Gewinneinbruch bei der Partners Group, Schieflage bei Wien Energie und Adler Group mit hohen Wertberichtigungen - BÖRSE TO GO
Gewinneinbruch bei der Partners Group - Gewinn schrumpfte um mehr als ein Viertel
Gewinneinbruch bei der Partners Group. Der Gewinn im 1. Halbjahr schrumpfte um mehr als ein Viertel. Die nächste Schieflage im Energiemarkt. Dem österreichischen Versorger Wien Energie fehlen kurzfristig 6 Mrd. Euro. Die Adler Group verzeichnete hohe Wertberichtigungen. Der Verlust weitete sich auf mehr als 600 Mio. Euro aus.
Der asiatische Handel ist am Dienstag zweigeteilt. Während die chinesischen Benchmarks unter Abgaben leiden, können die restlichen Benchmarks in der Region deutlich zulegen und sich von den Verlusten am Montag erholen. Der Terminmarkt ist vor Eröffnung der europäischen Vorbörse leicht positiv. Der DAX-Future wird 0,25 % höher bei 12.954 Punkten gesehen.
Die deutschen Benchmarks gappten zum Wochenbeginn ins Minus, erholten sich aber zum Schluss etwas. Die Ankündigung der EU, dass ein außerordentliches Treffen der europäischen Energieminister für den 09. September einberufen wurde, hob die Stimmung ein wenig. Erwartet wird, dass eine Deckelung der Energiepreise beschlossen wird. Am besten hielt sich der MDAX, der seine Verluste auf -0,21 % reduzierte und bei 25.470,50 Punkten schloss. Der SDAX sank um -0,32 % auf 11.940,47 Punkte und der DAX gab -0,61 % auf 12.892,99 Punkte ab. Der größte Verlierer war der TecDAX, der um -1,50 % auf 2.935,20 Punkte abrutschte.
Auch an der Wall Street standen die Technologiewerte am stärksten unter Druck. Der Nasdaq Composite Index fiel um -1,02 % auf 12.017,67 Punkte und war damit der größte Tagesverlierer. Der S&P 500 Index gab um -0,67 % auf 4.030,61 Punkte ab und der Dow Jones Industrial Average Index sank um -0,57 % auf 32.098,99 Punkte.
Gewinneinbruch bei der Partners Group
Das schwache Marktumfeld machte der Gewinn- und Verlustrechnung der schweizer Partners Group (CH0024608827) zu schaffen. Die Erträge sanken im 1. Halbjahr deutlich um -22 % von 1,13 Mrd. Franken auf nur noch 881 Mio. Franken. Die Verwaltungsgebühren erhöhte man zwar drastisch um 18 % von 688 Mio. Franken auf 809 Mio. Franken, aber die entscheidenden Performance Fees kollabierten aufgrund der schlechten Wertentwicklung um -84 % von 442 Mio. Franken auf 72 Mio. Franken. Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn nach Steuern um -26 % von 629 Mio. Franken auf 464 Mio. Franken. Eine schnelle Verbesserung der Lage wird nicht erwartet.
Schieflage bei Wien Energie
In dem Moment, wo Deutschland für eine Verstaatlichung des europäischen Energiemarktes wirbt, gerät der staatliche Energieversorger Wien Energie in eine Schieflage. Die Gesellschaft versorgt eine sechsstellige Zahl an Unternehmen und rund zwei Millionen Österreicher mit Strom. Wien Energie gehört zu 100 % der Stadt Wien, die am Montag ein Notgesuch beim österreichischen Finanzministerium einreichte. In der Bilanz klafft kurzfristig ein Loch von sechs Milliarden Euro, das gestopft werden muss. Kommt das Geld nicht rechtzeitig an, droht Wien Energie in Zukunft ein starker Anstieg der Stromkosten. Es ist auch nicht das erste Loch in der Bilanz. Die Stadt Wien war im Vorfeld schon mehrfach mit Milliardenzahlungen eingesprungen.
Adler Group mit hohen Wertberichtigungen
Die Adler Group (LU1250154413) hat ein schwieriges Halbjahr abgeschlossen. Insbesondere aufgrund von Wertberichtigungen weist man einen Verlust für die ersten sechs Monate von -604,4 Mio. Euro aus. Allein eine Anpassung der voraussichtlichen Kreditrisiken führte zu einem Verlust von -375 Mio. Euro. Weitere -91,4 Mio. Euro mussten auf den Goodwill der Tochtergesellschaft Consus Real Estate abgeschrieben werden. Das Kerngeschäft war insbesondere aufgrund der Verkleinerung des Portfolios gesunken. Das größte Problem für die Gesellschaft ist jedoch, dass man keinen Wirtschaftsprüfer findet, der die Bilanz prüfen und bestätigen will. Da die Bafin ermittelt, hat keine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft an der Ausschreibung teilgenommen. Und ohne bestätigte Bilanz hat die Adler Group große Schwierigkeit Zugang zu neuen Finanzierungen zu finden.
Tagestermine
Erneut steht die Inflation im Mittelpunkt. Um 14:00 Uhr erwarten wir den vorläufigen deutschen Verbraucherpreisindex für den Monat August. Im Jahresvergleich wird mit einer Teuerung der Preise um 7,8 % nach einer Rate von 7,5 % im Juli gerechnet. Auf Basis der EU-harmonisierten Kalkulation soll die Inflation von 8,5 % auf 8,8 % gestiegen sein.
30.08.2022 - Mikey Fritz
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)