Rheinmetall gut im Geschäft, Tesla bricht nächste Unterstützung & SAP wichtige Trendlinie, Teamviewer-Chart interessant
Der Handelstag - Bericht zum 20.05.2022
Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag höher, aber deutlich unter Tageshoch geschlossen. Die anhaltenden Konjunktursorgen in Europa und den USA fielen mit einer geldpolitischen Lockerung Chinas zusammen. Bei den Einzelwerten profitierte die Aktie von Rheinmetall von neuen Aufträgen, während die Tesla-Aktie weiter im ,,Twitter-Übernahmesturm‘‘ kämpft und dabei deutlich nachgibt. SAP erholt sich heute von seinem gestrigen Dividendenabschlag, bleibt aber gleichwohl charttechnisch angeschlagen. Charttechnisch zunehmend interessanter sieht dagegen die Aktie von Teamviewer aus.
Die deutschen Aktien haben zum Wochenausklang freundlich geschlossen. Der DAX ging mit einem Kursplus von 100 Zählern und einem Schlußstand von 13.982 Punkten ins Wochenende, schloss aber aufgrund der schwächeren Wall Street deutlich unter Tageshoch. Zuvor hatten noch die geldpolitischen Lockerungen in China die Stimmung der Investoren aufgehellt.
Rheinmetall gut im Geschäft
Von neuen Aufträgen profitierte heute die Aktie von Rheinmetall (DE0007030009). Pressemeldungen erhielt der Konzern mehrere Großaufträge im Gegenwert von rund 250 Mio. Euro erhalten. Auslieferungsbeginn soll 2023 sein. Die Aktie schloss daraufhin 1,35 % höher bei 191,80 Euro.
SAP, die Dividende und die Charttechnik
Mit ihrer gestern gezahlten Dividende von 2,45 Euro hat SAP (DE0007164600) diese gegenüber dem Vorjahr um 32,43 % angehoben. Dies war allerdings bereits seit Wochen klar, weshalb sich aus charttechnischer Sicht die Frage stellt, warum SAP erst so weit gefallen ist, dass es inklusive Dividendenabschlag ihren seit August 2011 laufenden Aufwärtstrend unterschreitet. Heute erholte sich der Titel wieder und schloss 1,98 % höher bei 92,02 Euro und damit auch wieder über der Trendlinie. Gleichwohl bleibt ein schaler charttechnischer Nachgeschmack, denn die Aktie hat sich seit Jahresbeginn deutlich schwächer als der DAX entwickelt.
Tesla bricht nächste Unterstützung
Ebenfalls charttechnisch angeschlagen sieht Tesla (US88160R1014) aus. Die Aktie gibt bislang in New York 9,63 % auf 640,72 Dollar nach, nachdem sich CEO Elon Musk gegen neue Vorwürfe sexueller Belästigung wehren muss. Damit fällt die Aktie aktuell rund viermal stärker als der Nasdaq.
Der Kampf um die Twitter-Übernahme durch Musk und deren Bedeutung für die Meinungsfreiheit ist derzeit im vollen Gange, wie auch sein heutiges Treffen mit dem brasilianischen Präsidenten Bolsonaro verdeutlichte. In dieses Ringen dürfte sich auch der Vorwurf einreihen, Musk würde sich durch die Twitter-Übernahme zu wenig um Telsa kümmern können. Mit dem heutigen Kursrutsch hat die Tesla-Aktie nun auch die Unterstützungsmarke bei rund 700 Dollar deutlich unterschritten. Der nächste nennenswerte statische Unterstützungsbereich liegt nun bei rund 540 Dollar.
Teamviewer-Chart sieht interessant aus
Anders ist die Lage dagegen die charttechnische Lage bei Teamviewer (DE000A2YN900). Wie wir an dieser Stelle bereits mehrfach betonten, macht die Aktie sichtbare Fortschritte bei der Bodenbildung oberhalb des bisherigen Korrekturtiefs vom 17.12.2021 bei 10,72 Euro. Inzwischen hat sich ein verschachtelter Doppelboden mit relativ hoher Symmetrie gebildet, der auf kleinerer Zeitskale auch noch eine fraktale Entsprechung aufweist. Dies lässt zum einen erwarten, dass die Aktie nicht mehr unter 10,72 Euro fällt, und zum anderen ist mit einem Abschluss der Bodenbildung in den kommenden Wochen zu rechnen. Da passt es gut ins Bild, dass die US-Investmentbank JP Morgan die Aktie mit ,,Übergewichten‘‘ und das Kursziel mit 18 Euro bestätigte. Das Erreichen dieses Kurszieles impliziert einen Ausbruch aus der Doppelboden-Bildung nach oben, was wiederum noch deutlich höhere Kursziele nahelegt. Der Titel schloss heute 2,3 % höher bei 12,45 Euro.
Und was passierte sonst noch?
Der US-Dollar gibt aktuell 036 % auf 1,548 Dollar je Euro ab, und der Schweizer Franken steht 0,15 % tiefer bei 1,0279 Franken. Die Edelmetalle tendieren schwächer, ebenso Bitcoin und der Ölpreis. Die langen öffentlichen Renditen Deutschland geben etwas nach.
20.05.2022 - Arndt Kümpel
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