BÖRSE TO GO - Apple, ElringKlinger und MAN
Neues Corona-Medikament macht Hoffnung
Die Futures erholen sich während der asiatischen Sitzung deutlich. Abgesehen von guten Unternehmenszahlen aus China, wo heute mehr als 1.000 börsennotierte Unternehmen berichten, meldete der US-Pharmakonzern Regeneron, dass ihr Medikament REGN-COV2 die Viruslast bei Patienten „erheblich verringern kann“. Es handelt sich dabei um einen Antikörper-Cocktail, den auch Präsident Trump nach seiner Ansteckung mit Covid-19 verabreicht bekommen hat. Alle US-Futures liegen nach der Nachricht mehr als 1 % im Plus. Der DAX-Futures erholt sich ebenfalls, bleibt jedoch mit einem Anstieg um mehr als 0,5 % auf über 11.570 Punkte hinter der Erholung der US-Pendants zurück. Dabei gibt es für den deutschen Markt viel aufzuholen, denn:
Frankfurt litt am Mittwoch unter einem starken Sell-off, der durch die neuen Restriktionen der deutschen Bundesregierung angetrieben wurde. Ab dem 02. November gibt es in Deutschland einen „Lockdown light“, der nur bestimmte Bereiche der Wirtschaft umfasst. Dazu gehören insbesondere die Gastronomie- und Hotel-Branche, die bis Ende November schließen müssen. Zudem wurde ein generelles „Urlaubsverbot“ ab kommender Woche ausgesprochen.
Begleitet wurde der Sell-off von starken Abflüssen ins Ausland. So fanden die deutschen Aktienindizes keinen Halt, sondern fielen gleich zum Beginn des Handels stark. Am Ende verzeichnete der DAX ein Minus von -4,17 % auf 11.560,51 Punkte und war damit die Benchmark mit den größten Verlusten. Der SDAX gab -3,45 % auf 11.456,52 Punkte ab und der TecDAX verlor -2,92 % auf 2.829,31 Punkte.
Die Wall Street ließ sich von den Verlusten in Europa anstecken. Nachdem auch Frankreich einen Lockdown ab Freitag avisiert hatte, sanken alle amerikanischen Aktienindizes und schlossen nahe der Tagestiefs. Der Dow Jones Industrial Average gab um -3,43 % auf 26.519,95 Punkte ab, der S&P 500 Index verlor -3,53 % auf 3.271,03 Punkte und der Nasdaq Composite Index sank um -3,73 % auf 11.004,87 Punkte.
Die chinesischen Aktienmärkte gehören heute früh zu den einzigen Gewinnern in der asiatischen Sitzung. Alle Benchmarks können zulegen und werden vom SZSE Component Index angeführt, der um mehr als0,80 % auf über 13.500 Punkte steigt. China hat jüngst ein BIP von 4,9 % ausgewiesen und gilt als nahezu virusfrei.
Apple arbeitet an eigener Suchmaschine
Im Stillen arbeitet Apple an einem Konkurrenzprodukt zur Suchmaschine von Google. Offiziell hat sich das Unternehmen dazu nicht geäußert, aber im Zusammenhang mit dem jüngsten iPhone Betriebssystem-Update auf iOS14 werden den Benutzer nun eigene Suchergebnisse angezeigt, wenn der Benutzer in der allgemeinen Suche auf seinem Home-Screen nach Stichwörtern oder Websites sucht. Die Suche im Browser Safari wird immer noch über die bekannten Suchmaschinen ausgeführt. Hier bestehen noch Verträgen zwischen Apple und den Anbietern.
Apple hatte vor 2 ½ Jahren John Giannandrea rekrutieren können. Giannandrea war bis dato Head of Search bei Google und brachte acht Jahre Berufserfahrung im Führen der größten Suchmaschine der Welt mit sich. Um seine Datenbank auszubauen, hat Apple die Aktivitäten seines sogenannten Applebot verstärkt, der weltweit die aktuellen Inhalte der Websites ausliest. Obendrein analysiert Apple die anonymisierten Suchanfragen seiner mehr als 1 Mrd. Nutzer und generiert daraus Suchvorschläge. Wird die Apple-Suchmaschine offiziell, könnte sich das erheblich negativ auf die Umsätze von Google auswirken, die bis dato 90 % des Marktes beherrschen.
