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Carnival und andere Kreuzfahrtunternehmen wollen mit dem „Abschiebekalender“ der AfD nichts zu tun haben

Nicht nur Carnival spricht sich für friedlichen Urlaub und gegen fremdenfeindliche Botschaften aus

NTG24 - Carnival und andere Kreuzfahrtunternehmen wollen mit dem „Abschiebekalender“ der AfD nichts zu tun haben

 

Kaum zwei Wochen ist es her, dass das berüchtigte Sylt-Video für regelrechtes Entsetzen in Politik und Gesellschaft sorgte. Während viele mit den plumpen Anfeindungen gegen ganze Bevölkerungsgruppen nichts anfangen könnten, kokettiert eine ganz bestimmte Partei weiterhin mit der Idee, Menschen massenhaft des Landes zu verweisen.

Die AfD-Stadtratsfraktion aus dem südbrandenburgischen Senftenberg machte mit einem Kalender auf sich aufmerksam, der an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten ist. Unter dem Titel „Die schönsten Abschiebedampfer“ werden dort Bilder von Kreuzfahrtschiffen präsentiert, die noch mit Parolen wie „Recht auf Heimat. Wir bringen euch zurück.“ ergänzt werden. Die Intention dahinter ist kaum zu übersehen. Zu sehen sind allerdings teils auch klar die Namen der Kreuzfahrtunternehmen, was jene nicht auf sich sitzen lassen wollen.

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Wie die „FAZ“ berichtet, geht unter anderem Carnival (PA1436583006) gegen den Kalender nun vor. Gegenüber Medienvertretern ließ der Konzern mitteilen, dass man schockiert über das Ganze sei. Dass die eigenen Schiffe für fremdenfeindliche Botschaften der AfD missbraucht würden, soll nicht tatenlos akzeptiert werden. Stattdessen werden nun juristische Schritte angestrebt. Damit steht Carnival längst nicht alleine da. Der Verband des Internationalen Verbands der Kreuzfahrtbranche (CLIA) forderte die AfD bereits zur Abgabe einer Unterlassungserklärung auf.

 

Carnival: Nicht gut fürs Geschäft

 

Unternehmen wie Carnival gehen dem Vernehmen nach auch jeweils einzeln gegen die AfD vor. Laut CLIA-Deutschland-Chef Georg Ehrmann soll damit ein deutliches Zeichen dafür gesetzt werden, dass auch die Kreuzfahrtanbieter die Parte mit ihrem „rassistischen und ekelhaften Vorgehen“ nicht durchkommen kann. Angekündigt wurde zudem, dass eine Prüfung auf Schadenersatz stattfinde. Ferner heißt es, dass die Kreuzfahrtschifffahrt für Werte wie Toleranz und Weltoffenheit stehe.

Es ist nicht das erste Mal, dass die AfD mit einer solchen Aktion von sich reden macht. In Baden-Württemberg wurde in der Vergangenheit bereits ein ähnlicher „Abschiebekalender“ verbreitet, bei dem Flugzeuge abgebildet wurden. Derweil verbreiten einige Vertreter auf der Partei fremdenfeindliche Videos auf der Plattform TikTok, wo zum Teil unverkennbare Lippenbewegungen zum mittlerweile berüchtigten Song „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino gemacht werden. Eine Distanzierung von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sieht wohl anders aus.

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Werbebanner DegussaÜber Politik lässt sich bekanntlich trefflich streiten, doch für Unternehmen wie Carnival sind fremdenfeindliche Ressentiments schon alleine aus wirtschaftlichen Gründen klar abzulehnen. In einer Welt ohne Völkerverständigung wäre der Kreuzfahrt keine große Zukunft beschert. Noch dazu ist davon auszugehen, dass gerade hier die Kundschaft in der Regel weltoffen denkt und mit den teils menschenverachtenden Aussagen aus Richtung der AfD nicht viel anfangen kann. Carnival und Co. handeln letztlich auch im Kundeninteresse, wenn sie gegen ihre Erwähnung in sogenannten „Abschiebekalendern“ entschieden vorgehen.

 

Die Carnival-Aktie legt zu

 

Auf das Geschehen an der Börse hat das Ganze derweil eher weniger Einfluss. Dort konnte die Carnival-Aktie in den letzten Tagen kräftig zulegen, wohl auch aufgrund der allgemein guten Stimmung im Sektor. In dieser Woche erhielt jene nach der FTI-Insolvent noch einmal einen spürbaren Schub. Carnival gehört zwar nicht zu den potenziell direkten Profiteuren dieser Entwicklung. Dennoch reicht das schwer positive Sentiment, um auch die Carnival-Aktie weiter in die Höhe zu manövrieren. Per Handelsschluss am Mittwoch standen 15,64 Euro auf dem Ticker.

Auf Monatssicht ging es damit um 16,3 Prozent aufwärts und die Bullen kokettieren schon mit den Höchstständen aus dem März. Vielleicht können jene auch schon bald überschritten werden, denn in der Branche wird hoffnungsvoll auf die heutige Zinssitzung der EZB geblickt. Erwartet wird eine erste Zinssenkung, was von Beobachtern als Entlastung gerade für hochverschuldete Touristikkonzerne angesehen wird. Sicher vorhersagen lässt sich aber freilich nicht, wie die EZB sich verhalten wird und wie die Börsianer darauf reagieren mögen.

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06.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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