
Nvidia scheint sich zu fangen, Tesla erntet weiter Gegenwind, Palantir punktet mit neuen Kooperationen und Intel sorgt für neue Hoffnung!
Die Bullen wehren sich gegen den Absturz von Tech-Aktien
Anlegerinnen und Anleger blicken auf einige turbulente Tage zurück. Das gilt insbesondere für all jene, die Aktien der US-Tech-Giganten in ihrem Portfolio haben. Denn jene gerieten ob der erratischen Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und mit Sorgen vor einem drohenden Shutdown in den USA zeitweise in die Knie. Vor dem Wochenende sollte sich aber nochmal etwas Erholung bemerkbar machen.
Der Shutdown konnte in letzter Minute verhindert werden, da einige wenige Demokraten doch noch für den Übergangshaushalt der Republikaner stimmten. Zudem drohte Trump immerhin nicht mit neuerlichen Zöllen für Waren aus dem Technologiebereich, wenngleich er europäischen Champagner und Wein ins Visier nahm Für die Aktie von Nvidia (US67066G1040) reichte die Gemengelage aus, um am Freitag um 5,3 Prozent bis auf 121,67 US-Dollar zu steigen.
Noch immer nicht ganz rund läuft es bei der Marktversorgung mit frischen Grafikkarten. Sämtliche Modelle mit Blackwell-Chip sind kaum zu haben. Wenn doch mal Verfügbarkeit vorhanden ist, gönnen die Händler sich saftige Aufschläge zur eigentlichen UVP. Bei der Game Developers Conference äußerte sich das Unternehmen nun erstmals offiziell zu der Problematik und ließ wissen, dass bisher doppelt so viele Blackwell-Grafikkarten wie Karten der vorherigen Generation im vergleichbaren Zeitraum ausgeliefert worden seien. Das hilft zwar niemandem wirklich weiter, lässt Anleger aber auf hohe Absatzzahlen hoffen.
Tesla bleibt unbeliebt
Die Verkaufszahlen von Tesla (US88160R1014) steigerte Donald Trump in dieser Woche um exakt ein Fahrzeug. Damit scheint er aber kaum jemanden inspirieren zu können. Unverändert schlägt dem Konzern eine Welle des Protests entgegen und in den USA beteuern immer mehr (prominente) Tesla-Fahrer, sich von ihrem Fahrzeug trennen zu wollen. Dazu gehört beispielsweise der demokratische Senator Mark Kelly, wie „t-online“ berichtet.
Das US-Magazin „Newsweek“ berichtete zusätzlich, dass Tesla-Fahrzeuge bei Onlinebörsen wie CarGuns mittlerweile die am meisten angebotenen Gebrauchtwagen seien. Das drückt die Preise und trotz teils saftiger Rabatte scheint keine Begeisterung aufkommen zu wollen. Das passt zu den Zulassungszahlen von neuen Teslas, die zuletzt weltweit in die Tiefe rauschten. Dennoch nutzen die Anleger die bessere Stimmung, um die Aktie am Freitag um 3,9 Prozent auf 249,98 Dollar zu steigern. Seit Jahresbeginn sind hier aber immer noch Verluste von 38 Prozent zu verbuchen.
Palantir setzt auf Rüstung
Sehr viel besser lief es für die Aktie von Palantir (US69608A1088), die seit Anfang Januar um 14 Prozent zulegen konnte. Den jüngsten Schub gab es am Freitag zu sehen, als die Aktie um satte 8,3 Prozent in die Höhe sprang. Das kommt nicht von Ungefähr. Tags zuvor verkündete das Unternehmen bei der AIPCon in Palo Alto diverse neue Partnerschaften aus dem Rüstungsbereich.
Zusammenarbeiten will Palantir unter anderem mit einer Reihe von Start-ups, welche sich die KI-Lösungen des Software-Konzerns zunutze machen wollen. Wie dies im Detail aussehen mag, bleibt wohl noch abzuwarten. Die zu erwartenden Auftragseingänge in Kombination mit dem allgemeinen Rüstungsboom reichen aber schon aus, um die Laune der Bullen noch weiter zu steigern.
Intel auf der Überholspur?
Noch besser performte im laufenden Jahr die Aktie von Intel (US4581401001), die letztes Jahr noch historische Kurseinbrüche erleiden musste. Mit einem Schlusskurs von 24,05 Dollar am Freitag blicken die Aktionäre nun aber schon auf Aufschläge von knapp 20 Prozent seit Jahresbeginn. Für gute Stimmung sorgen Gerüchte über einen Verkauf der Foundry-Sparte sowie die offizielle Ernennung eines neuen CEO.
Lip-Bu Tan soll das Steuer bereits am Montag in die Hand nehmen und Intel aus der Krise manövrieren. Zuvor leitete der Manager bereits über ein Jahrzehnt lang sehr erfolgreich den Software-Entwickler Cadence und von 2022 bis 2024 war er bereits Mitglied im Aufsichtsrat von Intel. Die Anteilseigner hoffen darauf, dass Tan einige Fehlentscheidungen seines im Dezember ausgeschiedenen Vorgänger Pat Gelsinger korrigieren wird. Selbst hat der designierte Intel-Chef sich auf die Fahne geschrieben, Intel wieder zu einem Hersteller von „Weltklasse-Produkten“ aufsteigen zu lassen.
Verführerische Aussichten
Die Erholung im Tech-Segment ist aktuell nur eine Momentaufnahme und es wird spannend zu sehen sein, wie die Anleger sich in der kommenden Woche verhalten werden. Grundsätzlich ist die Kauflaune aber nachvollziehbar. Denn sollte sich eine nachhaltige Erholung einstellen, so könnten die Dips der letzten Wochen sich als seltene Einstiegsgelegenheit erweisen. Es schadet aber nicht, bei der Hoffnung auf ein solches Szenario eine gesunde Portion Skepsis mitzubringen.
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16.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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