Nel ASA stürmt weiter aufwärts, BASF mit (Zwischen-) Erholung, Deutsche Bank erfreut über steigende Zinsen, Thyssenkrupp mit Lebenszeichen

Der Handelstag - Bericht zum 19.07.2022

 

Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag fest geschlossen. Ein stärkerer Euro, hinter dem die Erwartung einer stärker als bislang kommunizierten Zinserhöhung durch die EZB am Donnerstag stand, verbesserte das Sentiment der Anleger. Bei den Einzelwerten setzte die Aktie von Nel ASA ihren dynamischen Anstieg von gestern fort, und BASF profitierte von der Hoffnung, dass es nicht zu einem vollständigen Stopp russischer Gaslieferungen kommt. Die Aktie der Deutschen Bank schien heute bereits auf die steigenden Zinsen zu reagieren. Und Thyssenkrupp hoffte zusammen mit BASF darauf, dass es nicht zu einem völligen Gas-Stopp kommt.

Die deutschen Aktien haben am Dienstag fest geschlossen. Wir hatten gestern bereits über die interessante Chart-Konstellation beim DAX hingewiesen. Bis Handelsschluss gewann dieser heute 349 Zähler bzw. 2,69 % auf 13.308 Punkte.

 

Nel ASA stürmt weiter aufwärts

 

Bei den Einzelwerten stürmte die Aktie von Nel ASA (NO0010081235) nach dem gestern gemeldeten strategisch wichtigen Großauftrag weiter nach oben und gewann in Oslo bei weiterhin hohen Umsätzen 5,11 % auf 16,565 NOK. Bereits gestern hatte der Titel auch von positiven Analystenkommentaren und Kaufbestätigungen verschiedener Investmentbanken profitiert. Aus charttechnischer Perspektive hat die Aktie gestern mit ihrem Kurs-Gap nach oben auch ihren seit dem 27.01.2021 laufenden mittelfristigen Abwärtstrend gebrochen.

 

BASF mit (Zwischen-) Erholung

 

Zwar weiß niemand, wie es kurzfristig mit dem operativen Geschäft bei BASF (DE000BASF111) ohne russisches Gas weitergehen soll. Die Aktie reagiert extrem sensibel auf kleinste Hoffnungsschimmer, dass der schlimmste Fall nicht eintreten wird. Medien spekulieren deshalb auf eine Gegenreaktion des Aktienkurses. Die Aktie springt heute schon einmal an und gewinnt 4,6 % auf 44,685 Euro.

 

Deutsche Bank freut sich über steigende Zinsen

 

Die Aktie der Deutschen Bank (DE0005140008) schien heute bereits eine Anhebung der Leitzinsen im Euroraum um 0,5 % am kommenden Donnerstag zu antizipieren und legte bis Handelsschluss auf Xetra 4,47 % auf 8,432 Euro zu. Der stark überverkaufte Titel hat nun Luft bis in den nächsten Widerstandsbereich bei 8,95 Euro.

 

Thyssenkrupp mit Lebenszeichen

 

Lebenszeichen sendete heute auch wieder die arg gebeutelte Aktie des Stahlkonzerns Thyssenkrupp (DE0007500001). Denn sollte es nicht zu einem völligen Importstopp russischen Gases kommen, hat Thyssenkrupp zumindest mehr Zeit für eine beschleunigte Umsetzung des bereits beschlossenen Reorganisationsplanes. Der ebenfalls stark überverkaufte Titel legte heute 4,11 % auf 5,618 Euro zu.

 

Und was passierte sonst noch?

 

Die Fantasie einer stärkeren Zinserhöhung durch die EZB am Donnerstag trieb heute den Euro nach oben. Er gewinnt aktuell gegen den Dollar 0,9 % auf 1,0234 Dollar, gegen den Schweizer Franken notiert der Euro jedoch mit 0,9914 Franken je Euro praktisch unverändert. Freundlich zeigen sich angesichts des schwächeren US-Dollars die Edelmetalle, das Öl und Bitcoin. Die langen öffentlichen Renditen legen parallel in Deutschland und den USA weiter zu.

 

19.07.2022 - Arndt Kümpel

 

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