Deutsche Bank besser als befürchtet, Alphabet fängt sich und Microsoft treibt KI-Investitionen voran - BÖRSE TO GO
Deutsche Bank schlägt die Erwartungen - neues Aktienrückkaufprogramm angekündigt
Die Deutsche Bank schlug mit dem Quartalsbericht die Erwartungen der Analysten beim Umsatz und Ergebnis. Obendrein kündigte man ein neues Aktienrückkaufprogramm an. Alphabet hat sich im 2. Quartal gefangen. Der Abwärtstrend der Vorquartale konnte gestoppt und die Erwartungen der Analysten geschlagen werden. Microsoft treibt die KI-Investitionen voran, was die Kosten deutlich erhöht. Die Börse hatte sich für das 4. Fiskalquartal daraus jedoch ein höheres Wachstum erwartet.
Der Aktienhandel in Asien entwickelt sich am Mittwochmorgen schwach. Die meisten Benchmarks in der Region sinken, wobei die Verluste vor allem in Seoul stark ausgeprägt sind. Der KOSPI sinkt im Verlauf der Sitzung zeitweise mehr als -1,65 %. Der Terminmarkt tendiert vor Eröffnung der europäischen Vorbörse leicht zur Schwäche. Der DAX-Future wird -0,13 % tiefer bei 16.307 Punkten gesehen.
Im Vorfeld der Zinsentscheidungen in Amerika und Europa performte Frankfurt am Dienstag positiv. Vor den Quartalsberichten der amerikanischen Big Techs war vor allem der TecDAX gefragt, der sich um 0,85 % auf 3.261,55 Punkte verbesserte und damit der Tagessieger war. Der MDAX folgte mit deutlichem Abstand und stieg um 0,35 % auf 28.297,17 Punkte. Der SDAX schaffte noch einen kleinen Zuwachs von 0,16 % auf 13.718,15 Punkte und der DAX verbesserte sich leicht um 0,13 % auf 16.211,59 Punkte.
Ähnlich gelagert die Sitzung in New York. Auch dort waren insbesondere die Technologietitel gefragt. Der Nasdaq Composite Index stieg um 0,61 % auf 14.144,55 Punkte. Mit deutlichem Abstand folgte der S&P 500 Index, der sich um 0,28 % auf 4.567,46 Punkte verbesserte. Der Dow Jones Industrial Average Index schloss hingegen nahezu unverändert im Vergleich zum Schlusskurs vom Montag.
Deutsche Bank besser als befürchtet
Die Deutsche Bank (DE0005140008) war pessimistisch in das Jahr gestartet, kann nun aber besser als befürchtet performen. Das zeigte sich vor allem im 2. Quartal. Die Umsatzerwartungen konnte man schlagen. Die Bank legte Nettoerlöse in Höhe von 7,41 Mrd. Euro vor, während die Schätzungen der Analysten im Mittel bei 7,11 Mrd. Euro lagen, wobei unter anderem die Umsätze im FIC-Geschäft und Handel mit 2,1 Mrd. Euro über der Schätzung von 1,97 Mrd. Euro lagen. Die Umsätze im Investmentbanking im laufenden Jahr sieht der Vorstand jedoch etwas niedriger. Vor Steuern erreichte die Deutsche Bank einen Gewinn von 1,41 Mrd. Euro, was ebenfalls über den offiziellen Schätzungen lag. Die Deutsche Bank hatte bereits am Dienstagnachmittag im Vorfeld der Zahlen ein neues Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 450 Mio. Euro angekündigt.
Alphabet fängt sich
Das Wachstum bei Alphabet (US02079K1079) schwächte sich im 2. Quartal weiter ab, aber die Börse zeigte sich dennoch erleichtert über die positive Gewinnentwicklung. Konkret stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 7 % auf 74,60 Mrd. US-Dollar. Eine Halbierung des Wachstums, aber eine sequenzielle Verbesserung. Den operativen Gewinn konnte man auf 21,84 Mrd. US-Dollar steigern, was nach Steuern zu einem Gewinn von 18,37 Mrd. US-Dollar bzw. 1,44 US-Dollar je Aktie führte. Der Finanzvorstand Ruth Porat verlässt überraschend ihren Posten. Sie ist der am längsten für Alphabet und Google tätige CFO und hatte die Stelle seit 2015 inne. Das Unternehmen verlässt sie allerdings nicht, sondern wurde zum Chief Investment Officer ernannt und kümmert sich in Zukunft um die restlichen Beteiligungen von Alphabet ohne Google. Die Aktien von Alphabet stiegen nachbörslich deutlich um 6,05 % auf 129,60 US-Dollar.
Microsoft treibt KI-Investitionen voran
Das Thema KI dominierte den Bericht zum 4. Fiskalquartal bei Microsoft (US5949181045). Der Konzern trieb die Investitionen in diesem Bereich aufgrund der hohen Nachfrage stark voran, was die Kosten für den Aufbau neuer Infrastruktur und Rechenzentren deutlich steigerte und weiter steigern wird. Das Unternehmen kündigte an, dass man die KI-Kapazitäten in weiteren Produkten integrieren und Dienstleistungen für Cloud-Computing verstärkt anbieten wird, um Dritten den Aufbau von KI-Dienstleistungen zu ermöglichen. Den Umsatz im 4. Fiskalquartal steigerte man auf 56,2 Mrd. US-Dollar und erreichte einen Gewinn je Aktie von 2,69 US-Dollar. Beide Eckdaten schlugen die Erwartungen der Analysten. Die Anleger hatten jedoch noch mehr Wachstum eingepreist, zeigten sich enttäuscht und ließen die Aktien nachbörslich um -3,70 % auf 338,00 US-Dollar fallen, nachdem sie im regulären Handel vor den Zahlen noch um 1,70 % auf 350,98 US-Dollar gestiegen waren.
Tagestermine
Der Handelstag wird von der Zinsentscheidung der Federal Reserve am Abend überschattet. Die US-Notenbank wird um 20:00 Uhr ihre Entscheidung bekannt geben und die Pressekonferenz um 20:30 Uhr starten. Die Börse erwartet, dass der US-Leitzins um 25 Basispunkte von 5,25 % auf 5,50 % angehoben wird.
26.07.2023 - Mikey Fritz
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