UBS nimmt keine Gefangenen, Grenke warnt vor Insolvenzwelle und starkes Cloudwachstum bei Alphabet - BÖRSE TO GO
UBS nimmt keine Gefangenen - Gewinnerwartungen um 82 % übertroffen
Die UBS nimmt keine Gefangenen. Die Schweizer Großbank steigerte den Umsatz weiter und schlug die Konsens-Gewinnschätzung der Analysten im 3. Quartal um 82 %. Grenke warnt vor einer Insolvenzwelle in Europa. Die Forderungsausfälle in Kernmärkten wie Deutschland, Frankreich und Spanien sind im 3. Quartal rapide angestiegen. Alphabet legte nach Börsenschluss eine goldgeränderte Bilanz für das 3. Quartal vor. Das Cloud-Geschäft wuchs um 35 %.
Der Handel in Asien sieht am Mittwochmorgen rot. Abgesehen vom Nikkei 225 Index, der sich im Verlauf der Sitzung zeitweise um mehr als 0,90 % verbessern kann, verzeichnen alle anderen Benchmarks Verluste. Hier stechen insbesondere der KOSPI, der Hang Seng Index und der China A50 Index heraus. Letzterer sinkt zwischenzeitlich um mehr als -1,30 %. Der Terminmarkt ist hingegen in die USA und den Rest gespalten. Während die amerikanischen Aktienindex-Futures vor Eröffnung der europäischen Vorbörse leicht steigen, wird der DAX-Future (Dezember) -0,38 % tiefer bei 19.512,00 Punkten gesehen.
Im Vorfeld der wichtigen Unternehmensberichte aus den USA sah Frankfurt am Dienstag Gewinnmitnahmen. Am besten hielt sich der TecDAX, der nur leicht um -0,17 % auf 3.415,17 Punkte sank. Der DAX folgte mit einem kleinen Tagesverlust von -0,20 % auf 19.478,07 Punkte, während der SDAX deutlich um -0,75 % auf 13.780,96 Punkte abgab. Am stärksten traf es den MDAX, der -1,01 % auf 27.060,92 Punkte verlor. Hier belasteten vor allem die Kursverluste der Lufthansa (DE0008232125) Aktien, die nach Veröffentlichungen des Quartalsberichts um -5,18 % auf 6,51 Euro fielen.
In New York zeigte man sich deutlich risikofreudiger. Der Nasdaq 100 Index legte vor den nachbörslichen Berichten um 0,98 % auf 20.550,65 Punkte zu. Den größten Tagesgewinn verzeichneten dabei die Aktien von Cadence Design (US1273871087), die um 12,53 % auf 284,45 US-Dollar sprangen, nach einem starken Ausblick. Der S&P 500 Index schaffte noch ein kleines Plus um 0,16 % auf 5.832,92 Punkte, während der Dow Jones Industrial Average Index um -0,36 % auf 42.233,05 Punkte fiel.
UBS nimmt keine Gefangenen
Die Schweizer Großbank beeindruckte am Mittwochmorgen mit ausgezeichneten Zahlen. Die Gewinnerwartung der Analysten schlug man um 82 %. Statt der prognostizierten 783 Mio. US-Dollar weist die UBS (CH0244767585) einen Reingewinn nach Dritten von 1,425 Mrd. US-Dollar aus, das von einem sehr starken Investmentbanking getragen wurde, während gleichzeitig der Nettozinsertrag in einem erträglichen Umfang im Jahresvergleich auf 1,794 Mrd. US-Dollar sank. Gleichzeitig verzeichnete das Asset Management einen Nettozufluss von 25 Mrd. US-Dollar. Damit bleibt die Bank auf Kurs das Ziel von Nettozuflüssen in Höhe von 100 Mrd. US-Dollar im laufenden Jahr zu erreichen. Insgesamt verwaltet die UBS aktuell 6,2 Billionen US-Dollar. Der Umsatz im 3. Quartal belief sich insgesamt auf 12,33 Mrd. US-Dollar nach 11,965 Mrd. US-Dollar im Vorjahresquartal.
Grenke warnt vor Insolvenzwelle
Mitten in der Nacht veröffentlichte Grenke (DE000A161N30) seine Gewinnwarnung. Vermutlich in der Hoffnung, dass es dann in der Flut der Quartalsberichte untergeht. Aber die Warnung hat es durchaus in sich und signalisiert ein grundsätzliches Problem in Europa. So warnte die Leasinggesellschaft, dass man das Gewinnziel für 2024 in Höhe von 94 bis 115 Mio. Euro nicht mehr erreichen kann. Der Grund dafür ist ein starker Anstieg an Forderungsausfällen, die mit einer „kontinuierlich steigende[n] Zahl von Insolvenzen“ in Märkten wie Deutschland, Frankreich und Spanien zusammenhängen. Die Schadenquote von Grenke stieg im 3. Quartal dadurch von 1,1 % (30. Juni) auf nun 1,5 %. Der Wert für die Schadensabwicklung und Risikoabwicklung sprang dadurch von 28,3 Mio. Euro im 2. Quartal auf nun 37,8 Mio. Euro. Und der Vorstand warnt, dass im laufenden Quartal keine Verbesserung zu erwarten ist. Die Ausfälle wirken sich direkt negativ auf das Ergebnis aus. Das liegt im 3. Quartal nur noch bei 12,0 Mio. Euro nach 19,8 Mio. Euro im 1. Quartal und 25,2 Mio. Euro im 2. Quartal.
Alphabet mit goldgeränderter Bilanz
Von Schwäche keine Spur. Die Zahlen von Alphabet (US02079K1079) sind beeindruckend stark. Im 3. Quartal konnte man den Umsatz um 15 % auf 88,27 Mrd. US-Dollar steigern und dabei die Profitabilität noch erhöhen. Die operative Marge stieg von 28 % auf 32 %, wodurch die Mutter von Google ein operatives Ergebnis von 28,5 Mrd. US-Dollar erreichte. Nach Steuern blieben den Aktionären davon satte 26,3 Mrd. US-Dollar bzw. ein 2,12 US-Dollar je Aktie. Dabei konnte das Cloud-Geschäft um starke 35 % auf 11,35 Mrd. US-Dollar wachsen, was von einem Umsatzwachstum bei den Google Dienstleistungen um 12,5 % auf 76,51 Mrd. US-Dollar begleitet wurde. Die Analysten hatten hingegen im Schnitt nur mit einem Gesamtumsatz von 86,37 Mrd. US-Dollar und einem Gewinn je Aktie von 1,84 US-Dollar gerechnet. Die Aktien waren im regulären Handel bereits um 1,66 % auf 171,14 US-Dollar geklettert und sprangen nachbörslich nach Vorlage des Berichts um 5,89 % auf 181,22 US-Dollar.
Tagestermine
Am Vormittag um 09:55 Uhr stehen die deutschen Arbeitsmarktdaten für den Monat Oktober an. Erwartet wird ein Anstieg der Arbeitslosenquote von 6,0 % auf 6,1 % und eine Veränderung der Arbeitslosigkeit um rund 15.000.
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30.10.2024 - Mikey Fritz
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