Berkshire Hathaway mit Milliardenverlust, Höttges bedauert BT Beteiligung und Gerüchte um die Deutsche Post - BÖRSE TO GO
Milliardenverlust bei Berkshire Hathaway - operatives Geschäft und Investments unter Druck
Berkshire Hathaway beendete das Geschäftsjahr mit einem deutlichen Milliardenverlust. Das Investmentvehikel verzeichnete sowohl schrumpfende Margen als auch einen hohen Verlust aus Investments. Der Deutsche Telekom Chef bedauert die 5,6 Mrd. Pfund schwere Beteiligung an der BT Group. Tim Höttges nennt die Entscheidung rückblickend den größten Fehler, den er je gemacht hat. Gerüchte um die Deutsche Post. Das Bundesfinanzministerium soll planen, die 20%ige Beteiligung in das Portfolio für die neue Aktienrente einfließen zu lassen.
Der Aktienhandel in Asien entwickelt sich zum Wochenauftakt einheitlich negativ. Alle Benchmarks in der Region notieren während der Sitzung im Minus. Die größten Verluste verzeichnen der Taiwan Weighted Index und der KOSPI. Der Terminmarkt ist vor Eröffnung der europäischen Vorbörse hingegen leicht positiv gestimmt. Der DAX-Future wird 0,16 % höher bei 15.275 Punkten gehandelt.
Frankfurt hat am Freitag eine Woche mit Verlusten abgeschlossen. Alle deutschen Benchmarks beendeten den Tag als auch die Woche mit Kursabschlägen. Der größte Wochenverlierer war der SDAX, der um -2,23 % fiel und am Freitag auf Tagesbasis allein -1,65 % auf 13.231,06 Punkte abgab. Am besten hielt sich der MDAX, der am Freitag mit -0,98 % am wenigsten fiel und auf Wochenbasis ebenfalls mit -1,50 % auf 28.424,81 Punkte am geringsten nachgab.
Das gleiche Bild in New York, wobei die Verluste auf Wochenbasis ausgeprägter waren, nachdem ein sehr hoher PCE Index veröffentlicht wurde. Der Nasdaq Composite Index rutschte allein am Freitag um -1,69 % auf 11.394,94 Punkte ab und erreichte damit in der gesamten Woche einen Verlust von -3,33 %. Der zweitgrößte Verlierer war Dow Jones Industrial Average, der in der Woche -2,99 % auf 32.816,92 Punkte verlor. Der Tagesverlust am Freitag betrug -1,02 %.
Berkshire Hathaway weist Milliardenverlust aus
Warren Buffett legte am Wochenende den Jahresabschluss für sein Investmentvehikel Berkshire Hathaway (US0846707026) vor. Und der Abschluss zeigte eine deutlich negative Tendenz. Umso positiver versuchte Buffett die Zukunft und das langfristige Potenzial der amerikanischen Volkswirtschaft zu zeichnen. Denn aktuell läuft das Geschäft schwach. Die operative Marge aus dem Industrie- und Versicherungsgeschäft ohne das Investmentergebnis hat sich im Jahresvergleich erheblich von 25 auf 11 % reduziert. Gleichzeitig weist Berkshire Hathaway zusätzlich einen Verlust aus Investments und Derivaten in Höhe von -67,9 Mrd. US-Dollar aus. Entsprechend ergibt sich aus einem Umsatz von 302 Mrd. US-Dollar ein Verlust von -22,8 Mrd. US-Dollar bzw. -10,36 US-Dollar je B-Aktie.
Höttges bedauert Beteiligung an BT
In ungewöhnlich offenen Worten bedauert Deutsche Telekom (DE0005557508) Chef Tim Höttges die Beteiligung an BT (GB0030913577). Im Jahr 2015 hatte man den britischen Mobilfunker EE an British Telecom verkauft und seinerzeit im Gegenzug eine 12%ige Beteiligung an der BT Group erhalten. Der Gegenwert wurde damals mit 5,6 Mrd. Pfund festgesetzt. Das Aktienpaket hat in der Zwischenzeit fast 4 Mrd. Pfund an Wert verloren und ist damit aus Sicht von Höttges der größte Fehler, der er je gemacht hat. Doch der Telekom Chef gibt sich gleichzeitig auch kämpferisch und avisierte, dass man sich das Geld zurückholen will und auf die richtige Gelegenheit wartet, um die eigenen Optionen auszuspielen.
Gerüchte um die Deutsche Post
In den Vorbereitungen für eine sogenannte Aktienrente soll das Bundesfinanzministerium die Einlage von Beteiligungen gehaltener Aktien erwägen. Im Gespräch ist insbesondere die Einlage der Beteiligung an der Deutschen Post (DE0005552004). Die Kreditanstalt für Wiederaufbau hält für die Bundesregierung gut 20 % der Anteile an der Deutschen Post, was umgerechnet aktuell einem Gegenwert von rund 10 Mrd. Euro entspricht. Andere Staatsbeteiligungen wurden bereits aussortiert, da sie zu wenig Wert bei einem Verkauf abwerfen würden oder aus Sicht der Regierung eine strategische Bedeutung hätten. Das Problem bei einer Einlage ist ohne Zweifel, dass die Gewichtung in einem normalen Verhältnis zum Rest des Portfolios stehen muss. Würde die Post-Beteiligung das Portfolio der Aktienrente dominieren, wäre in der Praxis mit Verkäufen zu rechnen, um die Gewichtung der Deutschen Post zu reduzieren.
Tagestermine
Um 11:00 Uhr erwarten wir heute wichtige Sentiment-Indikatoren aus dem Euro-Raum für den Monat Februar. Im Mittelpunkt stehen vor allem die Inflationserwartungen der Verbraucher. Der Index stand zuletzt im Januar bei 17,7 Punkten und hatte sich damit bereits deutlich vom Allzeithoch im März 2022 reduziert, das seinerzeit 59,8 Punkte erreichte. Die Inflationserwartung spiegelt das Niveau des Vertrauens der Verbraucher in die Politik der Notenbank wider.
27.02.2023 - Mikey Fritz
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