Die DHL-Tochter Deutsche Post konnte sich mit der Gewerkschaft Verdi bislang noch nicht auf einen neuen Tarif einigen
DHL Group hofft auf einen Abschluss im Februar
Sieben Prozent mehr Lohn fordert die Gewerkschaft Verdi für die rund 170.000 Beschäftigten der Deutschen Post. Zudem werden drei zusätzliche Urlaubstage angestrebt, da die Arbeitsbelastung immer mehr zunehme. Verdi-Mitglieder sollen sogar noch einen zusätzlichen Urlaubstag erhalten. Kürzlich traf man sich zu neuerlichen Gesprächen, die aber ohne Ergebnis blieben.
Verantwortlich für die Verhandlungen bei der Tochter der DHL Group (DE0005552004) ist Personalvorstand Thomas Oglivie. Sein angestrebtes Ziel ist es, innerhalb des vereinbarten Zeitrahmens eine gemeinsame Lösung zu finden, was aber nicht um jeden Preis geschehen solle. Daran lässt sich bereits erkennen, dass der Konzern eigene Ansichten dazu hat, in welchem Ausmaß Lohnerhöhungen und zusätzliche Urlaubstage angebracht sein könnten.
Auch wenn die bisherigen Gespräche ergebnislos blieben, so wird immerhin von einer konstruktiven Atmosphäre gesprochen. Die nächste Verhandlungsrunde steht am 12. Februar an. Zumindest bei der DHL Group hofft man zu diesem Termin auf einen verbindlichen Abschluss. Verdi äußerte sich noch nicht zu den jüngsten Gesprächen, dürfte aber öffentlich kaum von seinen Forderungen abrücken, schon allein aus verhandlungstaktischen Gründen.
Die Anleger nehmen derweil erleichtert zur Kenntnis, dass nicht direkt Anfeindungen und Drohungen die Runde machen und Streiks damit erst einmal kein Thema sein dürften. Die DHL-Aktie reagierte darauf am Montagmorgen mit Zugewinnen von 0,6 Prozent, was den Kurs auf 35,89 Euro anheben konnte. Dort wirkt das Papier jedoch weiterhin angeschlagen. Schon knapp oberhalb von 33 Euro lauert das aktuelle 52-Wochen-Tief.
Die Möglichkeiten der DHL Group sind begrenzt
Die DHL Group scheint sich dem Ansinnen der Gewerkschafter nicht kategorisch zu verweigern, doch kämpft der Konzern auch mit recht hohen Kosten, was die Gewinne freilich schmälert. Gefragt ist daher nun einiges an Verhandlungsgeschick, um die Interessen von Aktionären und Arbeitnehmern unter einen Hut bringen zu können. Dass es bislang einigermaßen ruhig zuzugehen scheint, ist als positives Signal zu verstehen. Verlass ist vor einem endgültigen Abschluss aber freilich auf nichts.
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27.01.2025 - Matthias Eilenbrock
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