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Mit neuen Werbespots in Bangladesch scheint Coca-Cola die Gemüter nur noch weiter aufzuheizen

Damit kann Coca-Cola nicht punkten

NTG24 - Mit neuen Werbespots in Bangladesch scheint Coca-Cola die Gemüter nur noch weiter aufzuheizen

 

Die Lage im Nahen Osten bleibt weiterhin sehr angespannt, und das trifft längst nicht nur auf Regionen zu, in denen aktiv gekämpft wird. Auch in der Gesellschaft hinterlassen die Spannungen in der Region tiefe Spuren, was unter anderem US-Konzerne wie Coca-Cola zu spüren bekommen. Jene werden zumindest von einigen Bevölkerungsteilen als Unterstützer Israels angesehen und daher boykottiert.

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Genau dem wollte Coca-Cola (US1912161007) nun entgegensteuern, indem in Bangladesch neue Werbesports mit lokalen Fernsehstars geschaltet wurden. Die Botschaft hinter den Werbefilmchen sollte in erster Linie sein, dass es sich bei der eigenen süßen Brause nicht um ein israelisches Produkt handele. Ein fiktiver Ladenbesitzer klärt die Zuschauer darüber auf, dass das Getränk seit über 100 Jahren in 190 Ländern getrunken werde.

Sogar eine Fabrik in Palästina gebe es, womit Coca-Cola sich Vorwürfen um eine Parteiergreifung im Nahost-Konflikt wohl entziehen möchte. Doch im Netz sorgt dies für wenig Begeisterung. Dort verbreitete sich schnell die Information, dass die fragliche Abfüllanlage von einem israelischen Unternehmen betrieben wird, und dies auch noch in einer Siedlung in Ostjerusalem, die laut internationalem Recht als illegal angesehen wird. Darüber berichtete hierzulande der „Spiegel“. Die Boykott-Kampagne scheint durch das Ganze noch mehr Rückenwind bekommen zu haben.

 

 

 

Coca-Cola geht in Deckung

 

Das nötige Fingerspitzengefühl ließ Coca-Cola vermissen und so wurde der Werbespot mittlerweile wieder entfernt. Doch das Internet vergisst bekanntlich nie und der Image-Schaden ist längst entstanden. Aktivisten in mehreren Ländern des Nahen Ostens fordern dazu auf, Produkte von sämtlichen Unternehmen zu meiden, welche Israel bzw. die israelische Armee in irgendeiner Weise unterstützen (könnten). Cocla-Cola weist solche Vorwürfe zwar von sich, ist aber aufgrund seiner schieren Größe schlicht ein beliebtes Ziel.

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Werbebanner DegussaAuswirkungen des Boykotts sind mittlerweile weit über die Grenzen des Internets hinaus spürbar. Bei den letzten Quartalszahlen waren sinkende Verkaufszahlen in der arabischen Welt eine der größten Sorgen der Aktionäre. Im aktuellen Fall ist es vielleicht etwas beruhigend, dass ohnehin nur all jene aufschreien, welche nach eigenem Bekunden ohnehin schon seit Längerem Coca-Cola boykottieren. Und ob unter jenen der eine oder andere nicht doch vielleicht heimlich mal zu einer Flasche greift, das lässt sich freilich auch nicht mit letzter Gewissheit sagen.

Die tiefen Narben werden so schnell nicht verschwinden und in einigen Ländern streichen Ladenbesitzer Coca-Cola mittlerweile schlicht aus dem Sortiment. Das liegt auch daran, dass Geschäfte ansonsten mit teils heftigen Schikanen zu kämpfen haben. Die aufgeheizte Stimmung wird so schnell kaum nachlassen. Solange in der Region kriegerische Auseinandersetzungen toben, sind auch die Köpfe der Menschen vergiftet und ein einfaches Feindbild macht vielen das Leben vielleicht etwas erträglicher.

 

Die Aktionäre bleiben entspannt

 

Wer nun im Recht oder Unrecht sein mag, darüber soll an dieser Stelle nicht geurteilt werden. Im Krieg stirbt die Wahrheit bekanntlich stets zuerst. Klar ist aber, dass Coca-Cola auf plötzliche Umsatzsprünge im Nahen Osten nicht hoffen muss. Wachstum wird der US-Konzern in anderen Regionen erzielen müssen. Die Anteilseigner zeigen sich diesbezüglich aber offenbar optimistisch. Mit dem Aktienkurs ging es gestern um 0,4 Prozent auf 68,46 US-Dollar aufwärts. Das ist nicht weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch, welches bei 69,67 Dollar vorzufinden ist.

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Nüchtern feststellen lässt sich letztlich, dass Coca-Cola bislang noch jede Krise überstanden hat. Das Unternehmen gilt als Dividendenperle. Seit Jahrzehnten schon steigen die Ausschüttungen an die Anteilseigner zuverlässig an, woran weder Kriege noch Naturkatastrophen etwas zu ändern können scheinen. Die weiteren Aussichten bleiben freundlich, doch Rückschläge können immer mal wieder auftauchen. Es wäre natürlich erfreulich, wenn der Konzern dies mit dem zielsicheren Tritt in Fettnäpfchen nicht auch noch provozieren würde. Bleibt also nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen ihre Lektion gelernt haben.

 

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14.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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