Bewertungsergebnis belastet CA Immo weiterhin
CA Immo kann die hohen Erwartungen der Börse nicht erfüllen
Der Halbjahresabschluss von CA Immo konnte die hohen Erwartungen der Börse nicht erfüllen. Insbesondere beim Bewertungsergebnis enttäuschte der österreichische Immobilienkonzern klar. Die Frage ist nun, ob der Kurs nach der Rallye noch zu verteidigen ist.
Der Abschluss von CA Immo (AT0000641352) überraschte. Und zwar nicht im positiven Sinne. Meine Erwartungshaltung war, dass die Österreicher aufgrund ihres hochwertigeren Immobilienportfolios sich deutlich von der schwachen Entwicklung des Bewertungsergebnisses von Aroundtown (LU1673108939) absetzen werden können. Doch setzt man die Bewertungsergebnisse ins relative Verhältnis zu den jeweiligen Grössen der Immobilienportfolios, dann ergaben sich überraschend wenige Abweichungen.
Im 1. Halbjahr weist die CA Immo ein Bewertungsergebnis von -119,1 Mio. Euro aus. Das setzte sich aus einem kleinen Neubewertungsgewinn von 18,8 Mio. Euro und einem grossen Neubewertungsverlust in Höhe von 137,9 Mio. Euro zusammen. Eine Verbesserung zur Vorjahresperiode, aber nur eine marginale. Im 1. Halbjahr 2023 kam CA Immo auf ein Neubewertungsergebnis von -146,6 Mio. Euro. Da die Neubewertungsergebnisse kumulativ wirken, ist eine deutliche Verbesserung wichtig, denn jede Periode mit einem negativen Neubewertungsergebnis drückt auf die Kennzahlen, wie beispielsweise den Verschuldungsgrad. Erodieren die Kennzahlen zu sehr, muss die Gesellschaft das Kapital erhöhen oder Objekte verkaufen. Der bevorzugte Weg ist und bleibt, dass das Portfolio verkleinert wird, was CA Immo auch so umsetzt.
Bewertungsergebnis belastet CA Immo weiterhin
Entscheidend ist jedoch, dass die Österreicher ein Neubewertungsergebnis von -119,1 Mio. Euro bei einem Immobilienvermögen von 5,08 Mrd. Euro ausweisen. Aroundtown weist zu Ende Juni ein Immobilienvermögen von 24,02 Mrd. Euro aus. Davon sind 7,55 Mrd. Euro in Wohnungen investiert, was man im Vergleich theoretisch abgrenzen müsste, da CA Immo ausschliesslich Gewerbeimmobilien im Portfolio hat. Ich will es aber nicht auf die Spitze treiben. Insgesamt weist Aroundtown für das 1. Halbjahr ein Bewertungsergebnis von -593 Mio. Euro aus. Also knapp 2,5 % des Immobilienportfolios. CA Immo kommt auf 2,3 %. Oder anders gesagt: Die Qualitätsunterschiede der beiden Immobilienportfolios spielen bei der aktuellen Bewertungslage keine Rolle. CA Immo bekommt bei den Bewertungen keinen Vorteil, was meine Erwartung im Hinblick auf das 1. Halbjahr war.
Im Gegensatz zu Aroundtown konnte man jedoch die Mieterlöse leicht um 3 % auf 121,4 Mio. Euro erhöhen. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) litt vor allem darunter, dass das Ergebnis aus dem Immobilienhandel und Bauleistungen quasi im 1. Halbjahr zum Erliegen kann, aber in der Vergleichsperiode noch +91,2 Mio. Euro gebracht hatte. Entsprechend fiel das EBITDA von 184,6 Mio. Euro auf nur noch 77,5 Mio. Euro, was die Gewinn- und Verlustrechnung in eine schwache Ausgangslage brachte. Durch das negative Bewertungsergebnis landete CA Immo dann bei einem Ergebnis vor Steuern und Zinsen von -35,3 Mio. Euro und bei einem Konzernergebnis von -49,1 Mio. Euro. Alles andere als erfreulich.
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31.08.2024 - Mikey Fritz
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