Chipotle – Droht durch Trump nun weiterer Gegenwind?

Nach schwachen Zahlen könnten die Zölle die Kosten weiter treiben

 

Chipotle setzt auf KI und ein überarbeitetes Menü. Aktie rutsch aufgrund des schwächeren Ausblicks dennoch ab.

Chipotle (US1696561059) ist die US-amerikanische FastFood-Kette, die eigentlich gar nichts mit FastFood zu tun haben möchte. Auf dem Menü befinden sich Wraps und Bowls, die der Kunde auf Wunsch sich auch selbst zusammenstellen kann. Dadurch ist Chipotle die deutlich gesündere Alternative im Vergleich zu McDonalds und Co. In dieser Woche hat der mexikanische Grillkette nun das Finanzergebnis für das letzte Quartal 2024 verkündet.

 

Im vierten Quartal konnte man den Umsatz um rund 13 % auf 2,8 steigern. Dabei macht das organische Wachstum rund 5 % aus, das restliche Wachstum wurde durch neue Filialen generiert. Trotz des festen US-Dollars bleibt Chipotle auch äußerst profitabel. Der Gewinn stieg dabei im Jahresvergleich um fast 12 % auf 332 Millionen US-Dollar, was einer Marge von etwa 11,5 % entspricht. Beide Finanzkennzahlen fielen dabei etwas stärker als vom Markt erwartet aus.

Auch das Wachstum mit Blick auf das Gesamtjahr kann sich durchaus sehen lassen. Im Jahr 2024 konnte Chipotle den Umsatz um 14,6 % auf 11,3 Milliarden US-Dollar steigern. Dabei befindet man sich genau in der Bandbreite die man im Vorfeld als Prognose ausgegeben hat. Besonders erfreulich ist, dass auch der Gewinn proportional zum Umsatz wächst und der Wachstumskurs nicht auf Kosten der Marge fortgesetzt wird.

Für Enttäuschung sorgte allerdings der Ausblick für das aktuelle Geschäftsjahr. Den Investoren stößt besonders sauer auf, dass das Umsatzwachstum in den Filialen lediglich im unteren einstelligen Prozentbereich befinden soll. Grund hierfür sind laut dem Finanzvorstand Adam Rymer auch die volatilen Marktaussichten. Dies seit auch der Präsidentschaft von Donald Trump geschuldet, der primär in der ersten Zeit seiner Amtszeit für unruhigen Märkte sorgte. Chipotle geht allerdings davon aus, dass sich dies spätestens zur zweiten Jahreshälfte wieder legt.

 

Als Gegenreaktion auf das schwache Wachstum innerhalb der bestehenden Filialen setzt Chipotle auf eine Ausweitung des Filialnetzes und möchte besonders international weitere Filialen im Jahr 2025 eröffnen. Weiterhin kündigt man ein neues und zeitlich begrenztes Menüangebot an, dass für eine zusätzliche Neukundengewinnung im ersten Halbjahr sorgen soll. Zusätzlich plant man auch den Einsatz von KI in den neuen Filialen. Laut dem neuen CEO Scott Boatwright soll die KI eingesetzt werden, um Abwanderungssignale bei den Konsumenten zu erkennen und dann durch gezielte personalisierte Extras und Angebote dies zu verhindern.

 

Trump bedeutet erstmal Gegenwind

 

Die angekündigten Zölle von Donald Trump für Waren aus Mexiko, Kanada und China bedeutet auch erstmal Gegenwind für Chipotle, dürften aber nicht zu stark belasten. Chipotle kündigte an, dass man nur wenig Waren aus Mexiko nutzt und damit rechnet, dass die Betriebskosten durch die angekündigten Zölle lediglich um rund 0,6 % steigen dürften.

Die Anleger sorgten nach den Quartalszahlen dennoch bei der Aktie von Chipotle für einen kleinen Abverkauf. Besonders der schwache Umsatzausblick sorgte für wenig euphorische Stimmung am Markt. Die Aktie von Chipotle sackte nachbörslich um rund 5,5 % auf 55,78 US-Dollar ab nach der Vorlage der Zahlen.

 

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12.02.2025 - Christian Teitscheid

 

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