Umsatz- und Gewinnrückgang bei Holcim, BHP verringert Prognose und Mercedes Benz ohne Umsatzangabe - BÖRSE TO GO
Das Baugeschäft knickt im 1. Quartal - die Zahlen bei Holcim geraten unter Druck
Das Geschäft bei Holcim knickte im 1. Quartal ein. Der Verwaltungsrat versucht sich in verbaler Schadensbegrenzung, doch die Abschwächung des operativen Geschäfts trifft den Umsatz und die Profitabilität. BHP senkt die Produktionsprognosen. Sowohl bei Kupfer, Nickel als auch Stahlkohle wird der größte Bergbaukonzern für dieses Jahr vorsichtiger. Mercedes Benz hält wichtige Eckdaten zurück. Die Vorabdaten zum 1. Quartal enthalten keine Angaben zum Umsatz.
Die Aktienmärkte in Asien beenden die Woche mit Verlusten. Am Freitagmorgen notieren alle Benchmarks in der Region einheitlich im Minus und werden dabei vor allem von den chinesischen Indizes tiefer geführt. Der Terminmarkt ist hingegen uneinheitlich. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse wird der DAX-Future bei 15.921 Punkten (-0,01 %) gehandelt.
Der Handel am Donnerstag war zum Beginn der deutschen Berichtssaison einheitlich schwächer. Alle deutschen Benchmarks gaben ab, wobei der TecDAX mit einem Verlust von -1,60 % auf 3.241,45 Punkte herausstach. Mit deutlichem Abstand folgte der DAX, der um -0,62 % auf 15.795,97 Punkte sank. Der SDAX fiel um -0,57 % auf 13.510,00 Punkte und der MDAX verlor -0,52 % auf 27.747,97 Punkte.
Das gleiche Bild auch an der Wall Street. Alle deutschen Benchmarks gaben ab und auch dort führten die Technologietitel die Liste der Verlierer an. Der Nasdaq Composite Index rutschte um -0,80 % auf 12.059,56 Punkte ab. Der S&P 500 Index gab -0,60 % auf 4.129,79 Punkte ab und der Dow Jones Industrial Average Index sank um -0,33 % auf 33.786,62 Punkte.
Umsatz- und Gewinnrückgang bei Holcim
Der Start ins neue Jahr fiel für Holcim (CH0012214059) schwächer aus. Nach einem Umsatz von 6,44 Mrd. Franken im Vorjahr kam der weltweit größte Baustoffkonzern in diesem Jahr im 1. Quartal nur auf Erlöse von 5,73 Mrd. Franken. Zur Profitabilität wollte man sich am Morgen nicht äußern. Man gab lediglich „bereinigte“ Daten an, die nicht den Grundsätzen der Rechnungslegung nach IFRS entsprechen. Danach ergab sich ein „bereinigtes“ Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 493 Mio. Franken. Ein Einbruch um -20 % im Jahresvergleich. Der Verwaltungsrat kolportierte, dass es sich dabei um ein „organisches“ Wachstum von 12 % handeln würde. Ein Wachstum, dass sich jedoch nur ergibt, wenn man entscheidende Punkte ignoriert. Das Wachstum realisiert sich hingegen nicht für die Aktionäre, die mit einem Rückgang des Umsatzes und der Profitabilität leben müssen.
BHP senkt Produktionsprognose
BHP (AU000000BHP4) wird in diesem Jahr nicht so viel produzieren wie geplant. Problematische Wetterbedingungen und geotechnische Hindernisse sind die Ursache aus Sicht des weltweit größten Bergbauunternehmens. Insbesondere senkte man die Produktionsprognose für Kupfer. Die Escondida-Mine in Chile wird voraussichtlich nur 1,05 bis 1,08 Millionen Tonnen liefern, statt der bisher avisierten 1,08 bis 1,18 Millionen Tonnen. BHP gleicht die geringere Produktion bisher noch mit höherer Leistung in anderen Minen aus. Doch auch für das Nickelgeschäft warnt BHP, dass die Produktion nicht so stark ausfällt wie erwartet. Die Jahresprognose wurde von bisher 80.000 bis 90.000 Tonnen auf 75.000 bis 80.000 Tonnen reduziert. Das Unternehmen begründet dies mit schweren Regenfällen in Australien. Zusätzlich erwartet BHP nun, dass die Produktion von Stahlkohle am unteren Ende der Spanne landen wird.
Keine Umsatzangabe von Mercedes Benz
Kurz vor Börsenschluss in New York schob der Vorstand von Mercedes Benz (DE0007100000) die vorläufigen Zahlen für das 1. Quartal in den Markt. Abgesehen von dem späten Zeitpunkt, der die Mitteilung untergehen lassen soll, ist auch auffällig, dass man keinerlei Angaben zum Umsatz und Absatz machte. Man veröffentlichte in diesem Zusammenhang lediglich unkonkrete „bereinigte“ Umsatzrenditen. Konkret wurde man hingegen beim operativen Ergebnis. Das EBIT soll bei 5,5 Mrd. Euro gelegen haben, was einem Wachstum von 5 % im Jahresvergleich entsprechen würde. Der freie Cashflow des Industriegeschäfts - Mercedes ohne das Finanzgeschäft - wird bei 2,2 Mrd. Euro erwartet. Den vollständigen Bericht will man am 28. April veröffentlichen.
Tagestermine
Um 09:30 Uhr erwarten wir die Veröffentlichung des vorläufigen deutschen Einkaufsmanagerindex für den Monat April. Beim Gesamtindex wird eine leichte Verbesserung von 52,6 auf 52,7 Punkte erwartet. Der Anstieg soll aus einer Verbesserung des Index für das verarbeitende Gewerbe stammen, der höher bei 45,7 Punkten gesehen wird. Der Index für den Dienstleistungssektor soll hingegen leicht auf 53,3 Punkte gefallen sein.
21.04.2023 - Mikey Fritz
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