Apple mit Rekordquartal, Deutsche Bank mit starkem Abschluss und Grenke mit fehlerhafter Bilanz - BÖRSE TO GO
Apple Aktie fällt trotz Rekordquartal - Anleger nehmen ihre Gewinne mit
Apple wächst in allen Regionen und Kategorien sehr stark. Die Aktie fiel nachbörslich deutlich. Die Deutsche Bank legte ein starkes Quartal vor. Die Erwartungen für das Gesamtjahr steigen. Die Finanzaufsicht Bafin stellt eine fehlerhafte Bilanz bei Grenke fest. Zahlreiche bedeutende Fehler wurden im Abschluss für 2019 festgestellt.
Am dritten Tag in Folge setzen sich die Verkäufe in Asien fort. Aufgeschreckt von den harten Einschnitten der chinesischen Führung, nehmen die Anleger weiterhin Geld vom Tisch. Alle wichtigen Benchmarks in der Region notieren heute früh im Minus. Am stärksten sind die Verluste heute in Taipeh und Tokio. Auch die wichtigsten Futures notieren vor Eröffnung der europäischen Vorbörse alle im Minus und signalisieren einen negativen Start in Frankfurt.
Frankfurt erlebte am Dienstag einen weiteren schwachen Handelstag. Auch die deutschen Benchmarks folgten den asiatischen Märkten und schlossen alle im Minus. Am stärksten trafen die Verluste den SDAX, der um -0,76 % auf 16.294,57 Punkte fiel, dicht gefolgt vom DAX, der um -0,64 % auf 15.519,13 Punkte sank. Der TecDAX gab -0,57 % auf 3.623,49 Punkte ab und der MDAX sank um -0,45 % auf 34.931,25 Punkte.
Die starken Verkäufe bei den chinesischen Tech-Unternehmen zogen am Dienstag auch den Rest der Nasdaq mit nach unten. Während der Dow Jones Industrial Average Index lediglich -0,24 % auf 35.058,52 Punkte und der S&P 500 Index um -0,47 % auf 4.401,46 Punkte sanken, rutschte der Nasdaq Composite Index um -1,21 % auf 14.660,60 Punkte ab. Der Russell 2000 Index rutschte ebenfalls stark ab und schloss -1,13 % tiefer bei 2.191,83 Punkten.
Der Nasdaq Golden Dragon China Index, der die Entwicklung der 98 größten chinesischen Unternehmen verfolgt, die in den USA gelistet sind, hat in den letzten drei Handelstagen mehr als -19 % an Wert verloren, als rund 829 Mrd. US-Dollar an Marktkapitalisierung in diesen Aktien vernichtet wurden. Es ist der größte Kursrutsch für den Index in seiner Geschichte.
Apple legt neues Rekordquartal vor
Die Nachfrage nach Apple (US0378331005) Produkten und Dienstleistungen überschlägt sich weiterhin. Im 3. Fiskalquartal konnte das Unternehmen einen Umsatz von 81,4 Mrd. US-Dollar ausweisen, was 36 % über dem Vorjahresniveau lag. Alle Regionen und alle Geschäftskategorien verzeichneten steigenden Umsatz. Auf die ersten neun Monate gesehen, erlöste Apple bisher 282,46 Mrd. US-Dollar nach 209,82 Mrd. US-Dollar in der Vorjahresperiode.
Gleichzeitig stieg die Profitabilität überdurchschnittlich. Die Rohertragsmarge kletterte im 3. Fiskalquartal um 55 % auf 35,26 Mrd. US-Dollar, wodurch sich das operative Ergebnis um 84 % auf 24,13 Mrd. US-Dollar steigerte. Nach Steuern kletterte der Gewinn um 93 % auf 21,74 Mrd. US-Dollar bzw. 1,30 US-Dollar je Aktie. Auf der Analystenkonferenz schränkte das Unternehmen allerdings ein, dass sich der Wachstum nicht in dieser Geschwindigkeit fortsetzen wird. Die Wall Street reagierte negativ und ließ die Aktie bereits im regulären Handel um -1,49 % auf 146,77 US-Dollar fallen und setzte die Verkäufe nach Vorlage der Zahlen nachbörslich fort. Die Notierungen schlossen letztlich -2,09 % tiefer bei 143,70 US-Dollar.
Deutsche Bank kommt voran
Die Strategie von Christian Sewing beginnt Früchte zu tragen. Nach Jahren voller Tumulte und Verluste hat der Vorstandssprecher der Deutschen Bank (DE0005140008) nun endlich Ruhe ins Haus gebracht und die Bank auf einen neuen erfolgreichen Weg gebracht. Für das 2. Quartal weist die Deutsche Bank einen Gewinn vor Steuern von rund 1,2 Mrd. Euro aus. Nach Steuern bleiben 828 Mio. Euro, wovon allerdings noch die Gläubiger der Hybrid-Anleihen bedacht werden müssen. Für die Aktionäre kann die Bank dann am Ende einen Netto-Gewinn von 692 Mio. Euro ausweisen. Sewing betonte heute früh, dass alle Geschäftsbereiche profitabler geworden sind. Für das Gesamtjahr zeigt man sich nun zunehmend optimistischer, dass die Erträge höher ausfallen werden und die Risikovorsorge weiter abgebaut werden kann.
Bafin: Grenke Bilanz ist fehlerhaft
Nach Börsenschluss meldete sich gestern Abend die Bafin zu Wort. Der Konzernabschluss von Grenke (DE000A161N30) für das Geschäftsjahr 2019 wurde als „fehlerhaft“ eingestuft. Es handelt sich dabei auch nicht nur um einen Fehler, sondern um zahlreiche, die auch noch bedeutend sind. So hat Grenke nach Beurteilung der Finanzaufsichtsbehörde es versäumt, 12 Franchisegesellschaft als Tochterunternehmen im Konzernabschluss einzubeziehen. Bei weiteren 8 Tochtergesellschaften wurden Unternehmenszusammenschlüsse fehlerhaft bilanziert, sodass Geschäfts- oder Firmenwerte um 54,3 Mio. Euro zu hoch ausgewiesen wurden. Des Weiteren wurden Leasingforderungen um 22,7 Mio. Euro zu hoch ausgewiesen, da die Risikovorsorge zu gering angesetzt wurde. Zahlreiche weitere Fehler werden angemahnt, die im Kern aus zu optimistischen internen Prognosen und zu geringeren Risikoeinschätzungen resultieren.
Tagestermine
Der Tag startet mit dem GfK-Konsumklimaindex für Deutschland. Der Index stand für den Monat Juli bei -0,3 Punkten und soll für den Monat August nun erstmals wieder seit den Lockdowns im März 2020 in den positiven Bereich auf 1,0 Punkte steigen. Der Indexstand resultiert aus einer monatlichen Umfrage unter 2.000 Verbrauchern.
Der Handel am Mittwoch wird aber natürlich von der heutigen Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve überschattet. Die offizielle Zinsentscheidung wird um 20:00 Uhr erwartet. Die Börse erwartet keine Veränderung der Leitzinsen, will aber auf der Pressekonferenz um 20:30 Uhr hören, wie die Fed die Inflations- und Wachstumsentwicklung in den USA einschätzt.
28.07.2021 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de
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