Biontech leidet unter Pfizer-Ausblick, Novavax mit Problemen, Deutsche Bank & Commerzbank weiter im Zins-Höhenflug
Der Handelstag - Bericht zum 08.02.2022
Die Aktienmärkte waren auch heute damit beschäftigt, sich auf höhere Zinsen einzustellen. Parallel legten die langen Anleiherenditen weiter zu. Zu Handelsschluss stand der DAX dann knapp über dem gestrigen Handelsschluss. Bei den Einzelwerten litt die Aktie von Biontech heute unter den vom Markt mit Enttäuschung aufgenommenen Pfizer-Zahlen. Die Novavax-Aktie gab nach Berichten über Verzögerungen bei der Auslieferung seines Corona-Impfstoffes. Die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank profitieren dagegen von den steigenden Renditen und einer wieder steileren Zinskurve.
Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag uneinheitlich geschlossen. Während der DAX und der MDAX höher schlossen, gaben SDAX und TechDAX nach. Der DAX stand zu Handelsschluss auf Xetra knapp 36 Zähler höher bei 15.242 Punkten. Die anhaltende Unsicherheit über das Ausmaß und Tempo der angekündigten restriktiveren Geldpolitik der EZB lastete erneut auf dem Anlegersentiment.
Bei den Einzelwerten geben heute die Aktien von Biontech (US09075V10269) deutlicher nach, nachdem die Investoren enttäuscht auf die gestern mitgeteilten Zahlen des Impfstoff-Kooperationspartners Pfizer reagiert hatten. Insbesondere der Ausblick hatte die Anleger wenig begeistert. Die Biontech-Aktie schloss den Xetra-Handel schließlich mit einem Minus von 6,77 % bei einem Schlusskurs von 142,50 Euro.
Rund doppelt so stark fiel der Kursrückgang allerdings bei Impfstoff-Konkurrent Novavax (US6700024010) aus. Die Aktie gab in Frankfurt 12,81 % auf 72,50 Euro nach und reagierte damit auf Pressemeldungen, nach denen Novavax weit weniger Dosen seines Impfstoffs als bislang geplant ausgeliefert habe.
Weiter im Aufwind steigender Zinsen bewegten sich dagegen auch heute die Aktien der deutschen Privatbanken. Die Aktie der Deutschen Bank (DE0005140008) legte 4,94 % auf 14,374 Euro zu und zeigt damit, wie es aussieht, wenn eine mehr als 10 Jahre alte Abwärtstrendlinie in einem sich schnell verbessernden operativen Umfeld überwunden wird.
Und auch die Aktie der Commerzbank (DE000CBK1001) schloss erneut freundlich und legte bis Handelsschluss 2,66 % auf 8,93 Euro zu. In der vergangenen Woche hatte auch die Commerzbank-Aktie ein deutliches Kaufsignal gegeben, nachdem es den statischen Widerstand vom April 2019 bei 8,255 Euro überwunden hatte.
Und was passierte sonst noch?
Der US-Dollar kann auch heute wieder etwas gegen den Euro zulegen und gewinnt aktuell 0,17 % auf 1,1422 Dollar. Der Schweizer Franken steht mit 1,0555 Franken dagegen praktisch auf Vortagesniveau. Freundlich liegen dagegen die Edelmetalle im Markt, während Bitcoin und der Ölpreis schwächer tendieren. Weiter im Steigflug sind zugleich die langen öffentlichen Renditen in Deutschland. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe legt aktuell 16,67 % auf 0,266 % zu. Und die Rendite der 10-jährigen US-Treasury gewinnt 1,98 % auf 1,953 %. Die Renditedifferenz liegt damit im 10-Jahresbereich bei 1,687 %.
08.02.2022 - Arndt Kümpel
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