Mrd. Euro im Vorjahr. Für das laufende Jahr prognostiziert der Vorstand einen Jahresüberschuss von 100 bis 500 Mio. Euro.
Tagestermine
Die Schweiz konnte im Oktober ihren Außenhandel deutlich steigern. Der Handelsbilanzüberschuss erreichte ein Niveau von 8,06 Mrd. Franken nach einem revidierten Überschuss von 4,94 Mrd. Franken im September. Die Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 4,25 Mrd. Franken gerechnet.
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19.11.2024 - Mikey Fritz
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