Ryanair kämpft mit Verlusten, Citrix wird übernommen und Gerüchte um Siemens Gamesa - BÖRSE TO GO
Ryanair enttäuscht vorbörslich - der Verlust liegt mit -96 Mio. Euro unter den Erwartungen
Ryanair kämpft weiterhin mit Verlusten. Das Minus im 3. Fiskalquartal steigt auf -96 Mio. Euro. Citrix Systems wird privatisiert. Das Softwareunternehmen geht für 13 Mrd. US-Dollar an Private Equity Gesellschaften. Gerüchte um Siemens Gamesa. Der Vorstandsvorsitzende soll (erneut) ersetzt werden.
Die meisten asiatischen Börsen sind aufgrund des Neujahrsfests geschlossen oder schlossen vorzeitig zum Mittag. Die Börsenplätze in China, Taiwan und Vietnam werden bis zum 04. Januar einschließlich geschlossen bleiben. Der Tenor an den offenen Börsenplätzen ist sehr positiv. Der Hang Seng Index (+1,15 %) und der Nikkei 225 Index (+1,07 %) können deutlich zulegen. Auch der Terminmarkt signalisiert einen positiven Trend für den Handel in Europa. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse wird der DAX-Future bei 15.518 Punkten (+0,77 %) gesehen.
Frankfurt blieb auch am letzten Handelstag der Woche dem Trend der vergangenen Tage treu. Bis auf den TecDAX schlossen alle deutschen Benchmarks im Minus. Am stärksten traf es den SDAX, der um -1,50 % auf 14.785,60 Punkte fiel. Auch der DAX gab deutlich um -1,32 % auf 15.318,95 Punkte ab. Der MDAX konnte die Verluste auf -0,46 % begrenzen und schloss bei 33.074,81 Punkten. Der TecDAX schaffte es, nahezu exakt auf dem Schlusskurs vom Donnerstag zu schließen.
An der Wall Street deckten dagegen die Bären ihre Short-Positionen ein und ließen die Benchmarks stark steigen. Der Nasdaq Composite schloss nahe des Tageshochs bei 13.770,60 Punkten (+3,13 %). Mit deutlichem Abstand folgte der S&P 500 Index mit einem Plus von 2,43 % auf 4.431,85 Punkte und der Dow Jones Industrial Average mit einem Gewinn von 1,65 % auf 34.725,47 Punkte.
Ryanair kämpft mit anhaltenden Verlusten
Es ist eine ungewöhnliche Verlustserie für Ryanair (IE00BYTBXV33). Die irische Discount-Airline hatte an der Börse lange den Ruf, dass man alle schwierigen Phasen in der stark zyklischen Luftfahrtbranche meistern kann, doch die Covid-19-Pandemie belastet das Unternehmen nachhaltig. Dennoch bleibt festzuhalten: Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte sich Ryanair deutlich verbessern. Der Umsatz stieg von anämischen 0,34 Mrd. Euro wieder auf 1,47 Mrd. Euro (+331 %), die Kapazitäten waren zu 84 % ausgelastet und man transportierte 31,1 Millionen Gäste (3. FQ 2020: 8,1 Millionen). Der Wermutstropfen war jedoch, dass die Kosten aus dem Ruder liefen. Ryanair verzeichnete im 3. Fiskalquartal operative Kosten in Höhe von 1,59 Mrd. Euro. Nach Steuern ergab sich ein Netto-Verlust von -96 Mio. Euro, was schlechter als erwartet ausfiel.
Citrix wird übernommen
Elliot Management und Vista Equity haben die Übernahme von Citrix Systems (US1773761002) für 13 Mrd. US-Dollar angekündigt. Der Softwarehersteller war in Schwierigkeiten geraten, nachdem man versuchte, auf ein Cloud-Abonnement-System umzusteigen. Die beiden Private Equity Gesellschaften nutzen nun die Gelegenheit der tiefen Preise für Technologieunternehmen und haben mit dem Unternehmen ein Verkauf für 104 US-Dollar je Aktie beschlossen. Es ist eines der größten Leveraged Buyouts der vergangenen Monate und das erste mit einem Volumen von mehr als 10 Mrd. US-Dollar in diesem Jahr.
Siemens Gamesa: Muss Nauen gehen?
Die Führung von Siemens Energy (DE000ENER6Y0) ist nicht amüsiert. Die wiederholten Gewinnwarnungen bei der Tochter Siemens Gamesa (ES0143416115) könnten weiteren Folgen haben. Die Mutter hat keinen direkten Durchgriff auf die spanische Tochter und kann das Unternehmen nur über den Aufsichtsrat lenken, was in der Vergangenheit kein Erfolg war. Der deutsche Export von Andres Nauen an die Unternehmensspitze sollte dieses Problem lösen, doch die Lage hat sich im Jahr 2021 nicht verbessert, sondern verschlechtert. Entsprechend überrascht es nicht, dass nun Gerüchte umgehen, dass Christian Bruch vom Aufsichtsrat gedrängt wird, Nauen zu ersetzen. Auch wird bei Siemens Energy an einem Plan gearbeitet, um Siemens Gamesa komplett zu integrieren.
Tagestermine
Erneut wird am Montag die Inflation im Mittelpunkt stehen. Die Börse wird sich um 14:00 Uhr auf die vorläufigen Inflationszahlen aus Deutschland für den Monat Januar konzentrieren. Die Erwartung der Ökonomen ist, dass der Verbraucherpreisindex von zuvor 5,3 % auf 4,3 % im Jahresvergleich gefallen ist. Der Rückgang ergibt sich im Wesentlichen aus dem Wegfall der Umsatzsteuerverringerung. Nach EU-harmonisierter Kalkulation wird ein Rückgang von zuvor 5,7 % auf nun 4,7 % erwartet.
31.01.2022 - Mikey Fritz
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