Mit einem eintägigen Warnstreik will die Gewerkschaft Verdi ihren Forderungen in Tarifverhandlungen mit der DHL-Tocher Deutsche Post unterstreichen
Kein Anzeichen der Harmonie bei der DHL Group
Nachdem die jüngsten Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post zunächst keine Ergebnisse mit sich brachten, sprach die Tochter der DHL Group noch von konstruktiven Gesprächen und der Hoffnung darauf, beim nächsten Termin im Februar einen Abschluss zu erzielen. Die Gewerkschaft Verdi hielt sich da mit einer Reaktion noch zurück. Jene folgte nun aber mit umso mehr Nachdruck.
Aufgrund der ergebnislosen Gespräche ruft Verdi heute zu einem eintägigen Warnstreik bei der Deutschen Post auf, was der Konzernmutter DHL Group (DE0005552004) freilich wenig gefallen dürfte. Die Kunden werden eingestellt auf mögliche Verzögerungen bei der Zustellung von Paketen und Briefen. Auf diesem Wege soll der Druck auf die Arbeitgeberseite erhöht werden.
Verdi fordert für die Beschäftigten der Deutschen Post ein Lohnplus von sieben Prozent und zudem drei zusätzliche Urlaubstage im Jahr. Das Unternehmen habe diese Forderungen als „nicht akzeptabel“ bezeichnet. Doch ließen sich die „noch immer hohen Lebenshaltungskosten“ nur mit deutlichen Lohnsteigerungen bewältigen. Zusätzliche Urlaubstage seien hingegen nötig, da Paketgrößen und -gewicht immer weiter zunehmen würden.
Trotz dieses Zeichens einer Eskalation in den Tarifverhandlungen zeigen die Anleger sich noch recht entspannt. Die angeschlagene Aktie der DHL Group verzichtete zuletzt auf weitere Tiefschläge; heute Morgen ging es kurz nach Handelsbeginn sogar dezent in Richtung Norden. 35,92 Euro standen zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels auf der Anzeigetafel.
Die Aktionäre der DHL Group sehen genau hin
Zwar ist die Deutsche Post heutzutage nur für einen überschaubaren Teil der Gewinne der DHL Group verantwortlich. Dennoch werden die Anleger ein Auge auf die Tarifverhandlungen haben, da Lohnsteigerungen für rund 170.000 Beschäftigte natürlich heftige Auswirkungen auf die Bilanzen haben werden. An der Börse dürfte daher darauf gehofft werden, dass ein Kompromiss gefunden werden kann, welcher die Kosten nicht allzu sehr in die Höhe schießen lässt.
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28.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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