Deutsche Bank meldet Verlust, Tesla liefert nicht und Alphabet mit starkem Wachstum - BÖRSE TO GO
Deutsche Bank muss -1,3 Mrd. Euro für die Postbank zurückstellen - Umsatz stagniert
Die Deutsche Bank muss am Morgen einen Verlust für das 2. Quartal ausweisen. Die Rückstellungen für die Postbank erreichen -1,3 Mrd. Euro. Tesla liefert nicht. Der Umsatz im Autogeschäft schrumpfte um -7 %, die Profitabilität kollabierte um -46 % und das Robotaxi wurde nur im Kleingedruckten erwähnt. Alphabet zeigt Wachstum in allen Bereichen. Das Cloud-Geschäft bestätigt das hohe positive Momentum und konnte um 29 % expandieren.
Keine Gewinner am Mittwoch im asiatischen Handel. Alle Benchmarks geben am Morgen im Verlauf der Sitzung ab, wobei sich die Verluste auf die chinesischen Onshore- und Offshore-Indizes fokussieren. Aber auch der Nikkei 225 Index sinkt und etabliert sich damit unter der Marke von 40.000 Punkten. Im Kern belasten die nachbörslichen Zahlen aus New York, die auch den Terminmarkt drücken. Der DAX-Future (September) wird vor Eröffnung der europäischen Vorbörse -0,44 % tiefer bei 18.586,50 Punkte gehandelt.
Der Handel in Frankfurt verlief am Dienstag sehr differenziert. Grundsätzlich war die Stimmung positiv, aber einige Umsatz- und Gewinnwarnungen und enttäuschende Prognose ließen vereinzelt die Kurse purzeln. Am stärksten performte der DAX, der um 0,82 % auf 18.557,70 Punkte steigen konnte. Verantwortlich dafür waren unter anderem die Vorzüge von Sartorius (DE0007165631), die kräftig um 7,73 % auf 220,30 Euro sprangen, nachdem der Aufsichtsrat Kappich kräftig seine Position bei den Stämmen aufstockte. Auch der TecDAX konnte gut performen und verbesserte sich um 0,68 % auf 3.343,80 Punkte. Der MDAX gab hingegen um -0,47 % auf 25.298,47 Punkte ab und der SDAX geriet durch den Kurssturz bei Hypoport (DE0005493365) unter Druck. Der SDAX schloss -1,52 % tiefer bei 14.290,70 Punkten, nachdem Hypoport -22,06 % tiefer bei 269,20 Euro aus dem Handel ging.
Im Vorfeld der Zahlen von Alphabet (US02079K1079) und Tesla (US88160R1014) ging New York zum Schluss etwas in Deckung. Die Verkäufe zum Handelsende ließen alle amerikanischen Benchmarks im Minus enden, wobei sich die Abschläge in engen Grenzen hielten. Der Dow Jones Industrial Average Index sank lediglich um -0,14 % auf 40.358,09 Punkte und der S&P 500 Index gab leicht um -0,16 % auf 5.555,74 Punkte ab. Der größte Verlierer war der Nasdaq 100 Index, der -0,35 % auf 19.754,34 Punkte sank. Die Aktien von PACCAR (US6937181088) erlitten dabei den höchsten Tagesverlust im Index und rutschten um -10,97 % auf 97,10 US-Dollar.
Deutsche Bank erleidet Verlust
Die Deutsche Bank (DE0005140008) verfehlte am Morgen die hohen Erwartungen der Börse. Der Umsatz konnte im Jahresvergleich nur um 2 % auf 7,589 Mrd. Euro leicht verbessert werden. Insbesondere die wichtigen FIC Sales & Trading Umsätze blieben mit 2,1 Mrd. Euro unter der Konsenserwartung von 2,15 Mrd. Euro. Parallel belastet die Postbank und erzwingt eine Rückstellung in Höhe von -1,3 Mrd. Euro für potenzielle Belastungen aus juristischen Auseinandersetzungen. Entsprechend stark fällt die Profitabilität. Der Vorsteuergewinn liegt im 2. Quartal bei 411 Mio. Euro nach 1,405 Mrd. Euro im Vorjahresquartal. Das Ergebnis nach Dritten rutscht sogar ins Minus und erreicht -143 Mio. Euro nach einem Gewinn von 763 Mio. Euro vor einem Jahr.