Folgende wichtige Aktien werden heute Ex-Dividende gehandelt: Costco, IHS Markit, Morgan Stanley, Texas Instruments und Unilever
ElringKlinger und Plastic Omnium kooperieren
ElringKlinger gab gestern Abend eine Kooperation mit Plastic Omnium bekannt, um die Brennstoffzellentechnologie voranzutreiben. Die beiden Gesellschaften werden ein Joint-Venture namens EKPO Fuel Cell Technologies gründen, um die gemeinsame Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Brennstoffzellenstacks voranzutreiben. Die Verteilung der Anteile wird 60 zu 40 % sein. ElringKlinger wird in das Joint Venture seine gesamte Technologie einschließlich der Mitarbeiter und der Patente einbringen. Geplant ist eine Produktionskapazität von anfänglich 10.000 Brennstoffzellenstacks pro Jahr.
Wichtige Quartalsberichte am Donnerstag: AB InBev, Activision-Blizzard, Airbus, Aixtron, Alphabet, Amazon, Apple, BorgWarner, China Life Insurance, China Petroleum & Chemical, Clariant, Comcast, ConocoPhillips, Credit Suisse, Denso, Drägerwerk, Eastman Chemical, EDP, Facebook, Fannie Mae, Fanuc, Fresenius Medical Care, Fresenius, Fuji Electric, Geberit, Grenke, International Paper, Kellogg, Kesko, Kion Group, Krones, Kuka, LPKF, mBank, MGM Resorts International, Moody’s, MTU Aero Engines, Nemetschek, Newmont Mining, Nokia, OMV, Orange, Panasonic, PKN Orlen, Repsol, Royal Caribbean Cruises, Sanofi, Sberbank, Schaltbau-Holding, Royal Dutch Shell, Siltronic, Sodexo, Starbucks, Stryker, Swisscom, Takeda Pharmaceuticals, TAKKT, Telefonica, Tokyo Electron, Twitter, Volkswagen, Vossloh, Wacker Chemie, Westag & Getalit und YUM! Brands
MAN erwartet hohen Jahresverlust
MAN veröffentlichte gestern Abend ihre neue Jahresprognose. Der Nutzfahrzeugkonzern hatte die Jahresprognose Ende März aufgrund der hohen Unsicherheiten rund um Covid-19 gestrichen und gab nun bekannt, dass man für 2020 mit einem operativen Verlust von -550 bis -750 Mio. Euro rechnet, wenn sich die wirtschaftliche Lage durch neue staatliche Regulierungen nicht noch im 4. Quartal verschlechtert. Davon entfallen alleine -450 bis -650 Mio. Euro auf die Sparte MAN Truck & Bus. Obendrein warnte der Vorstand, dass in diesen Prognosen noch keine Restrukturierungsaufwendungen enthalten sind. MAN hatte am 11. September umfangreiche Maßnahmen angekündigt, um dem starken Umsatzeinbruch entgegenzuwirken, hat bisher aber noch keine Einigung mit den Arbeitnehmern finden können.
Tagestermine
Die ersten wichtigen Wirtschaftsdaten des Tages kommen heute Vormittag um 09:55 Uhr aus Deutschland. Die Arbeitsmarktdaten für den Monat Oktober werden veröffentlicht und die Analysten rechnen mit einer Stagnation auf hohem Niveau. Die Arbeitslosenquote soll unverändert bei 6,3 % liegen.
Um 13:30 Uhr, eine Stunde vor Börseneröffnung in New York, wird das vorläufige amerikanische Bruttoinlandsprodukt für das 3. Quartal veröffentlicht. Nach einem Einbruch um -31,4 % im 2. Quartal wird nun mit einem Anstieg um 31,0 % gerechnet. Beim Preisindex wird ein Anstieg um 2,8 % nach einem Rückgang um -2,1 % im 2. Quartal erwartet.
15 Minuten später, um 13:45 Uhr, wird die Europäische Zentralbank die neuen Zinssätze bekannt geben. Die Börse rechnet nicht mit einer Veränderung des Leitzinses, der bei -0,50 % p.a. liegt. Um 14:30 Uhr folgt dann die Pressekonferenz der Notenbank und die anschließende Fragerunde mit Präsidentin Lagarde.
29.10.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de
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