CA Immo: Erholungspotenzial für die Aktie
Erleichterung in Wien - CA Immo nimmt keine weiteren Ausschüttungen vor
CA Immo Aktionäre freuen sich über den Dividendenverzicht der Gesellschaft. Der Bilanzgewinn für 2021 wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Was normalerweise eine Enttäuschung an der Börse ist, bietet in diesem speziellen Fall Anlass zur Erleichterung. Die österreichische Immobiliengesellschaft CA Immo (AT0000641352) hat vor wenigen Tagen klargestellt, dass man den gesamten Bilanzgewinn für das Jahr 2021 auf neue Rechnung vortragen wird. Das bedeutet im Kern, dass die Aktionäre auf eine Auskehrung für 2021 verzichten müssen. Diese enttäuschende Nachrichte liess jedoch den Kurs der Aktie steigen, denn:
Vorausgegangen waren zwei Sonderdividenden für die Aktionäre. Im Dezember 2021 und in dieser Woche wurden jeweils 2,50 Euro je Aktie ausgeschüttet. Die ausserordentlichen Dividendenausschüttungen hatte der Grossaktionär gefordert und bekommen. Über eine Zweckgesellschaft hält die Starwood Capital Group seit vergangenem Jahr 57 % des Grundkapitals. Die restlichen 43 % befinden sich im Streubesitz.
Die Sonderdividenden überstiegen das Niveau der letzten Dividendenzahlungen um den Faktor fünf. Obendrein hatte die Gesellschaft gerade erst im Mai 2021 die letzte Ausschüttung vorgenommen. In den vergangenen 12 Monate wurden also 6 Euro je Aktie bzw. rund 17 % der Marktkapitalisierung an die Aktionäre verteilt, was so sehr die Bilanzstruktur angriff, dass zwischenzeitlich eine Herabstufung der Bonität in den Junk Bereich in Betracht kam. Umso erleichterter reagierte die Börse Wien auf die Ankündigung, dass keine weiteren Ausschüttungen geplant sind. Die Aktie ist damit aber nicht aus dem Schneider.
Gegenwind vom Kapitalmarkt
Die Herausforderungen für die Aktie werden in Zukunft aus zwei wichtigen Faktoren resultieren. Zum einen muss die Gesellschaft mit steigenden Kapitalkosten rechnen. Auch wenn ich nicht an ein Worst-Case-Szenario glaube, werden sich die Kapitalkosten im Euro in Zukunft über dem Niveau von 2018 und bis 2020 einpendeln. Das bedeutet für CA Immo in erster Linie, dass man mehr im täglichen Geschäft kämpfen muss, um das Gewinnwachstum noch nennenswert zu steigern.
Zum anderen wird die Profitabilität viel Gegenwind bei den Neubewertungen erfahren. Denn der Trend der Neubewertungen hängt ganz eng mit der Dynamik des Immobilienmarktes zusammen. Die Hypothekenzinsen haben sich jedoch im 10-jährigen Bereich bereits innerhalb weniger Monate verdoppelt. Das wird 2022 und im Zweifel auch 2023 zu einem negativen Momentum in der Preisdynamik am europäischen Immobilienmarkt führen.
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19.03.2022 - Mikey Fritz
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