Alphabet zeigt starkes Cloud-Wachstum
Alphabet lenkte nach Börsenschluss während der Analystenkonferenz den Fokus auf seine AI-Integration. Die AI-Modelle, die von Google Research und Google DeepMind entwickelt werden, werden auf allen Ebenen in der Infrastruktur implementiert und sollen im Kern das Momentum im Suchmaschinengeschäft und im Cloud-Geschäft vorantreiben. Das sich wie erwartet im 2. Quartal positiv entwickelte. Den Gesamtumsatz konnte man im Jahresvergleich um 14 % auf 84,742 Mrd. US-Dollar heben und schlug damit die Konsenserwartung (84,15 Mrd. US-Dollar) der Analysten leicht. Das gleiche Bild auch beim Ergebnis je Aktie, das von 1,44 auf 1,89 US-Dollar je Aktie sprang. Ein Sprung um 31 %. Sehr erfreulich war, dass nahezu alle Geschäftsbereiche zum Wachstum beitrugen. Das Augenmerk lag insbesondere auf dem Wachstum des Cloud-Geschäfts, das um 29 % auf 10,347 Mrd. US-Dollar kletterte. Am Rande der Analystenkonferenz erwähnte CFO Ruth Porat aber auch das Robotaxi-Geschäft Waymo. Sicherlich ein Seitenhieb auf Tesla. Alphabet plant zusätzliche 5 Mrd. US-Dollar in das Geschäft zu investieren und den Betrieb von San Francisco und Phoenix auf Austin und Los Angeles auszuweiten. Die Aktien von Alphabet sanken nach Vorlage der Quartalszahlen leicht um -2,18 % auf 179,60 US-Dollar.
Tesla liefert nicht
Das hat so nicht geklappt. Die Bullen hatten die Tesla Aktien im Vorfeld des Quartalsberichts in luftigen Höhen katapultiert. Doch Tesla lieferte nicht, was zu einem deutlichen Kursverlust von -7,77 % nachbörslich führte und die Aktien bei 227,24 US-Dollar schließen ließ. Während der Umsatz mit 25,5 Mrd. US-Dollar - ein neuer Rekord - die Erwartungen (24,33 Mrd. US-Dollar) der Wall Street deutlich schlug, blieb die Profitabilität weit hinter den Prognosen zurück. Bei einer „bereinigten“ Berechnungsweise waren 0,612 US-Dollar je Aktie erwartet worden, aber Tesla konnte nur 0,52 US-Dollar vorlegen. Der echte Gewinn lag bei lediglich 0,42 US-Dollar und damit -46 % unter dem Vorjahresniveau. Die Anleger stört, dass der Umsatz zwar im Jahresvergleich leicht um 2 % gestiegen ist, aber nur wegen des Energiegeschäfts. Der Umsatz aus dem Autogeschäft schrumpften hingegen um -7 %. Der wichtige Punkt des Robotaxis wurde hingegen nur im Kleingedruckten erwähnt und mit der Versicherung, dass man daran arbeite. Das Robotaxi-Event wurde für den 10. Oktober avisiert.
Tagestermine
Am Vormittag um 09:30 Uhr erwarten wir die vorläufigen deutschen Einkaufsmanagerindizes für den Monat Juli. Der Gesamtindex soll sich leicht von 50,4 auf 50,7 Punkte verbessert haben und damit über der Scheidegrenze geblieben sein. Dazu soll insbesondere das verarbeitende Gewerbe beitragen, deren Einkaufsmanagerindex bei 44,1 nach 43,5 Punkten gesehen wird. Der Dienstleistungsbereich soll sich leicht von 53,1 auf 53,2 Punkte verbessert haben.
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24.07.2024 - Mikey Fritz
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