CA Immo: Geschäft beginnt sich zu stabilisieren
CA Immo stabilisiert sich im operativen Geschäft - Reicht das, um die Aktie zu stützen?
Mit den Zahlen von CA Immo bekommen wir die erste Indikation, wie das Geschäft mit Gewerbeimmobilien sich im deutschsprachigen Raum im März-Quartal entwickelt hat. Und die Bilanz fällt keineswegs schlecht aus, sondern weist durchaus erste positive Tendenzen aus.
Klein, aber fein. Das beschreibt treffend das Geschäft der österreichischen CA Immo (AT0000641352). Doch auch wenn man seinen Sitz in Wien hat, dominiert der deutsche Gewerbeimmobilienmarkt das Portfolio der Gesellschaft. Fast 63 % des Bestandsvermögens liegt dort, während der österreichische Markt gerade einmal mit knapp 7 % im Portfolio vertreten ist. Die starke Gewichtung in Deutschland schadet CA Immo aber keineswegs. Ganz im Gegenteil. Man kann im Nachbarland auf einen Vermietungsgrad von 94,1 % verweisen, erzielt regelmässig sehr auskömmliche Mieterlöse und profitierte in der Niedrigzinsphase erheblich von den Bewertungsgewinnen.
Aus Bewertungsgewinnen wurden 2023 natürlich Bewertungsverluste. Wie bei den Peers schlug sich auch bei CA Immo der Stimmungseinbruch am Immobilienmarkt auf die Bewertung des Portfolios negativ nieder, was das Ergebnis tief in den Keller zog. Umso erfreulicher war es zu sehen, dass das Neubewertungsergebnis im 1. Quartal 2024 „nur“ bei -8,2 Mio. Euro (Gewinne: 4,7 Mio. Euro / Verluste: -12,9 Mio. Euro) lag. Das ist ein positives Signal. Bestätigt sich dieser Trend, liegt die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Bewertungen noch im Verlauf des Jahres einen Boden finden, was die Börse erheblich beruhigen würde. Das operative Geschäft verlief ansonsten mit einem Mieterlös von 64,0 Mio. Euro (+4 %), EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) von 37,0 Mio. Euro (-35 %) und einem Ergebnis von 16,1 Mio. Euro (-48 %) unauffällig. Die FFO I stiegen um 12 % auf 26,7 % und die (Netto-)LTV Ratio sank leicht auf 36,3 % (-28 Basispunkte).
CA Immo: Geschäft beginnt sich zu stabilisieren
Die Stärke des Geschäfts und der Bilanz von CA Immo spiegelt sich im Übrigen auch in der Dividendenzahlung wider. Zwar sank die reguläre Dividende von 1,00 Euro je Aktie auf nur noch 0,80 Euro und auch die Sonderdividende, die im vergangenen Jahr immerhin 2,56 Euro je Aktie betrug, fiel weg, aber das überhaupt eine Dividende ausgezahlt wurde, setzt das Unternehmen von den meisten Konkurrenten deutlich ab. Denn die meisten Gesellschaften, die im europäischen Gewerbeimmobilienmarkt tätig sind, mussten alle in den Liquiditätssparmodus wechseln, nachdem die Finanzierungskosten ausuferten und Liquidität auf einmal zum raren und teuren Gut wurde.
Die Charttechnik zeigt den Druck auf, unter der die Aktie derzeit steht. Bis dato hatte man sich im Vergleich zu den europäischen Peers, deren Portfolioschwerpunkt ebenfalls in Deutschland liegt, sehr gut an der Börse halten können. Volatil aber immer wieder behauptet. Der jüngste Bruch der gleitenden 200 Tage-Linie folgte dem Bruch des Aufwärtstrends vom März 2023 und signalisierte, dass die Anleger sich vor dem Abschluss des 1. Quartals und der neuen Prognose sorgten. Entscheidend für den weiteren Verlauf des Kurses im 2. Quartal wird in den kommenden Tagen sein, ob die Unterstützung bei rund 29 Euro hält oder gebrochen wird.
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23.05.2024 - Mikey Fritz
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