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Crowdstrike verliert nach dem Totalausfall wohl seinen ersten namhaften Kunden und die Anleger sorgen sich darum, dass dieses Beispiel Schule machen könnte

Tesla und andere Konzerne unter Elon Musk verbannen Crowdstrike

NTG24 - Crowdstrike verliert nach dem Totalausfall wohl seinen ersten namhaften Kunden und die Anleger sorgen sich darum, dass dieses Beispiel Schule machen könnte

 

Kurz vor dem Wochenende sorgte Crowdstrike mit einem fehlerhaften Update weltweit für Ausfälle und zeitweise schon fast panische Zustände. Millionen von Windows-PCs verweigerten den Dienst. In der Folge kam es beispielsweise beim Flughafen BER zum Stillstand und in zahlreichen Krankenhäusern mussten nicht unbedingt notwendige Operationen verschoben werden.

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Letztlich konnte das Problem allem Anschein nach doch recht schnell behoben werden. So mancher Kunde von Crowdstrike (US22788C1053) dürfte zwar das gesamte Wochenende über noch schwer am Arbeiten gewesen sein. Es scheint aber, als habe die Lage sich weitgehend beruhigt. An der Börse stellt sich nun unweigerliche die Frage nach den Konsequenzen aus den jüngsten Vorfällen. Etwas Gutes lässt sich daran selbst mit viel Fantasie nicht finden. Umso deutlicher sind aber die Warnsignale.

Crowdstrike hat sich mit dem Ganzen einen herben und vermutlich bleibenden Rufschaden zugefügt. Besonders erpicht dürfte momentan niemand darauf sein, Software des Unternehmens auf die eigenen Rechner loszulassen. Wer dies bisher tat, könnte vielleicht sogar schon umdenken. Genau dies ist allem Anschein nach bei Unternehmen von Elon Musk der Fall. Über den Kurznachrichtendienst „X“ ließ Musk bereits am Freitag mitteilen, sämtliche Software von Crowdstrike von den eigenen Systemen verbannt zu haben.

 

 

 

Crowdstrike in Erklärungsnot

 

Ob darüber hinaus Regressansprüche oder dergleichen zu befürchten sind, ist bisher noch nicht bekannt. Offen ist auch, ob noch andere Unternehmen dem Beispiel von Elon Musk folgen werden und die Kundschaft von Crowdstrike in die Flucht geschlagen wird. Das ist noch lange kein zwingendes Szenario, welches nun zu erwarten wäre. Ausschließen lässt es sich aber ebenfalls nicht.

Die Anleger reagierten bereits und die Crowdstrike-Aktie segelte am Freitag um 11,1 Prozent bis auf 304,96 US-Dollar in Richtung Süden. Die Fallhöhe war und ist bei dem Titel sehr hoch. Im Zuge des KI-Hypes legten die Kurse in den letzten Monaten rasant hoch. Auf Jahressicht ist selbst nach den herben Abschlägen vom Freitag noch ungefähr eine Kursverdopplung festzustellen.

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Sollte Crowdstrike also nicht möglichst bald überzeugende Argumente dafür finden, warum ein Ausfall wie zuletzt in Zukunft nicht mehr auftreten wird, könnten die Kurse noch sehr viel weiter in die Tiefe getrieben werden. Leider steht das Unternehmen aber mehr oder minder mit leeren Händen da und beschäftigt sich vor allem mit der Frage, wer denn für das Chaos verantwortlich sein könnte.

Bei der Schuldfrage gerät vor allem Windows-Hersteller Microsoft ins Visier, wo aber lediglich auf die Verantwortung von Crowdstrike als Verteiler des Updates verwiesen wird. Unabhängig davon wurde recht eindrucksvoll bewiesen, dass selbst KI-Technologie Rechner noch nicht vor Totaltabstürzen schützen kann. Auch das schadet dem Ansehen von Crowdstrike nachhaltig und dürfe manchen Anteilseigner ins Grübeln bringen.

 

Besser alt als neu?

 

Verschont blieben von den Ausfällen in erster Linie Unternehmen, die auf alternative Betriebssysteme wie Linux setzen oder schlicht mit vollkommen veralteten Software-Versionen unterwegs sind. Bei der Deutschen Bahn gab es zum Beispiel keine nennenswerten Ausfälle. Bezeichnend ist dabei, dass der Konzern vor Kurzem noch einen Administrator für Windows 3.1 suchte, welches Medienberichten zufolge noch bei einigen ICE-Zügen zum Einsatz kommt, welches im Jahre 1992 auf den Markt kam und damit älter sein dürfte als mancher Aktionär.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDaraus zu schließen, dass alte Software automatisch sicherer wäre, ist nicht zielführend. Das Update mag entsprechende Rechner verschont haben, doch für Cyberangriffe sind alte Systeme mehr als nur problematisch. Doch ganz gleich, wie man es auch dreht und wendet: Crowdstrike hat ohne jeden Zweifel ein miserables Bild hinterlassen und bekannt ist es sehr viel schwerer, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen, als neue Nutzer zu überzeugen. Der Aktie stehen nun wohl erst einmal haarige Zeiten bevor, auch wenn ein kompletter Crash noch lange nicht ausgemachte Sache ist.

 

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22.07.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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